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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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würde er dafür geben. Aber er war Terra verpflichtet, seiner Heimat. Die anderen Welten lagen Tausende Lichtjahre entfernt, an sie durfte er seine Kraft nicht verschwenden. Perry hatte sich offenbar entschieden, diesem Dilemma auszuweichen. Das war ein Vabanquespiel. Alles oder nichts - ein Spiel um ungezählte Leben.
    Julian wäre in dem Moment schon froh gewesen, hätte er die Zeit für ein paar Wochen anhalten können. Seine Gedanken flohen zurück, suchten nach einem Anhaltspunkt, nach irgendetwas, das Perry und er selbst womöglich übersehen hatten.
    Tiff dachte an die gemeinsame Flucht, an die Verfolgung der Man-tarheiler Trantipon, Schopsna und Kreolin, die ihnen zweifellos mehr über das Ara-Toxin hätten erzählen können. Ara-Toxin? Schulterzucken bei allen Gefragten. Dafür die Feststellung, dass die Umwandlung eines Großteils der Ara-Flotte auf Quarantäneraumer auf Trantipons Anraten erfolgt war.
    Das Zusammentreffen mit Oclu-Gnas, dem Lordmediker von Ara-lon und dessen Eingeständnis, selbst nicht viele Informationen über Ara-Toxin zu haben. Aber die Liste der bereits vom Ara-Toxin befallenen Welten hatte sich wie ein Horrorszenario gelesen: Terra, Drorah, Ertrus, Lepso, Olymp. Julian wusste, dass Perry am liebsten laut aufgeschrien hätte, als der Name Terra gefallen war. Ihm selbst war es in dem Moment kaum anders ergangen, das war ein Gefühl gewesen, als ziehe ihm jemand den Boden unter den Füßen weg, als stürze er in den Abgrund der Ewigkeit, ohne eine Aussicht, diesen Sturz jemals auffangen zu können.
    Dazu die Erkenntnis, welch heimtückische Waffe das Ara-Toxin war. Es gab kein Gegenmittel, und es richtete sich gegen jegliche Lebensform. Trantipon hatte mehrere unter Laborbedingungen behandelte Beweisstücke übergeben, und er hatte auf den ins Endstadium eintretenden Praxisversuch an einem größeren Objekt hingewiesen: auf den Planeten Remion.
    Hier war ihnen das Entsetzen überdeutlich vor Augen geführt worden. Sie hatten in jeder Konsequenz erkannt, welch grauenvolles Schicksal die Erde erwartete.
    Warum?
    Genau diese Frage erschien Tifflor richtungweisend. Er war überzeugt davon, dass die zugehörige Antwort vieles klären würde. Nur wusste er niemanden, der ihm diese Antwort hätte geben können. Er hätte sie aus jedem herausgeprügelt, und ganz gewiss würde er sich von Perry nicht davon abhalten lassen.
    Eigentlich war er überzeugt davon, dass der Resident ähnlich dachte. Dass Rhodan ähnlich denken musste, denn was wog das Schicksal eines Einzelnen im Vergleich zu Milliarden? Was war mit der Würde der sechs Millionen ihrer Existenz beraubten Remiona? Noch dazu schienen Reste ihrer mentalen Substanz in das Instinktbewusstsein des Moby eingegangen zu sein. Fragte jemand danach? Gab es nur ein Wort des Bedauerns?
    Vor allem: Waren die Remiona sich ihrer Existenz einst und jetzt bewusst? Ein entsetzlicher Gedanke, wenn dem so wäre.
    Zhana sagte etwas zu ihm. Julian reagierte nicht darauf. Erst etliche Sekunden später wurde ihm bewusst, dass sie überhaupt das Wort an ihn gerichtet hatte. Aber er fragte nicht nach, und Zhana wiederholte es nicht.
    Der Gleiter überflog soeben eines der Khalumvatt-Vorkommen; die Taster lieferten entsprechende Anzeigen. Es gab nur geringe Bestände dieser Hyperkristalle, die einen Abbau für Arkon bislang nicht wirtschaftlich erscheinen ließen. Tifflor war jedoch überzeugt davon, dass sich das schon in naher Zukunft ändern würde. Obwohl der Khalumvatt eigentlich ein minderwertiger Kristall war, der in jeder Anwendungsform sehr schnell zerfiel.
    Die Wolkendecke riss auf. Erste Sonnenstrahlen geisterten über das Land. Hier, im Windstau der Berge, hatte sich die Vegetation großflächig ausgebreitet und beschränkte sich nicht nur auf ein Nischendasein. Vielleicht würde die Flora aus dieser Region zu einem umfassenden Siegeszug über den Planeten antreten - eines Tages, wenn die Feuerwalzen nicht mehr mit der Regelmäßigkeit von Jahreszeiten die Kontinente einäscherten. Und falls die Arkoniden, zu deren Einflussbereich das Salida-System gehörte, nicht doch Gefallen an dem roten Khalumvatt fanden.
    Die schwere Maschine schien in der Luft stillzustehen. Tatsächlich gewann Tifflor den Eindruck, dass die Berge nicht mehr einen Deut näher rückten. Zhana, erkannte er, hatte die Reisegeschwindigkeit deutlich zurückgenommen. Ihr Ziel schien eines der tiefen Täler zu sein, die den Anschein erweckten, ein Riese habe die Felsschichtungen mit

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