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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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schwebst du in der Ewigkeit, eingehüllt von einem türkisfarbenen Schimmer und geborgen in einer Sphäre ungeahnten Gleichklangs. Aus dem Nichts heraus materialisierende bunte Schemen huschen vorbei; es ist dir unmöglich, ihre Form zu beschreiben. Sie erscheinen wie Gestalt gewordene Gedanken.
    Abrupt löscht ein dumpfer Schmerz das alles aus. Benommen und zu keiner Reaktion fähig, registrierst du, dass du vornübergesunken und mit dem Kopf auf die Tischplatte aufgeschlagen bist.
    Die Bilder, die du zu sehen glaubst, vermischen sich von neuem. Ein zähes, widerstrebendes Medium setzt deinem Schweben ein jähes Ende. Die blasige Masse greift mit tausend tentakelartigen Auswüchsen nachdir, hält dich fest und droht dich zu verschlingen ...
     
     
    »Bitte aktivieren Sie das Deflektorfeld, Mr. Saedelaere! Ich setze mich ungern einem unnötigen Risiko aus. — Haben Sie verstanden, Alaska? Wenn Sie sich nicht innerhalb von dreißig Sekunden melden, öffnen die Roboter das Schott.«
    Seine Handschrift auf der matten Folie tanzte einen sinnverwirrenden Reigen. Dennoch richtete sich Saedelaere auf und schüttelte träge den Kopf. Für einen Augenblick hatte er geglaubt, Galbraith Deightons Stimme zu hören — aber da war nur noch ein dumpfes Dröhnen in den Schläfen. Unter den tastenden Fingern spürte er eine beachtliche Beule. Zögernd glitt die Hand nach vorne und erkundete die Grenze, ab der sich sein Gesicht verändert hatte.
    »Deighton ... Sir?«, brachte er stockend hervor.
    Na endlich«, erklang es aus dem Schottmelder. »Ich bin hier, um mit Ihnen zu reden, Mr. Saedelaere. Also aktivieren Sie Ihren Deflektor!«
    »Wollen Sie wirklich einen Mann ohne Kopf sehen, Sir? Unterhalten können wir uns auch so. Wobei ich nicht weiß ... «
    »Über Ihre Zukunft, Mr. Saedelaere. Ich komme jetzt zu Ihnen — und ich hoffe, dass Sie mich nicht in die nächste Irrenanstalt schicken.«
    Alaska zerbiss eine Verwünschung zwischen den Zähnen und versteifte sich. Mit der Rechten tastete er nach dem Mikroprojektor am Jackenkragen. Ein Summton verriet ihm auch ohne optische Kontrolle, dass das partiell unsichtbar machende Feld aktiviert war.
    Augenblicke später glitt das Schott zu seiner Unterkunft auf. Alaska drehte sich um. Vergeblich suchte er nach einer Regung in Deightons Miene, die Erschrecken oder eine ähnlich negative Empfindung zeigte.
    »Sie sind gekommen, um mir zu sagen, dass die Veränderung inoperabel ist, dass ich mich von Menschen fern zu halten habe? Sie wollen mich für den Rest meines Lebens isolieren?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Saedelaere schien gar nicht hingehört zu haben. »Ich ziehe die Deportation vor«, sagte er hart. »Bitte sorgen Sie dafür, dass ich auf einen unbewohnten Planeten gebracht werde. Ich will wenigstens noch den Eindruck von Freiheit genießen. Oder ist das zu viel verlangt?«
    Galbraith Deighton hatte mit schnellen Schritten den Raum durchquert. Fast schon auf Tuchfühlung mit dem Transmittergeschädigten blieb er stehen, umfasste ihn an beiden Oberarmen und drückte ihn auf den Stuhl zurück. »Überdenken Sie Ihre vorgefasste Meinung, Mr. Saedelaere. Niemand hat die Absicht, Sie einzusperren, geschweige denn zu deportieren.«
    » ... wie soll ich mein Leben normal weiterführen?«
    »Darüber reden wir später. Solange nicht feststeht, dass Ihr Gesicht wirklich irreparabel geschädigt wurde ... «
    Saedelaere schüttelte den Kopf. Erst danach wurde ihm bewusst, dass der Solarmarschall des Deflektorfeldes wegen die Geste nicht sehen konnte. »Wie geht es also weiter?«, fragte er.
    »Die Transmitter von Bontong und Peruwall wurden von Spezialisten der SolAb bis auf den letzten Chip auseinander genommen. Es gab nicht den geringsten Hinweis auf eine Fehlfunktion, keine Materialschäden, keine Sende- oder Empfangsfehler — nichts, was nur einen Deut außerhalb der Norm gelegen hätte.«
    Saedelaere stieß einen undefinierbaren Laut aus.
    »Ich spüre Ihre Unsicherheit«, fuhr Deighton fort. »Sie versuchen fast schon verzweifelt herauszufinden, was in den vier fehlenden Stunden geschah. Die nahe liegende Erklärung wäre ein Zeitsprung infolge unbekannter Einflüsse während des Transmitterdurchgangs.«
    »Ich habe diese Zeit bewusst erlebt«, widersprach Saedelaere. »Ich wurde wiederverstofflicht und erneut entmaterialisiert, aber mir fehlt bis auf wenige vage Fetzen jede Erinnerung.«
    »Sind Sie sicher?«
    Saedelaere zuckte mit den Achseln.
    »Sie glauben, sich zu entsinnen,

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