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PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

Titel: PR NEO 0039 – Der König von Chittagong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Sandhya die Welt rings um sich seinen Vorstellungen anpassen kann?«
    »Ich möchte es mir gar nicht vorstellen.«
    Der Dreamliner beschleunigte auf der Startbahn und hob ab. Das Fahrwerk fuhr mit deutlichem Rumpeln ein.
    Ariane und er unterhielten sich eine Weile über mögliche Vorgehensweisen. Er bereitete sie auf die Zustände in Chittagong vor und darauf, welche möglichen Gefahren sie erwarteten. Irgendwann überkam Kakuta die Müdigkeit. Er hatte seit über vierzig Stunden kein Auge mehr zugemacht, hatte sich selbst vernachlässigt, aus Sorge um den Freund. Doch nun, in Gesellschaft einer Verbündeten, fühlte er sich geschützt und geborgen. Er schlief ein.
     
    Es war späte Nacht, als sie die Stadt erreichten und Quartier bezogen, wiederum in der Lieblichen Orchidee . Die Empfangsdame war sichtlich im Stress. Die beiden Geschäftsleute hätten mit ihrem Harem eine ganze Zimmerflucht in Beschlag genommen, gab sie zu verstehen und entschuldigte sich, falls es zu laut wäre. Diese Leute feierten nun mal sehr ausschweifend.
    »Eine feine Adresse habt ihr da«, sagte Ariane, während sie in den ersten Stock hochstiegen. Ein Bodyguard lächelte und winkte ihr energisch, näher zu kommen. Offenbar hielt er sie für eine der vielen Begleiterinnen seiner beiden Bosse.
    »Die Orchidee ist eine der besten Adressen am Platz. Wir können aber gerne auschecken und in eine der verwanzten und versifften Pensionen in Werftnähe übersiedeln.«
    »Nein danke.« Ariane rümpfte die Nase. »Da nehme ich es lieber mit diesen Wanzen in Menschenform auf.«
    Ein Mann torkelte auf sie zu. Er war völlig nackt; die Augen waren blutunterlaufen, unter seiner Nase klebte weißes Pulver. Er sagte etwas auf Chinesisch, das Tako unübersetzt ließ. Es war obszön und widerlich, und er hoffte, dass Ariane nicht auf dessen Worte achtete.
    »Hast du gehört, was mir dieser widerliche Schleimbatzen mit seinem winzigen Anhängsel angeboten hat?«
    Kakuta seufzte. »Nimm ihn nicht ernst. Denk an unsere Aufgabe. Wir haben andere Sorgen, als uns mit diesen Leuten herumzuschlagen.«
    Sie achtete nicht auf seine Worte, schob sich an ihm vorbei, auf den Nackten zu, stützte die Arme in die Hüften und holte tief Luft, sodass Kakuta befürchtete, sie würde jetzt zu einer großen Suada ansetzen.
    Doch sie tat nichts. Blieb einfach stehen und ...
    Stank.
    So sehr, dass es Kakuta übel wurde und er so schnell wie möglich das Weite suchte. Er hielt die Hände vor den Mund, musste den hochdrängenden Mageninhalt zurückhalten. Es dauerte Ewigkeiten, bis er es schaffte, das Magnetschloss zu seinem Zimmer zu öffnen. Er stürmte ins Badezimmer, verschloss die Tür, hielt den Kopf unter die Wasserleitung und bettelte darum, dass dieser schreckliche Geruch rasch wieder vergehen würde. Er würgte und röchelte, meinte zu ersticken. Am liebsten wäre er teleportiert, weg von hier, am besten auf einen anderen Kontinent ...
    Irgendwann vermochte er wieder einen Atemzug zu nehmen, ohne das Gefühl zu haben, sterben zu müssen. Er machte ein Tuch nass und band es um sein Gesicht, bevor er es wagte, das Badezimmer zu verlassen und wieder hinaus auf den Gang zu treten.
    Ariane kam ihm fröhlich pfeifend entgegen. Drei Männer lagen hinter ihr bewegungslos auf dem Boden.
    »Sind sie ...«
    »Tot? – Keine Sorge.« Sie lachte. »Sie werden eine Weile keine Gerüche mehr wahrnehmen und mit ziemlicher Sicherheit keine Frau mehr ansehen wollen. Partielle Impotenz ist eine weitere Spätfolge meines Sechssechssechs-Parfums für böse Buben. Ich wollte, ich könnte es zum Patent anmelden; aber ich schaffe es nicht, die Duftstoffe zu extrahieren und zusammenzumischen. Ich kann es nur aus mir selbst erzeugen.«
    »Bitte mach das nie mehr wieder, wenn ich mich in der Nähe befinde.«
    »Solange du dich als Gentleman verhältst, besteht keine Gefahr. Apropos: Rücken wir die Betten zusammen? Ich brauche beim Einschlafen eine starke Schulter, an die ich mich anlehnen kann.«
     
    Sie fanden nur wenig Ruhe. Noch bevor die Sonne aufging, erwachten sie und bereiteten sich auf den Tag vor. Im Hotel war es ruhig geworden. Ein großer Teil der Gäste hatte über Nacht die Flucht ergriffen, unter ihnen auch die beiden Drogenhändler samt Gefolgschaft.
    Als die ersten Chittagonger die Straßen belebten, machten sie sich auf den Weg. »Wurius Geruch ist überall«, sagte Ariane, sobald sie die Orchidee verlassen hatten. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich sein Odeur

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