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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Strahler glitt ihr aus der Hand, ging polternd zu Boden. Sie hatte es geschafft! Mit der Faust hieb sie auf ihr Armband. »Pearl!«
    Venron vollendet die Bewegung, sieht den Schemen der Frau. Sie schreit jetzt auch.
    »Was gibt's, Sharita?«, meldete sich die Offizierin lange Sekunden später.
    Er kneift die Lider zusammen. Langsam, unendlich langsam schärft sich der Umriss.
    »Wir brauchen Hilfe, sofort! Schick den Doc mit seinen Medorobots runter!«
    Dann sieht er es: eine Uniform! Schwarz wie die Bordnacht.
    Der Mann erschauerte. Er keuchte. Er ist zurück. Sie haben ihn zurückgeholt.
    »Schon auf dem Weg«, meldete Pearl Laneaux. »Was ist los bei euch? Ist etwas mit Perry?«
    Sie werden ihn richten. Ihn foltern. Sie werden alles aus ihm...
    »Nein, wir haben . «
    Nein!
    Der Mann ruckte hoch, sah Rhodan aus weit aufgerissenen Pupillen in die Augen.
    Der Mann. Sein Flüstern ist eine Lüge!
    Rhodan fasste ihn an den Schultern, um ihn wieder auf den Boden zu drücken.
    »Keine Angst. Wir sind Freunde. Leg dich wieder hin. Alles wird.«
    Lügen, alles Lügen! Hatte er sie nicht für immer hinter sich zurücklassen wollen ?
    Der Mann warf sich zur Seite, weg von Rhodan, bekam den Kombilader Sharitas zu fassen, der achtlos auf dem Boden lag.
    Er will sie nicht mehr hören. Nie mehr wieder!
    Der Mann legte an und feuerte.
    Venron sieht noch den erlösenden Strahl, der seinen Kopf in eine Plasmawolke verwandelt. Dann...
    Die Nacht war ihr Feind.
    Denetree trat keuchend in die Pedale. Sie fuhr im höchsten Gang, hatte zudem den Akku, den sie in einigen Tagen bei ihrem Metach'ton hatte abliefern wollte, zugeschaltet. Eine furchtbare Vergeudung, sie hatte ihn wochenlang bei ihren täglichen Fahrten aufgeladen. Nur noch drei Prozent hatten gefehlt, dann hätte sie den vollen Akku an das Schiff geben können und eine Woche lang zusätzliche Essensrationen erhalten. Sie hätte der Gemeinschaftsküche den Rücken kehren, ihre Extrarationen allein kochen und verspeisen können.
    Allein mit Venron.
    Doch das war vorbei. Venron war tot. T-O-T. Denetree musste es sich immer wieder vor Augen halten. Sie hatte noch nie jemanden sterben sehen, außer alten Leuten, für die es ohnehin Zeit gewesen war, abzutreten und Platz für Jüngere zu schaffen. Unfälle waren nahezu unbekannt. Im Lauf der Jahrhunderte waren die Arbeitsabläufe und Werk-zeuge optimiert worden. Um sich zu verstümmeln oder gar umzubringen, war eine gehörige Portion Dummheit nötig. Oder Vorsatz. Aber den brachten nur die Älteren auf. Nicht die, die zählten, die Metach in Denetrees und Venrons Alter.
    Das Schiff sorgte für die seinen. Mit ausgewogener Ernährung, optimal portioniert, denn Übergewicht war Verschwendung, und Verschwendung war ein Verbrechen, Verrat an ihrer Mission. Das Schiff hätte die Ration, die sie für den Akku bekommen hätte, im Lauf der nächsten Monate unauffällig von ihren Üblichen abgezogen. Oder sie zu den schwersten, Kalorien zehrenden Arbeiten eingeteilt.
    Ein- oder zweimal begegnete Denetree anderen Radfahrern. Sie sah ihre Lichter aus der Ferne kommen, zwang sich, ihre eigene Geschwindigkeit von wilder Panik auf gewöhnliche Eile zu verringern, die Wege in die Felder zu ignorieren, die sie zu beiden Seiten lockten, und die Metach freundlich und unverfänglich zu grüßen, wenn sie einander passierten.
    Denetree hatte Glück. Sie begegnete keinen Tenoy. Niemand hielt an, um sie zu fragen, was sie mitten in der Nacht im Außendeck trieb. Wahrscheinlich, vermutete Denetree, weil die übrigen Radfahrer ebenfalls mit Absichten unterwegs waren, die denen des Schiffs zuwider liefen. Beispielsweise, sich mit Metachs von anderen Metach'ton zu Liebesnächten zu treffen. Das Schiff sah das nicht gern. Die Gene eines Metachs waren zu wichtig, um ihre Rekombination in die Hände des Zufalls zu legen, abgesehen davon, dass eine bewegte Nacht am Tag danach in verminderter Arbeitsleistung resultierte. Wurden die Liebesflüchtigen von den Tenoy erwischt, drohten ihnen Wochen oder sogar Monate in einem der Metach'ton, die von den Tenoy streng bewacht wurden, möglicherweise sogar der permanente Aufenthalt im Außendeck.
    Ein weiterer Lichtkegel kam Denetree entgegen. Sie verlangsamte die Fahrt, drückte das Hämmern ihres Pulses weg und grüßte.
    Gleich würde sie am Aufzug sein.
    Die Jagd war längst eröffnet. Die Ansprache des Naahk hatte daran keinen Zweifel gelassen. Und Denetree ihrerseits hegte keinen Zweifel daran, wer das erste

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