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PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull

Titel: PR Kosmos-Chronik 01 - Reginald Bull Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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in den Augen ...
    Perry Rhodan hatte mir die Hand auf die Schulter gelegt. Er drückte fest zu, als wolle er sich an mir aufrichten. Ich selbst schloss die Augen und hoffte, dieser Alptraum möge endlich aufhören. Wenn ich aufwachte, lag Miriam neben mir im Bett und ...
    »Woran denkst du, Bully?«
    Perrys Frage in dem Moment erschien mir schrecklich profan. »An die Zukunft«, antwortete ich. »An die Zukunft der Menschheit im Weltraum. Vorausgesetzt, Thora hält ihr Wort und hilft uns.«
    »Ich zweifle nicht daran.«
    Was sollte ich darauf erwidern? Einzig und allein Crests Schicksal schien diese Frau nicht Kaltzulassen. Die paar Milliarden halbintelligenter Affen, die es im Laufe ihrer Evolution zu einer bescheidenen technischen Entwicklung gebracht hatten, interessierten sie doch kaum. Ähnlich intensiv berührte die Straßenbauarbeiter im brasilianischen Dschungel das Schicksal Tausender Ameisenvölker, die unter den Rädern der mächtigen Planierraupen zermalmt wurden.
    Perrys Finger verkrampften sich in meine Schulter. Hinter mir stieß Eric Manoli einen gurgelnden Aufschrei aus. Das Bild auf dem Monitor wechselte abrupt. Entweder hatte die Regie auf einen Satelliten umgeschaltet, oder die neue Aufnahme kam von Bord eines Spionageflugzeugs. Zwei Interkontinentalraketen befanden sich im Erfassungsbereich. Sie schmierten ab, stürzten in steiler werdendem Winkel in die Tiefe. Wolkenbänke verschluckten sie.
    Ich hielt den Atem an und zählte in Gedanken bis zehn.
    Nichts geschah. Weder flammte in der Tiefe die urwüchsige Gewalt atomarer Explosionen auf, noch ließ der elektromagnetische Puls die Übertragung zusammenbrechen.
    Weitere Bilder ...
    Monument Valley. Grelles Scheinwerferlicht verharrte zitternd über einem kleinen Krater. Das deformierte metallene Etwas, das sich metertief in den Boden gewühlt hatte, trug chinesische Schriftzeichen.
    Los Angeles. Die Fassade eines siebenstöckigen Wohnhauses war aufgerissen und halb in sich zusammengesackt. Einzelne Wohnungen lagen offen, aus geborstenen Leitungen ergossen sich dünne Wasserfontänen in die nur langsam verwehenden Staubwolken. Schreie, verwackelte Aufnahmen, herabstürzende Mauerbrocken — der Kameramann kämpfte sich ins Innere des Gebäudes vor. Augenblicke später verharrte das Bild zitternd auf dem Schrott einer Atomrakete. Ein Kommentator setzte zum Reden an, doch nach wenigen Worten versagte ihm die Stimme.
    Die Aufnahmen waren bezeichnend für die Szenen, die sich in diesen Minuten überall auf der Welt abspielten.
    Es war vorbei.
    Vorerst ...
    Trotzdem empfand ich keinen Triumph, nur eine grenzenlose Leere. Nicht menschliche Vernunft hatte im letzten Augenblick über die Todessehnsüchte einiger weniger Wahnsinniger gesiegt, sondern arkonidische Supertechnik. Um so mehr gab es für uns zu tun.
     
     
    »Mister Wong«, sagte ich, bemüht, mir meine Verärgerung nicht anmerken zu lassen, doch am liebsten hätte ich mit meinen Verhandlungspartnern endlich Klartext geredet. »Wir sitzen seit zweieinhalb Stunden beisammen ... «
    »Fast drei Stunden, Mister Bull.« Das Lächeln des Chinesen war entwaffnend und sollte mich aus dem Konzept bringen.
    Ich nickte knapp. »Wenn Sie es sagen, dann eben drei Stunden. Das ändert leider nichts daran, daß wir uns bislang keinen einzigen Schritt aufeinander zubewegt haben.«
    »Was sicherlich nicht unsere Schuld ist«, erklang es zu meiner Rechten. Suzy Marei hieß die Sprecherin des Wirtschaftsausschusses, so zumindest war sie mir vorgestellt worden. Indes wurde ich den Verdacht nicht los, daß ihre Funktion vor allem darin bestand, ausländische Geschäftspartner auf charmante Weise zu Zugeständnissen zu bewegen. Ihr Gesicht war ebenmäßig, wie aus Elfenbein geschnitzt, und das stufenförmig geschnittene schwarze Haar kontrastierte perfekt zu ihrer hellen Haut. Sie war schlank, für eine Chinesin großgewachsen und überragte mich beinahe um Haupteslänge. Das enganliegende grüne Seidenkleid, das ihren Körper in vollendeter Form modellierte, trug sie am Hals hochgeschlossen, allerdings mit einem pikanten Ausschnitt.
    Ich bemühte mich, Suzy nur in die Augen zu schauen. »Wie Konfuzius schon sagte«, gab ich mit mühsam bewahrter Freundlichkeit zurück, »es gehören immer zwei dazu.«
    »Aber Mister Bull.« Der Dritte im Bunde, Marschall Roon, Befehlshaber der AF-Landstreitkräfte, lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Scheinbar versonnen musterte er mich über seine

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