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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Ohren ständig auf Wanderschaft waren. Er hatte das Punjab bewusst ausgewählt.
    »Ich fühle mich hier nicht wohl«, gestand Isä Nänak im Flüsterton, nachdem er ein großes Stück seines Marschiere-Viel-Steaks abgesäbelt hatte. Roshan war keineswegs entgangen, dass sein Geschäftsfreund bewusst die galaktische Küche gewählt hatte. Aus Ablehnung. Weil das Punjab eines der Lokale war, die von Mitarbeitern der First Fertile Crystal Batches bevorzugt wurden.
    »… und der wirkliche Grund?«, fragte Roshan, brach sich ein Stück Fladenbrot ab und nippte an seinem grünen Tee.
    »Ich ertrage die Nähe dieser Leute nicht. Crystal hat unsere Finnenübernahme torpediert, die haben grinsend zugesehen und den Konkurs provoziert. Ganze drei Monate hatten wir ein Standbein in der Kristall Veredelung, nun ist nichts mehr da …«
    »Es war zu allen Zeiten schwierig, gegen Monopolisten zu bestehen.« Roshan seufzte.
    Der Alte schüttelte den Kopf. »Crystal hat kein Alleinstellungsmerkmal.« Und nachdenklich fügte er hinzu: »Aber bald. Die verdammte Erkenntnis kostet uns viel Geld.«
    »Ich komme dafür auf«, sagte Roshan.
    Nänak musterte ihn aus fragend zusammengekniffenen Augen.
    »Ich hatte an anderer Stelle Glück«, ergänzte der Terraner. »Ich will in die Bearbeitung von Hyperkristallen einsteigen, und das werde ich tun.«
    Nänak legte die Fingerspitzen auf die Lippen. Der erschrockene Blick, mit dem er sich umsah, verriet genug. Er fürchtete, dass jemand etwas von ihrer Unterhaltung aufschnappte.
    Auf den 68 Siedlungswelten des Plejadenbunds gab es einige Fundstätten, an denen Hyperkristalle abgebaut wurden. Die Veredelung vor Ort, zumindest in greifbarer Nähe, hatte nach dem Hyperimpedanz-Schock eine Renaissance erlebt.
    »Im Geschäftsleben besteht nur derjenige, der den längeren Atem hat und Durststrecken aussitzen …«
    Roshan verstummte. Sein Blick ging an seinem Partner vorbei zum Eingang des Lokals. Nänak wandte sich überrascht um, offensichtlich irritierte ihn Roshans plötzliches Schweigen. Seine Miene verriet, dass er erwartet hatte, jemanden im Eingangsbereich zu sehen, den er kannte. Aber da war niemand. Fragend schaute er Roshan an.
    In dem Moment erklangen raue, leicht zischelnde Stimmen. Schwere Schritte polterten herein.
    Vier Topsider hatten das Punjab betreten. Ihre langen, flach gedrückt wirkenden Echsenköpfe ruckten herum, die großen Kugelaugen musterten jeden Tisch im Lokal. Ein aufgeregtes Zischen hing in der Luft. Der kräftigste der Topsider schlug mit seinem Stützschwanz gegen die Seitenwand.
    Zwei der Echsen blieben im Eingangsbereich stehen, die beiden anderen gingen zu einem der Tische, an dem mehrere Menschen saßen. Dort wurde soeben das Essen aufgetragen. Der Kellner, der noch eine volle Platte balancierte, wollte die Topsider zurückdrängen.
    »Die da sitzen … sie gehören zur zweiten Führungsebene von Crystal«, raunte Nänak. »Der mit dem schulterlangen schwarzen Lockenhaar ist Tomasch Andreizco, Firmenbeauftragter für die Kristallbörse auf Mohenjo. Er ist letztlich für unseren Verlust …«
    Mit einer knappen Handbewegung unterbrach Roshan den Redeschwall. Er wollte hören, was die Topsider sagten.
    Der Kräftige, zweifellos der Wortführer der vier, schob den Kellner einfach zur Seite, stieß ein wütendes Fauchen aus und wandte sich sofort wieder dem Tisch der Maharani zu. Herausfordernd verschränkte er die Arme vor dem Oberkörper.
    »Mir wurde gesagt, dass ich Tomasch im Punjab finden kann.« Der Topsider redete keineswegs leise. Fast jeder im Lokal schaute bereits interessiert auf die Gruppe der Echsenwesen.
    »Wer von euch ist Tomasch Andreizco?«
    Sekunden vergingen, ohne dass eine Reaktion erfolgte.
    »Wer will das wissen?«, fragte der Schwarzhaarige endlich.
    »Ich, Chroc-Gukzz, und einige andere Betroffene von Chractyz.«
    Andreizco zuckte mit den Schultern.
    »Dein Name sagt mir nichts. Aber wenn du mit mir reden willst, warum vereinbarst du keinen Termin? Das Büro ist rund um die Uhr erreichbar.«
    »Ich habe einige Versuche hinter mir – und musste mir ebenso viele Ausflüchte anhören. Deshalb sind wir hier.«
    »Chractyz …?« Andreizco rieb sich das Kinn, schließlich nickte er zögernd. »Geht es dir um diesen seltsamen Überfall auf Echsenland?«
    Der Topsider züngelte. »Der Name unserer Welt ist Chractyz. Im Übrigen weigere ich mich, von einem seltsamen Überfall zu reden. Der Fahrer wurde erschossen, die Ladung entwendet.«
    »Ich

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