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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Vorläufig fielen keine Besonderheiten auf, wenn man davon absah, dass eine terranische Space-Jet geortet worden war. Sie beschränkte sich allerdings offenbar darauf, das System und den akonischen Raumer zu beobachten. Sonstige Aktivitäten von Terranern oder anderen Völkern waren nicht festzustellen. Nach wie vor kam jedoch keine Verbindung zu den Howalgonium-Abbaustätten auf Gorbas-IV zustande. Geistesabwesend befahl Achab, den Planeten anzufliegen, dabei aber erhöhte Vorsicht walten zu lassen, nicht zuletzt wegen der Space-Jet. Dann eilte er wieder in den Besprechungssaal.
    Dort hatte man inzwischen beschlossen, Quarantäne über die gesamte Flottenbasis zu verhängen und das Tragen von Schutzanzügen anzuordnen, mit dem Auslösen einer Großfahndung aber noch zu warten. Zum einen wollte man nicht das gesamte System in Aufruhr versetzen; zum anderen erhoffte man sich von einer bereits laufenden Befragung der Freunde, Angehörigen und Arbeitskollegen Vilgu Deponars Anhaltspunkte dafür, wohin sie den Mutanten gebracht haben könnte.
    Über die Erreger, die in den Proben aus der NEANN OCIS gefunden worden waren, lagen erste Analyse-Ergebnisse vor. »Es handelt sich um eine bislang unbekannte, äußerst aggressive Krankheit, die alle Lemurer-Abkömmlinge befallen kann«, erläuterte der Leiter des Biolabors. »Die Erreger werden über Tröpfchen-Infektion verbreitet, und leider auch über die Atemluft. Die Inkubationszeit dürfte einige Stunden betragen. Nicht alle Befallenen erkranken, aber wenn, dann schwer. Den Simulationen unserer Epidemiologen zufolge werden die inneren Organe angegriffen, es kommt zu plötzlichen Veränderungen und Wildwuchs im Zellgewebe.«
    »Lebensbedrohlich?«
    »Akut. Vermutlich können wir hier im Spital die Symptome unter Einsatz verschiedener Methoden behandeln, sprich: den Verlauf verlangsamen und eventuell anhalten. Genau werden wir es erst wissen, wenn Fälle von Betroffenen vorliegen. Über ein Antidot gegen die Krankheit selbst verfügen wir jedoch nicht. Sie ist, wie gesagt, gänzlich unbekannt, jedenfalls exotischen Ursprungs. In unseren Archiven findet sich nichts Vergleichbares. Außer... Aber das ist zu weit hergeholt und schlichtweg unmöglich.«
    »Raus damit!«, dröhnte Mechtan.
    »Nun... Die Daten über die einzigen entfernt ähnlichen Erreger stammen noch aus der Zeit des Bestienkriegs. Damals wurde darin eine biologische Waffe der Haluter vermutet.«
    »Eine Waffe der Bestien? Fehlt bloß, dass die auch noch auftauchen! Na, ich will's nicht verschreien, wir haben schon Sorgen genug.«
    Warum dachte Achab bei diesen Worten seines Takhans an die schweigende Rohstoffwelt? Es ging ihm kalt über den Rücken. Leichter Schwindel erfasste ihn, und er verspürte Ansätze von Übelkeit. Wahrscheinlich Nachwirkungen der parapsychischen Beeinflussung. Obwohl niemand mit den Fähigkeiten des kleinen Lemurers hatte rechnen können, schämte sich Achab sehr, dass er so versagt und diese Krise heraufbeschworen hatte. Er machte sich Vorwürfe und große Sorgen, welche Auswirkungen das noch nach sich ziehen würde.
    Mechtan von Taklir hob bald danach die Besprechung auf, nicht ohne abermals zu betonen, dass alle nur denkbaren Anstrengungen unternommen werden mussten, um den flüchtigen Archenbewohner dingfest zu machen. Achab suchte eine Toilette auf, wo er sich übergab. Danach fühlte er sich besser.
    Manchmal hat man Pech und ist zur falschen Zeit am falschen Ort... Vilgu verfluchte alle Gemüsehobel des Universums. Noch vor wenigen Stunden war die Welt für sie in schönster Ordnung gewesen. Und jetzt stand sie nicht nur vor den Trümmern ihrer Ehe, sondern wahrscheinlich auch ganz oben auf der Fahndungsliste der Militärpolizei.
    Aber sie werden uns nicht finden...
    Der Zwerg, der sie mehr oder minder entführt und als Geisel genommen hatte, ruhte leise wimmernd auf einer Liege. Er hatte Vilgu befohlen, ihn zu bewachen und nicht von seiner Seite zu weichen, bis sein Schwächeanfall wieder abklang.
    Das lag über eine Stunde zurück, und es sah nicht danach aus, als würde sich sein Zustand bessern. »Bist du krank? Was geschieht mit dir?«, fragte Vilgu zum wiederholten Mal. Der Zwerg gab keine Antwort. Sie war nicht sicher, ob er sie überhaupt hörte.
    Sie selbst fühlte sich ebenfalls mies. Migräne pochte in Stirn und Schläfen, presste ihr den Schädel zusammen wie eine stählerne Zange. Sie war zugleich müde und hypernervös. Ihre Haut juckte, Muskeln zuckten

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