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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Gleiter dieses Typs gesehen. Sie wirkten fremd auf ihn. Erneut flogen sie an.
     
    *
     
    Zwei Thermoschüsse trafen die rechte Bugseite. Einer der anderen beiden Gleiter feuerte auf die Tragflächenaufbauten. Kheryk-Akkrun war es in der Sekunde völlig egal, ob die Gleisketten standhielten oder nicht, er überlastete den Antrieb bis in den Warnbereich.
    Der Transporter röhrte eine Düne hinauf, schrammte über Geröll hinweg und drehte zur Seite, bevor er die Kuppe erreichte. Die Instrumente zeigten, dass der halbe Hang abrutschte und den Siebenunddreißig mitriss, da mahlten die Ketten bereits wieder.
    Wie aufgescheuchte Insekten huschten die Angreifer vorüber.
    Wussten sie, dass sein Funkgerät defekt war? Womöglich hatten Helfer in der Mine oder in der Verwaltung den Sender manipuliert. Kheryk-Akkrun schalt sich einen Sumpftaucher, dass er nicht eher diesen Schluss gezogen hatte.
    Ein peitschender Knall ließ ihn zusammenzucken. Metall kreischte, als die geborstene Kette im Laufwerk verkantete und die Antriebsräder über Stein kratzten.
    Mit einem harten Ruck fraß sich der Transporter fest. Die Außenbeobachtung zeigte nachglühende, von Strahltreffern halb zerschmolzene Kettenelemente.
    Einer der Kampfgleiter schwebte nur eine Fahrzeuglänge voraus in Kanzelhöhe. Kheryk-Akkrun starrte auf die beiden flirrenden Strahlprojektoren. Jede Sekunde konnten neue Energiebündel daraus hervorbrechen, die Kanzelscheiben durchschlagen und ihn töten.
    Hastig wischte er über die Schaltelemente hinweg und löschte die Energieversorgung. Das Rumoren im Antriebsbereich erstarb.
    Danach war Kheryk-Akkruns Keuchen das einzige Geräusch. Er hatte Angst, doch widerstrebte es ihm, sich das einzugestehen.
    Langsam sank der Kampfgleiter vor ihm zu Boden und setzte auf. Die beiden anderen landeten ebenfalls.
    Und nun? Auch ohne alles zu sehen, was draußen vorging, wusste der Pilot, dass die Angreifer im Anmarsch waren.
    Die verriegelten Türen würden ihnen wenig Widerstand entgegensetzen.
    Er fragte sich, was mit dem Piloten des letzten Überfallenen Transporters geschehen war. Eigentlich hatte er das nie wissen wollen und den Gedanken, ihm könne es eines Tags ebenso ergehen, weit von sich geschoben. Auch in der Mine hatte niemand darüber gesprochen.
    Im schlimmsten Fall würden ihn die Angreifer in der Wüste zurücklassen. Der Topsider spürte, dass sich seine Hautschuppen sträubten.
    Vom Einstieg her erklang ein schleifendes Geräusch. Jemand machte sich an der Verriegelung zu schaffen.
    Kheryk-Akkrun öffnete ein Fach in der Konsole und nahm den dort liegenden kleinen Kombistrahler an sich. Abschätzend wog er die Waffe in der Hand, dann schob er sie unter seine Kombination.
    Sekunden später wurde die Tür von außen aufgebrochen. Entgeistert blickte Kheryk-Akkrun der Gestalt entgegen, die in halber Höhe im Einstieg stand, sich mit der linken Hand an der Haltestange festhielt und mit der Rechten eine unmissverständliche Geste machte: Raus aus dem Cockpit!
    Er zögerte. Zum einen, weil der Fremde keine Waffe auf ihn richtete – er hatte erwartet, massiv bedroht zu werden. Zum anderen, weil der Angreifer nicht zu erkennen war – der plumpe Schutzanzug mit dem wuchtigen, verspiegelten Helm machte es unmöglich, abzuschätzen, wer sich dahinter verbarg.
    »Was wollt ihr von mir?«, fragte Kheryk-Akkrun.
    Er erhielt keine Antwort. Stattdessen warf der Unbekannte einen kugelförmigen kleinen Gegenstand ins Cockpit. Rauch wölkte daraus auf, und schon die nächsten Atemzüge wurden für Kheryk-Akkrun zur Qual. Wie Feuer brannte die Luft im Rachen. Prustend torkelte er zum Ausstieg.
    Der Fremde zog sich vor ihm zurück.
    Kheryk-Akkrun tastete nach dem Haltegriff, klammerte sich daran fest und wollte sich nach draußen schwingen, doch er rutschte ab, schrammte über die Trittstufen und stürzte.
    Ein grässlicher Schmerz jagte durch seinen Körper. Augenblicke später wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    *
     
    Übergangslos schreckte Kheryk-Akkrun auf. Seine erste Reaktion war, sich aufraffen und davonhasten zu wollen, doch ein Rest von Vernunft zwang ihn, gerade das nicht zu tun. Wenn er voll Panik in die Wüste floh, hatte er keine Chance.
    Die Angreifer hatten ihn nicht weiter beachtet. Falls sie ihn in der Einsamkeit seinem Schicksal überließen, machten sie sich nicht einmal die Hände schmutzig. Er würgte bei diesem Gedanken. Sand knirschte zwischen seinen Zähnen, seine Kehle war wie ausgedorrt. Der wunde Rachen

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