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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Aykalie waren gerade wieder zu den anderen gestoßen, als ihr Armband-Kommunikator ansprach.
    Es war Mechtan, vollkommen außer sich. »Eine Katastrophe!«, dröhnte er. »Ich brauche unverzüglich den gesamten wissenschaftlichen Stab in der Flottenbasis. Von der NEANN OCIS konnte einer der Bewohner entkommen und per Transmitter hierher gelangen. Unglaubliche Sauerei, das! Auf Xölyar ist die Hölle los. Unsere Analysen der Proben aus der Arche haben nämlich ergeben, dass deren Insassen aller Wahrscheinlichkeit nach zwar selbst immun, aber hochgradig infektiös sind.«
    »Soll das heißen...?«
    »In der Tat. Dieser Kerl irrt auf Xölyar herum, dem wichtigsten Transmitterknotenpunkt des ganzen Reichs! Die Seuche, die die Besatzungen zweier Archen fast vollzählig ausgerottet hat, greift nach Akon.«
    Manchmal hat man Pech und ist zur falschen Zeit am falschen Ort, dachte Vilgu Deponar bitter. Eine Änderung im Dienstplan, weil sich jemand mit dem Gemüsehobel den halben Daumen weggefräst hat, du kommst unerwartet nach Hause, um die Uniform zu holen - und erwischst den werten Gatten mit deiner bis dahin besten Freundin. Bravo.
    Sie fühlte sich verraten, beschmutzt, gedemütigt. Und war wütend auf sich selbst, weil es ihr nicht gelang, ihren Gedanken eine andere Richtung zu geben. Sie sollte sich auf die Aufgabe konzentrieren, doch stattdessen sah sie immer wieder die Szene in ihrem Schlafzimmer vor sich.
    Vilgu hatte für den Kollegen einspringen müssen, der ein eher ungeschicktes Händchen mit Küchengeräten an den Tag gelegt hatte. Sie war Transmittertechnikerin im Dienst der Siebenten Flotte und von der Basis auf Xölyar angerufen worden, während sie der Freilichtaufführung einer altakonischen Schwertkampfoper beiwohnte. Kein Problem, sie kam gleich, hatte schließlich Bereitschaft; würde sofort auf dem Posten sein, hüpfte nur noch schnell daheim vorbei, sich umziehen.
    Mhm.
    Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit dem Ferntransmitter zu widmen. Eine Verbindung über Tausende Lichtjahre war zu etablieren. Routine; trotzdem sollte man bei der Sache sein. Zwischen hier und dem transportablen Gerät der UMBERIA lag eine ganze Menge Weltall. Ah, da kam auch schon das Signal der Gegenstation herein. Ein bisschen schwach; der Syntron erhöhte die vorgesehene Sendeleistung. Vilgu gab noch ein wenig drauf; in jenem Sektor, so nahe am Milchstraßenzentrum, konnte man nicht vorsichtig genug sein.
    Wenn die zwei wenigstens den Anstand gehabt hätten, sich irgendwo anders zu treffen. Aber nein, in ihrem eigenen Bett musste die eklige Sache stattfinden! Die Laken würde sie mit dem Thermo-strahler verbrennen. Und die geschmacklose Reizwäsche, die ihr ihr baldiger Ex-Gatte zum letzten Hochzeitstag geschenkt hatte, gleich dazu.
    Die Verbindung stand, blieb stabil. Immerhin eine, dachte Vilgu. Sie schickte die Klarmeldung ab. Wenig später kam ein Raumsoldat aus dem Lichtbogen, den Abzeichen nach der Ma-Tekten der UMBERIA. Er zwinkerte ihr zu, verschwand dann, einen Transportbehälter unterm Arm, in der Dekontaminationskammer.
    Da sie Anweisung hatte, die Strecke offen zu halten, obwohl das mächtig Energie verschlang, vertröstete sie die aus anderen Sektoren eintreffenden Anfragen auf später. Takhan von Taklir maß derzeit den Lemurern absolute Priorität zu. Kein Wunder, die Medien feierten ihn seit Tagen als »Archen-Admiral«.
    In der Transmitterzentrale der Flottenbasis herrschte ein reges Kommen und Gehen. Uniformierte traten aus einem der Lichtbögen, nur um Sekunden später wieder in einem anderen zu verschwinden. Dies waren fix eingestellte Geräte; ein-, zweimal »umsteigen«, um das gewünschte Ziel zu erreichen, war unterm Strich Zeit und energiesparender, als jeden Sprung frisch zu programmieren. Die Überwachung der Koppelungen oblag den Syntrons. Vilgu hatte im Grunde nicht viel zu tun.
    Leider.
    Ich hätte die zwei nicht bloß aus der Wohnung werfen sollen und seine stinkenden Socken hinterher, sondern davor die Personentrennung so verstellen, dass sie ineinander verbacken rematerialisert wären. Dann hätten sie einander gehabt für immer und ewig.
    Noch jemand kam über die Fernverbindung. Vilgu erschrak bis ins Mark, sprang auf, rannte zum Bogen, dachte aufs Erste an einen Unfall, einen Rematerialisationsfehler. Die schwankende Gestalt maß nur einen knappen Meter, wovon der birnenförmige Kopf fast ein Drittel einnahm. Das Gesicht stellte ein Musterbeispiel für das dar, was Psychologen als

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