Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Zylinderschiff fiel in sich zusammen. Als es sich erneut aufbaute, zeigte es ein anderes Schiff. Kugelform, abgeplattete Pole, ausgefahrene Geschütztürme.
    Sharita fand als Erste die Sprache wieder. »Habe ich es euch nicht von Anfang an gesagt? Akonen!«
    Als Denetree am nächsten Morgen aufwachte, war sie allein im Haus. Sie ging von einem Raum zum anderen, ohne Launt oder eine Nachricht von ihm zu finden. Denetree versuchte sich keine Sorgen zu machen - Launt würde unterwegs sein, um ihre Bitte zu erfüllen -, und zu ihrer Überraschung gelang es ihr sogar.
    Die Umgebung war zu fremd, zu unwirklich. Vier Räume! Einige Minuten lang verbrachte sie damit, von Zimmer zu Zimmer zu gehen, als müsse sie sich erst das Gefühl dafür erarbeiten, dass das Haus tatsächlich existierte. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der ein eigenes Zimmer besaß, geschweige denn ein ganzes Haus. Die Häuser der Metach'ton gehörten der Gemeinschaft. Auf jedes Zimmer kamen drei, vier oder sogar fünf Personen, und wer in welchem Zimmer bei wem schlief, war immerzu in Bewegung, abhängig von Sympathien und den Ausgängen der Machtkämpfe, die in jedem Metach'ton beständig unter der Oberfläche brodelten.
    Von Zeit zu Zeit machte sie an einem der Fenster Halt und sah nach draußen. Eine Mauer umgab das Haus und schützte seine Bewohner vor neugierigen Blicken. Denetree sah, dass ihr Rad an dem Haus lehnte. Sie wäre gern nach draußen gegangen und hätte es auf Funktionstüchtigkeit überprüft, nicht weil sie an ihr zweifelte, sondern aus dem Drang, etwas Vertrautes in den Händen zu spüren. Sie ließ es sein. Vielleicht gab es eine ihr verborgene Möglichkeit, von draußen in den Hof zu sehen.
    Schließlich beendete sie ihren ruhelosen Gang im wundersamsten der Räume: der Küche. Launt besaß eine eigene Küche, er war nicht gezwungen, in den Gemeinschaftsküchen der Metach'ton zu essen! Er konnte für sich sein! Sie durchforstete die Schränke und fand einige Teigfladen und etwas Gemüse. Einen Augenblick zögerte sie -dieses Essen stand ihr nicht zu! -, doch der Hunger wurde schließlich übermächtig. Sie verschlang alle sechs Fladen und hätte noch weitere gegessen, hätte sie welche gefunden.
    Es tat gut, satt zu sein, aber in das angenehme Völlegefühl mischte sich rasch ein Unterton der Furcht: Hatte sie eben ihre Henkersmahlzeit gegessen?
    Es war ein Wunder, dass Launt sie vor den Tenoy gerettet hatte. Ein Wunder, das nicht mehr lange anhalten konnte. Tenarch hin oder her, auch Launts Möglichkeiten waren begrenzt. Früher oder später würde das Schiff Denetree aufspüren, auch wenn sie bei ihm blieb. Denetree brauchte ein weiteres Wunder.
    Sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde.
    »Denetree!«, rief Launt. »Hab keine Angst, ich bin es!«
    Sie stürzte ihm entgegen. »Wo bist du so lange gewesen? Hast du es gefunden?«
    Launt hing seine Jacke an einen Haken an der Wand und zog aus einer Tasche eine kleine Schachtel. »Pflichten«, sagte er. »Und das da hat mich auch einiges an Zeit gekostet. Als Tenarch hat man es bei den meisten Dingen leichter, aber versuche einmal, unauffällig in einem Metach'ton vorbeizusehen und unbemerkt die Wände auf Verstecke abzuklopfen.«
    Sie nahm die Schachtel entgegen.
    »Wie hast du es angestellt?«
    »Die alte Respekt-Schiene. Der Naahk hat einen seiner Berater geschickt, um sich zu vergewissern, dass es den hart arbeitenden Metach an nichts fehlt. Aus Gründen der Unbestechlichkeit hat der Tenarch bei seiner Inspektion natürlich auf Ungestörtheit bestanden.«
    »Natürlich!« Denetree lachte auf und drückte die Schachtel eng an die Brust. Ein Teil von ihr beäugte ihr Verhalten argwöhnisch - es gab nichts zu lachen! - und registrierte auch, dass Launts gute Laune aufgesetzt wirkte. Der Tenarch war bleich und wirkte müde. Seit er ihr die Schachtel gegeben hatte, kamen seine Hände nicht mehr zur Ruhe, rieben unentwegt aneinander.
    Sie gingen in die Küche. Denetree stellte die Schachtel vor sich ab, nahm ein Messer und wollte die herumgewickelte Schnüre durchtrennen.
    »Denetree«, sagte Launt. »Du kannst hier nicht bleiben.«
    »Ich weiß.« Sie konnte nirgendwo an Bord bleiben. Das war ihr klar. Aber es berührte sie nicht. Vor ihr stand ein Geschenk von Venron. Ihr Bruder würde sie nicht im Stich lassen. Niemals.
    »Die Tenoy haben eine aus eurer Gruppe festgenommen.« »Wen?« Ihre Zuversicht bekam einen Riss.
    »Mika. Sie hat bei einer Kontrolle die Nerven

Weitere Kostenlose Bücher