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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Computersystemen erwartet.
    Vielleicht überschätzte sie die Akonin aber auch. Minuten vergingen, ohne dass das Schott sich bewegte. Pearl gelang es einige Zeit, ihre Ungeduld zu zähmen, dann wurde es ihr zu viel.
    Sie räusperte sich. »Wenn dich dieses Schott überfordert. « Sie hob den entsicherten Kombilader.
    Solina verdrehte die Augen. »Wie kommst du darauf, dass ich damit beschäftigt bin? Das Schott ist ein Klacks. Ich erkunde den Bordrechner.«
    »Schön, dass du uns das mitteilst! Und was hast du herausgefunden?«
    »Eine Menge. Das hier ist die faszinierendste Anlage, an die ich je Hand gelegt habe. Als Historikerin stolpere ich hin und wieder über alte Rechneranlagen, aber meistens sind sie defekt, und es dauert Jahre, sie wieder zum Laufen zu bringen. Aber das hier. eigentlich ist die Bezeichnung >Bordrechner< die falsche Bezeichnung, das hier ist vielmehr ein dezentraler Rechnerverbund, der komplett über Leitungen miteinander verbunden ist. Stell dir das vor: über Leitungen! Deshalb haben wir also keine Funksignale von dem Schiff empfangen.«
    »Leitungen? Etwas Aufwändigeres kann ich mir kaum vorstellen. Wieso das? Als Ortungsschutz?«
    »Möglich. Aber ich vermute andere Gründe.« Während sie sprach, zog die Historikerin eine Werkzeugtasche aus ihrem Tornister und breitete sie vor sich aus. »Erstens Robustheit. Gut abgeschirmte Kabelverbindungen sind nicht anfällig für Störungen von außen, beispielsweise durch auf dem Radioband aktive Sonnen.« Solina griff nach einem Werkzeug, das wie eine Mischung aus Schraubenzieher und Brecheisen anmutete, und nahm die Verschalung des Displays ab. Ein Wust von Kabeln kam zum Vorschein. »Ah, da sind sie ja. Und der zweite Grund ist Energie. Um eine ununterbrochene Funkverbindung zu gewährleisten, sind vergleichsweise hohe Sendeleistungen erforderlich. Ich kann nur mutmaßen, wie sie hier an Bord Energie zu erzeugen, aber nach allem, was ich gesehen habe, dürften sie kaum über primitive Kernspaltung herausgekommen sein. Die Bewohner des Schiffs werden ihre Energie dringender für andere Dinge benötigen.«
    Solina zog zielstrebig eins der Kabel aus der Wand und brachte einen Funkstecker an. Ein Holo baute sich vor ihr auf. Zahlenkolonnen und Strukturdiagramme wechselten einander ab. »Kaum zu glauben! Paketbasiert!«
    »Paket-was?«, fragte Pearl.
    »Basiert. Die Daten werden vom Sender in kleine Pakete zerlegt, die die Information, an welche Stelle des Gesamtpakets sie gehören, mit sich tragen, und auf die Reise geschickt. Der Weg, den sie nehmen, ist nicht vorherbestimmt. Sie suchen ihn selbst. Am Ziel fügen sich die Pakete wieder zusammen. Ein solches System ist extrem ausfallsicher, sozusagen. «
    »Atombombenfest«, vervollständigte Perry Rhodan ihren Satz.
    »Ja, so könnte man es sagen.« Solina schien geradezu angenehm überrascht, dass der Unsterbliche ihre Ausführungen für würdig befunden hatte, sie zu ergänzen.
    »Ich habe ein solches Netz kennen gelernt, kurz vor meinem Flug zum Mond«, sagte Rhodan. »Ist schon ein paar Jahre her. Damals waren die Rechner auf der Erde noch garagengroß gewesen. Das Verteidigungsministerium hatte ein Projekt, sie zu vernetzen. Man nannte es ARPANET, wenn ich mich richtig erinnere.«
    Die Historikerin schüttelte den Kopf. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Ich kann dir bei Gelegenheit gern mehr darüber erzählen. Aber zuerst musst du dieses Schott für uns öffnen«, sagte Rhodan. »Denk dran: Jede Minute, die wir hier verbringen, entspricht hundert Minuten auf den Welten unserer Völker. Wir wollen doch nicht, dass uns jemand vermisst, oder?«
    »Schon gut, schon gut. « Die Historikerin hätte sich wahrscheinlich am liebsten die nächsten Stunden mit dem Netz befasst - und mit Rhodan. »Nur noch eines«, murmelte sie, »dann kriegt ihr euer offenes Schott.« Das Holo zeigte ein neues Menü. Pearl verfolgte, wie Solina sich rasend schnell durch eine Reihe von Symbolen arbeitete, schließlich eines auswählte und das Holo deaktivierte.
    »Nur noch eins? Was soll das heißen?«, fragte Pearl.
    Die Akonin winkte ab. »Nichts, nur eine kleine Sicherheitsmaßnahme. Damit uns das Netz nicht den Spaß verdirbt. Hier habt ihr euer offenes Schott.« Sie deutete eine Verbeugung an, wie eine Zauberkünstlerin, die sich vor ihrem staunenden Publikum warm spielte.
    Das Schott glitt quietschend zur Seite und gab den Blick auf eine steile Treppe frei. Warmes Sonnenlicht spielte auf den Stufen und

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