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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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schüttelte den Kopf und hob die kleine Tasche, die er in der Linken hielt. »Das ist alles.«
    Jere führte ihn aus dem Hangar hinaus zu einem Antigravschacht und ließ dem Gast elegant den Vortritt. Die beiden Männer schwebten mehrere Decks nach oben und verließen dann den Lift im Sektor des Schiffs, der offenbar den Mannschaftsquartieren vorbehalten war. Die LAS-TOOR erwies sich als ein überaus sauberes Schiff, so makellos, als hätte sie eben erst die Werft verlassen. Hartich stellte eine entsprechende Frage.
    Jere lachte höflich. »Eine schmeichelhafte Frage. Aber nein, die LAS-TOOR ist nicht fabrikneu. Allerdings hat sich innerhalb der akonischen Regierung in den letzten Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass militärische Stärke zwar vonnöten ist, um in der Galaxis zu bestehen, aber auch von wissenschaftlichem Knowhow flankiert werden muss. Die LAS-TOOR ist das stahlgewordene Produkt dieser neuen Auffassung. Sie wurde vor unserem Aufbruch umfassend erneuert.«
    Eine äußerst tief schürfende Analyse für einen einfachen Techniker, stellte Hartich fest, kam aber nicht dazu, den Gedanken zu verfolgen, da sie an seinem Quartier angekommen waren.
    Die Tür glitt zur Seite und gab den Blick frei auf eine Serie von sparsam, aber geschmackvoll eingerichteten Räumen. Kristallmöbel glitzerten im Schein unsichtbar angebrachter Lampen und erfüllten die Räume mit sanftem Licht.
    »Das. das. « Hartich fehlten die Worte.
    »Gefällt es dir?«, fragte Jere mit einem zufriedenen Lächeln, das verriet, dass er die Antwort bereits kannte.
    »Ja, sehr!« An Bord der PALENQUE hatte Hartich bei seinem Beitritt zur Mannschaft mit knapper Not verhindern können, dass man ihn einem Kriecher zuteilte. Stattdessen hatte man ihm eine Kabine zugewiesen, die so winzig war und so penetrant stank, dass er es vorzog, seine gesamte Zeit im Labor zu verbringen.
    »Sind alle Mannschaftskabinen auf der LAS-TOOR so großzügig?«, fragte er.
    »Nein, nein, natürlich nicht. Das hier ist das Quartier des Ersten Offiziers, der darauf bestand, es dem terranischen Gast zur Verfügung zu stellen.« Jeres Lächeln hatte sich verändert. War es jetzt. spitzbübisch? Es war schwer, die Mimik seines Gegenübers zu lesen, obwohl die Akonen doch physisch ebenso Menschen waren wie die Terraner.
    Hartich legte seine Tasche ab - direkt neben dem Eingang, da er befürchtete, sie ansonsten in den weitläufigen Räumen nicht mehr wiederzufinden -, und Jere führte ihn durch das Schiff. Die Maschinenräume waren für Hartich nur von minderem Interesse - seine Neugierde bezog sich auf die Prinzipien, auf denen die Maschinen fußten, nicht auf die Maschinen selbst -, doch er horchte auf, als Jere ihm ihre Leistungsdaten mitteilte. Die LAS-TOOR war der PALENQUE in puncto Beschleunigung und Überlichtfaktor deutlich überlegen. Danach zeigte ihm Jere die Lebenserhaltungs- und Sekundärsysteme und schließlich die wissenschaftlichen Abteilungen.
    Hier wurde es interessant. Endlich traf Hartich weitere Akonen. Wissenschaftler allesamt, Yidari auf Akonisch,und durchweg Menschen, die seinem Bild von Akonen entsprachen. Schlank und hoch gewachsen, mit dem samtbraunen Teint, der die meisten Terraner blass aussehen ließ, und Umgangsformen, die in ihrer Formvollendung einer jahrzehntausendealten Hochkultur würdig waren.
    Und ermüdend. Keiner der Akonen wollte offenbar bei der Vorstellung darauf verzichten, seinen vorteilhaften Stammbaum ins rechte Licht zu rücken, und wäre Jere nicht gewesen, der resolut dazwischenging - wieso ließen die Yidari sich das eigentlich von einem einfachen Techniker gefallen? -, hätte jede einzelne Vorstellung eine halbe Stunde oder mehr in Anspruch genommen. Jere war Hartichs Rettung, vor allem, als die ersten Akonen auf den Gedanken kamen, ihn ihrerseits nach seinem Stammbaum zu befragen. Das »van« deutete doch auf einen Adelstitel, nicht wahr? Nein, tat es nicht, war die Antwort. Es war lediglich das Resultat von Eltern, die in die terranische Frühzeit vernarrt waren und Gebrauch vom im Blauen System unbekannten Recht auf freie Namenswahl für ihr Kind gemacht hatten. Mit Sicherheit nicht die Antwort, die die Akonen hören wollten, und eine Notlüge wäre unter den detaillierten Nachfragen schnell in sich zusammengefallen.
    Als sie die wissenschaftlichen Abteilungen, ausgestattet mit dem Besten, was Geld kaufen konnte, hinter sich lie-. ßen, wünschte sich Hartich nichts mehr, als sich in seinen Palast von Kabine

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