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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Planeten Doomill, Pandora und Kurjesch schlug die Stimmung langsam gegen das Imperium um. Falls es wirklich zur parlamentarischen Abstimmung kommen wurde, hatte ich mir vorgenommen, diesen Welten nichts in den Weg zu legen. Weil ich ohnehin davon überzeugt war, daß sie über kurz oder lang in den Schoß des Solaren Imperiums zurückkehren wurden, sobald ihre Agitatoren sich die Hörner abgestoßen hatten. Deshalb Kampftruppen in die Nähe der betreffenden Systeme zu verlegen, behagte mir nicht.
    »Was ist los?«, fragte Suzan überrascht. »Wo bleibt der vielgerühmte staatsmännische Appetit? Oder gibt es fürs neue Jahr Vorsätze, von denen ich nichts weiß?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann essen, was ich will, ich nehme ohnehin nicht ab. Also gibt es auch keine Vorsätze.«
    Entdeckte ich da wirklich zwischen allen exotischen Delikatessen ein T-Bone-Steak? Von terranischem Angusrind und nicht von irgendeinem urweltlichen Saurier oder gar unter sterilen Laborbedingungen gezüchtetem Fleisch?
    »Ich wußte es.« Perrys Tochter lächelte zufrieden. »Ich wäre jede Wette darauf eingegangen, daß das Steak dran glauben muß.«
    »Und?«, wollte ich wissen. »Hast du gewettet, Suzan?«
    Sie schenkte mir ihr aufreizendstes Lächeln. »Wer hätte wohl dagegengehalten, Bully?«
    Ich hatte die Vorleggabel schon in der Hand — und verharrte sekundenlang, aber dann hob ich mir das Steak doch auf den Teller.
    Fast gleichzeitig sprach mein Armbandkom an. Das Symbol der Explorerflotte stand auf dem winzigen Bildschirm. Für einen Sekundenbruchteil fragte ich mich, was geschehen sein mochte, denn ohne wirklich gewichtigen Grund rief mich am Neujahrstag um 0.15 Uhr niemand an. Bestimmt nicht, um mir nur ein gesundes neues Jahr zu wünschen.
    »Bull«, meldete ich mich.
    Die stilisierte Milchstraße mit dem Kugelraumer im Vordergrund wich der Kennung der Mondpositronik NATHAN, wurde aber sofort von einem kantigen Gesicht überlagert.
    »Major Rudcliff, Sir.. Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr.«
    »Danke, gleichfalls. Aber deshalb ... ?«
    »Natürlich nicht, Sir. Über NATHAN erreichte uns kurz nach Mitternacht ein verstümmelter Funkspruch. Die Verzerrungen dürften indes nicht auf Feindeinwirkung, sondern auf starke kosmische Strahlung zurückzuführen sein. Absender ist die EX-7543.«
    Die Schiffsbezeichnung sagte mir wenig, einer von mehreren tausend Explorern, die zum Teil in jahrelangen Missionen die Milchstraße oder den galaktischen Halo mit seinen ungezählten Kugelsternhaufen erforschten.
    »Die EX-7543 ist in den Randgebieten des Blues-Territoriums im Einsatz«, ergänzte der Major. »Die Besatzung hat einen schwachen, vermutlich automatischen Notruf aufgefangen. Soweit die Koordinaten ermittelt werden konnten, scheint es sich bei dem Ausgangspunkt um den unmittelbaren Bereich eines Pulsars zu handeln.«
    »Wie lange ist das her?«
    »Achteinhalb Stunden, Sir.«
    »Dann könnten die Verrückten, die möglicherweise versucht haben, auf einem Pulsarplaneten zu landen, noch am Leben sein. Wie nahe kommt die Sieben-fünf-vier-drei ran?«
    »Auf keinen Fall weit genug, um eine Landung zu wagen. Das Schiff ist nicht dafür ausgerüstet.«
    »Ich denke, Major Rudcliff, Sie haben alle erforderlichen Vollmachten.«
    »Darum geht es nicht, Sir Das entdeckte Schiff wird in den Vermißtendateien geführt.«
    Irgend etwas an seinem Tonfall machte mich stutzig. In den Dateien waren einige hundert Schiffsnamen verzeichnet, auch unter zeitweise mysteriösen Umständen verschollene Raumer. Aus der Transition nicht zurückgekehrt, hieß es da. Oder: Verschwunden in den Ausläufern eines Hypersturms.
    Die Augen fragend zusammengekniffen, fixierte ich den Bildschirm meines Armbandgeräts. »Welcher Explorer, Major?«
    Er schüttelte den Kopf »Keines unserer Schiffe, Sir — Der Notruf stammt von einem Raumer der ehemaligen Interstellar Bionetics Research . NATHAN teilt mit, daß die Firma vor vierundsechzig Jahren liquidiert wurde.«
    Eiskalt überlief es mich. Im nächsten Moment fühlte ich Hitze in meinen Adern. Das Steak rutschte vom Teller und fiel aufs Büffet. Suzan nahm mir den Teller aus der Hand, was sie sagte, verstand ich nicht. Wohl aber den Schiffsnamen, den Major Rutcliff nannte.
    »MEDICIN MAN.«
    »Wie viele Spezialschiffe stehen zur Verfugung, mit denen eine Landung möglich wäre?« stieß ich hastig hervor.
    »Theoretisch zwei Hundert-Meter-Kreuzer.«
    »Aber?« Daß ich lauter geworden war und den

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