Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
euch nicht, wir kommen hier schon wieder raus«, sagte Perry zu den Mitgliedern seines Einsatzteams. »Allerdings werden wir zu Fuß gehen müssen.«
    Ein kollektiver Seufzer antwortete ihm.
    Der Thermostrahl fräste einen schnurgeraden, einen Meter durchmessenden Stollen durch Eis und Fels. Die Wände schienen zu halten.
    Notfalls würden sie sie mit den Handstrahlern stabilisieren müssen. Perry Rhodan hatte das subplanetare Staubecken geortet, von dem die giftigen Fluten abgelassen worden waren, und das Beiboot in diese Richtung gedreht, bevor die Eismassen sie immobilisierten. Bis zum Becken waren es viereinhalb Kilometer. Den Stollen dahingehend zu erweitern, dass die Raumlinse hindurchpasste, hätte Tage gedauert.
    »Okay, Leute«, rief Perry, sobald der Hitzestrahl endlich die Stahlwand des Staubeckens durchbohrt hatte. »Ich fliege voraus, Hayden macht das Schlusslicht. Solina, kannst du dich weiter um Boryk kümmern? Am besten synchronisierst du eure Pikosyns.«
    »Schon geschehen.«
    »Ausgezeichnet. Und raus!«
    Er öffnete die Luke, schwebte durch die Luftblase, die das Beiboot innerhalb des Prallschirms umgab, und mit dem Kopf voran in die enge Röhre. Sobald Hayden meldete, dass alle hinter ihm waren, schaltete Perry die Strukturlücke per Fernsteuerung wieder ab, damit die Festigkeit des Schirms nicht noch zusätzlich beansprucht wurde. Nicht, dass viele Chancen bestanden hätten, die Raumlinse je wieder aus dem Eis befreien zu können. Aber man sollte die Hoffnung niemals aufgeben.
    Er beschleunigte auf 100 Stundenkilometer, vertraute darauf und dass er trotz des hohen Tempos noch reagieren würde können, falls die Wände nachgaben. Den Handstrahler hielt er feuerbereit vor sich, den anderen Arm an die Hüfte angelegt. Irgendwie erinnerte ihn diese Flughaltung an eine Comicfigur seiner Jugend...
    Es waren sehr lange, sehr bange drei Minuten, bis sie das Staubecken erreichten. Obwohl es zwei Kilometer breit und ebenso hoch war, hatte der Thermostrahl es nur haarscharf nicht verfehlt.
    Gut gezielt, dachte Perry. Oder eher: Schwein gehabt.
    Das Glück des Tüchtigen, nannten die Terraner so etwas.
    Es gab bei ihnen allerdings auch das konträre Sprichwort vom Glück, das der Dumme hatte; und ein Lied des Inhalts, dass das Glück ein scheues Vögelchen sei, schwer zu fangen, aber rasch wieder davongeflogen...
    Haluter kannten nichts dergleichen. Sie waren hochintelligent, doch nicht sehr phantasievoll. Trotz ihrer überragenden geistigen Fähigkeiten wiesen sie eine relativ geringe Kreativität und Innovationsgabe auf. Allgemein wurde das auf ihre synthetische Herkunft zurückgeführt, von manchen auch als Folge einer gezielten Sicherungsmaßnahme ihrer ursprünglichen Schöpfer, der Okefenokees, beziehungsweise der Ersten Schwingungsmacht interpretiert.
    War Icho Tolot deshalb auf Anhieb derart von den Terranern fasziniert gewesen? Weil sie, ganz unhalutisch, ein Gutteil ihrer Zeit mit Kunst und leichter Unterhaltung scheinbar vergeudeten?
    Er bewunderte, ja beneidete sie gewissermaßen dafür, dass sie sich so ungeniert dem Kulturgenuss und der Zerstreuung hingeben konnten. Ihm selbst gelang das kaum. Einzig manchen Spielarten ihrer Musik, die nach hartem Fels oder Schwermetallen benannt waren, vermochte er etwas abzugewinnen, und auch das nur, wenn er sie in einer Lautstärke hören konnte, die selbst er als ohrenbetäubend empfand.
    Was einem alles durch den Schädel ging, wenn man gerade dem Tod ins Auge gesehen hatte... Aber Tolot, egal ob aus Dummheit oder Tüchtigkeit, hatte Glück gehabt.
    Und einen sehr guten Bekannten in einer terranischen Space-Jet.
    Denn wer oder was sonst sollte es gewesen sein? Gesehen oder geortet hatte Icho nichts, doch von selbst war der Kampfgleiter mit Sicherheit nicht explodiert, unmittelbar nachdem die Bestie den ersten Schuss abgegeben und Tolots Schirm zum Erlöschen gebracht hatte.
    Er nahm sich vor, in Zukunft wieder öfter sein Leben zu genießen und sehr laute terranische Musik zu hören...
    Sein Ziel war nur noch 15 Kilometer entfernt. Icho Tolot konnte die charakteristische Gebirgsformation mit freiem Auge ausmachen -und den Paratronschirm, der sich wie eine dünne, jedoch für Handwaffen undurchdringliche Blase über eine Ansammlung niedriger Gebäude wölbte. Nun, mit diesem Problem würden sie sich befassen, wenn sie davorstanden. Der Pikosyn unternahm einen weiteren Versuch, die Raumlinse anzupeilen; vergeblich.
    Aber dafür meldete sich Perry Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher