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PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke

Titel: PR Ara-Toxin 05 - Die Trümmerbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Zynische Stimmen behaupteten, dass Aras eines Tages die Milchstraße in den Untergang stürzen würden, andere sprachen davon, dass die Mediziner alle bewohnten Planeten in Paradiese verwandeln könnten, wenn sie nur wollten. Doch ihr Wollen hing von der Bezahlung ab.
    ... oder davon, dass sie an etwas wirklich interessiert waren.
    Was haben wir vom Paradies, wenn es uns niemals gehören wird und wir für ein Leben dort teuer bezahlen müssen? Aber die Alternative dazu...?
    Immer wieder stiegen diese Fragen in Mediras Bewusstsein auf. Bis viele Aras sie anstarrten und begafften. Von da an fragte sie sich, wohin der Medoroboter verschwunden sein mochte und warum keine terranischen Ärzte bei ihr waren.
    Was immer diese Mediziner mit ihr machten, Medira glaubte nicht, dass ihr das letztlich gefallen würde.
    Sie sah stetig neue Gesichter. Andere, die blieben, wurden grau, zeigten schnell Falten und sich ausbreitende Pigmentflecken. Diese Aras alterten mit unheimlicher Geschwindigkeit.
    Mediras Erschrecken darüber, jedes Mal, wenn sie die Augen aufschlug, wich rasender Panik, als sie endlich begriff. Nicht die Eierköpfe alterten auf krankhafte Weise, sondern zwischen ihren eigenen wachen Momenten lagen Jahre.
    Was geschah mit ihr?
    Furcht und Entsetzen erfüllten sie. Medira McRoven entsann sich wieder der Gerüchte, Halbwahrheiten und Vorurteile, die hinter vorgehaltener Hand verbreitet wurden und nicht totzukriegen waren.
    »Was macht ihr mit mir?« Sie schrie die Frage hinaus, glaubte es zumindest, doch sie erhielt keine Antwort.
    Die Furcht fraß sie von innen heraus auf, und irgendwann zer-brach sie fast daran. Sie lebte noch. Na und? Was war sie anderes als ein Versuchstier, eingesperrt und angeschlossen an Apparaturen, die ihre Lebensfunktionen auf ein rein wissenschaftliches Interesse reduzierten?
    In ihrem Körper tobte mittlerweile etwas Fremdes.
    Dann kam der Transport. Medira schlief nicht wieder ein, sie blieb endlich wach. Aber selbst mit weit aufgerissenen Augen sah sie kaum, was um sie herum geschah. Hell und dunkel, anderes vermochte sie nicht mehr zu unterscheiden. Sie war nahezu blind geworden. Andererseits spürte sie die Nähe der Aras, nahm die Mediziner auf eine Art und Weise wahr, die sie sich nicht erklären konnte. Als entwickelte sie einen Sinn für die elektrischen Felder ihrer Körper.
    Flirrende, leuchtende Schemen entstanden vor Mediras innerem Auge. Dazu Stränge von Licht, die sich bündelweise vereinten, Boden und Wände durchliefen und in Aggregaten wahre Kaskaden von Helligkeit entfachten.
    Medira registrierte, dass sie auf ein kleines Raumschiff gebracht worden war. Wahrscheinlich handelte es sich um ein Beiboot. Mit den Händen erfasste sie vielfältige Strömungen, die bald einen deutlichen Zusammenhang zeigten und ihr die Augen ersetzten.
    Nach geraumer Zeit dockte das Beiboot irgendwo an. Das Zwischenziel der Mediziner war eine große Raumstation, erkannte Me-dira aus den Energieflüssen der holografischen Abbildungen. Andere Raumschiffe waren da, vielleicht einige Dutzend. Sie mochten vielen verschiedenen Völkern gehören.
    Lange war sie nur von den bleichhäutigen Aras umgeben gewesen, nun hielt Medira es nicht mehr aus. Eine Handbewegung genügte ihr, die energetischen Fesseln der Liege erlöschen zu lassen. Sie erhob sich, ohne darüber nachzudenken, wie ihr das möglich gewesen sein konnte.
    Der Raum, in dem sie sich befand, war verriegelt. Medira spürte die Energieflüsse auf, fuhr sie mit zwei Fingern der rechten Hand
    nach - und trat auf den schmalen Korridor hinaus.
    Ein großes Schott, keine fünf Meter entfernt, führte in die Zentrale. Medira schritt einfach hindurch, als es sich vor ihr öffnete.
    Zwei Aras arbeiteten in der Zentrale. Sie fuhren herum, als sie die junge Frau sahen, einer der beiden zog sogar die Waffe.
    Medira ging weiter. Sie wusste nicht, warum sie das tat. Es war wie ein innerer Zwang, gegen den sie nicht ankam.
    Der Ara mit der Waffe schrie ihr etwas entgegen. Sie achtete nicht darauf. Auch der andere Mann zog seinen Strahler. Medira erkannte das, als sie die Hand leicht anhob und öffnete.
    Sie wunderte sich darüber, dass die Aras offenbar Furcht vor ihr hatten. In dem Moment schoss der erste. Der Paralysestrahl stoppte Medira, aber er bewirkte nicht mehr als ein Prickeln auf der Haut, die sich im Trefferbereich zusammenzuziehen schien und aufplatzte. Medira fühlte sich wie ein Reptil, das sich häutete und die alte zu eng gewordene Hülle

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