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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Nummer durchgezogen, was?« Das Männchen schüttelte vorwurfsvoll die Mähne, als sprächen sie über ein ungezogenes Kind. »Mach dir nichts draus. Da muss jeder mal durch. Aber hinterher tut es ihr immer Leid. Deshalb hat sie mich geschickt. Ich soll mich um dich kümmern.«
    Wieder lächelte das Männchen.
    »Und wieso ausgerechnet dich?«
    »Oh, weil ich gerade nichts zu tun habe. Der Funkkontakt zum Explorationsteam ist abgebrochen, und. «
    »Abgebrochen! Was ist passiert?«, unterbrach ihn Eniva entsetzt.
    »Kein Grund zur Aufregung. Ich hatte nichts anderes erwartet. Muss ein Teil des Ortungsschutzes dieser Lemurer sein. Wir haben keine Energiestöße angemessen - und das hätten wir bestimmt, wenn es zu einem Kampf oder Unfall gekommen wäre.« Das Männchen rückte das Stirnband zurecht, mit dem es verhinderte, dass ihm die Mähne ins Gesicht fiel und die Sicht verdeckte. »Also habe ich gerade nichts zu tun, und außerdem bin ich der charmanteste Gastgeber, der auf der PALENQUE zu finden ist.«
    »Du willst was sein?«
    »Noch skeptisch?«, sagte das Männchen und lächelte wieder. »Komm mit, du Glückliche, du wirst schon sehen!«
    Zögernd folgte Eniva ta Drorar dem Terraner - und wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher, als in ihrer stinkenden Kabine bleiben zu dürfen und schlechte terranische Filme zu sehen.
    Das Licht streichelte ihr über das Gesicht, lockte sie.
    Solina Tormas ignorierte Pearl Laneauxs Warnruf und stieg die steile Treppe hinauf, dem Licht entgegen. Ihr Kombilader hing achtlos im Holster, wohin sie ihn gesteckt hatte, um beide Hände frei für ihre Arbeit am Terminal des lemurischen Bordnetzes zu haben.
    Die Treppe mündete in einen Unterstand, dessen Dach weggebrochen war und ihr die Sicht zu einer Seite hin versperrte. Solina blinzelte in das Licht. Sie konnte keine einzelne Quelle erkennen, keine Analogie zu einer Sonne. Es trat gleichmäßig aus dem »Himmel« über ihr, war von einem sanften Rotton, ganz anders als das kalte blaue Licht, das sie von ihrer Heimatwelt Shaghomin kannte, oder von Drorah, der Zentralwelt der Akonen.
    Überhaupt, der »Himmel«. Solina wusste, dass sie sich innerhalb eines riesigen Zylinders befand, auf der Innenseite seiner Außenwandung stand. Eigentlich hätte sie, wenn sie den Kopf hob, auf die gegenüberliegende Seite sehen müssen. Stattdessen verlor sich ihr suchender Blick in dem rötlichen Licht, in einem Dunst, der nicht greifbar war.
    »Ich denke, die Konstrukteure haben mehrere Decks eingezogen«, sagte Rhodan. In seiner Stimme schwang kein Vorwurf über ihr unvorsichtiges Voranstürmen mit. Der Angriff, den Pearl befürchtet hatte, war ausgeblieben, und das sanfte Licht der Arche schien auch den unsterblichen Terraner milde zu stimmen. Solina fragte sich, weshalb die Terraner überhaupt so nervös waren. Wussten sie etwas über die Arche, das sie verschwiegen hatten und das auf Gefahr hindeutete? Solina konnte sich keine vorstellen. Die Archenbewohner lebten auf einem technisch niedrigen Niveau. Die Schirme der Anzüge würden die Besucher vor jedem potenziellen Angriff schützen.
    »Möglich«, entgegnete Solina. »Aber vielleicht sehen wir auch einfach in die Mitte der Arche. Ich kann keine Einzelheiten erkennen.«
    »Ich auch nicht. Aber es gibt mindestens drei Gründe, die für mehrere Decks sprechen. Erstens: Wenn es keine gäbe, wäre das eine unverzeihliche Platzverschwendung, eine gewaltiges, ungenutztes Volumen. Ich kann nicht glauben, dass Menschen, die ein solches Schiff konstruierten, sich dazu hinreißen ließen.«
    »Klingt logisch. Und die anderen?«
    »Zum einen die Schwerkraft. Auf diesem Deck herrscht anderthalbfache Erdschwerkraft. Will man das Erbe der Heimatwelt erhalten, ist das keine sehr glückliche Lösung. Die Bewohner des Schiffs würden gezwungen sein, in Reaktion auf die veränderten Umweltbedingungen innerhalb weniger Generationen eine neue Kultur zu entwickeln.« Rhodan wandte den Blick vom »Himmel« ab und sah auf sein Multifunktionsarmband. »Und drittens das Strah-lungslevel. Es ist ungefährlich, sich hier aufzuhalten, selbst für W o-chen. Aber auf Jahre und Jahrzehnte gerechnet ergibt sich eine enorme Belastung durch kosmische Strahlung und damit eine erhöhte Rate von Erbgutschädigungen. Lebten die Bewohner der Arche ständig auf diesem Deck, stünden sie innerhalb weniger Generationen vor der Auslöschung.«
    Solina hatte Rhodans Ausführungen nur mit halbem Ohr gelauscht. Sie waren

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