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PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

Titel: PR NEO 0039 – Der König von Chittagong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Leistungen an sowie medizinische Unterstützung. Es gibt ein Alphabetisierungsprogramm. Brachliegende Grundstücke werden Notleidenden zur Verfügung gestellt, und was Umweltschutz bedeutet, bekommen die Kinder in neu errichteten Schulen vermittelt.«
    »Ich war tagelang in Chittagong unterwegs. Ich habe nichts von all dem bemerkt.«
    »Revolutionen beginnen stets im Stillen und im Kleinen, Mister Kakuta. Außerdem machen Sie sich keine Vorstellung, wie es in der Stadt noch vor zwei, drei Monaten zugegangen ist.«
    »Es steckt ein Träumer und Sozialromantiker in Ihnen, und ich weiß nicht, ob ich Sie bewundern oder Angst vor Ihnen haben soll.«
    »Halten Sie es, wie Sie wollen. Aber übermitteln Sie Perry Rhodan eine Warnung.«
    »Und die wäre?«
    »Er soll sich von hier fernhalten. Er soll Stadt und Land großräumig meiden. Er soll so tun, als gäbe es kein Bangladesch mehr.«
    »Sie wollen ein ganzes Land nach Ihren Vorstellungen gestalten?«, mischte sich Ariane das erste Mal seit längerer Zeit wieder in die Unterhaltung ein.
    »Perry Rhodan bietet eine Vision an, die weit ins All hinausreicht. In seinen feuchten Träumen denkt er womöglich an ein Imperium mit Menschen an der Spitze, an ein Solares Imperium.« Noir machte eine Pause, bevor er mit nachdenklicher Stimme fortfuhr: »Ich habe mich, so gut es ging, mit Rhodans Persönlichkeit beschäftigt. Ich akzeptiere, dass er gute Vorsätze in die Tat umsetzen möchte. Aber es ist eine verflixte Gratwanderung zwischen Wunschträumen und der Realität.«
    »Dasselbe könnte ich nun von Ihnen behaupten, Monsieur Noir.«
    »Aber ich bin so frei und helfe nach, sobald die Realität sich anders entwickelt, als ich es möchte.«
    »Wie jeder gute Diktator.«
    »Überspannen Sie den Bogen nicht, Mister Kakuta! Und richten Sie Perry Rhodan aus, dass ich seinen Weg für den falschen halte. Er interessiert sich nicht für die Notleidenden auf der Erde. Er richtet seine Blicke in die Ferne, obwohl er sie auf das fokussieren sollte, was unmittelbar vor seinen Augen geschieht.«
    »Ich werde ihm Ihre Nachricht mitteilen. War es das? Können wir nun gehen? Werden Sie uns freilassen?« Kakuta dachte fieberhaft darüber nach, wie sie diesem Größenwahnsinnigen beikommen konnten.
    Doch der andere schien für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Noir wirkte ungemein selbstsicher. Er hatte sich bestmöglich auf dieses Zusammentreffen vorbereitet. Kein Wunder, hatte er sie doch tagelang beschatten und ihre besonderen Fähigkeiten erforschen lassen. Und wenn es stimmte, dass er im Lakeside Institute Leute sitzen hatte, die ihm Informationen zuspielten, dann war jeder weitere Gedanke an Gegenwehr illusorisch. Sie mussten hier raus, zurück nach Terrania. Um sich dort mit John Marshall und anderen Entscheidungsträgern abzustimmen. Der geballten Macht der Terranischen Union vermochte auch Noir nichts entgegenzusetzen.
    »Es gibt einen zweiten Grund, warum ich Sie zu mir eingeladen habe.«
    »Welchen?«
    »Es geht um uns, um die Mutanten. Um den Homo Superior.«
    Der Homo Superior ... Waren sie denn mehr wert als »normale« Menschen, bloß, weil sie über besondere Begabungen verfügten? »Was wollen Sie mir sagen? Zielen Sie auf die Weltherrschaft ab, wollen Sie sie mithilfe parabegabter Menschen erringen? Mir scheint, Sie haben zu viele US-Comics gelesen.«
    Warum provozierte Kakuta ständig sein Gegenüber? – Es war ihm nicht klar. Er mochte dessen Art von oben herab nicht, und er hätte es gerne auf eine weitere Konfrontation angelegt. Auch wenn er wusste, dass er dem anderen nichts entgegenzusetzen hatte. Doch was wäre, wenn Noir mit seinen Kräften haushalten musste? Wenn er das, was er ihm angetan hatte, kein zweites Mal knapp hintereinander bewerkstelligen konnte?
    »Haben Sie sich denn nie gefragt, wo Ihre Paragaben herrühren?«
    »Ich würde sagen, es hat mit dieser Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima zu tun.«
    »Das mag für Sie und Wuriu Sengu gelten. Vielleicht. Denn nach den Atombombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki ist auch nichts von Menschen mit besonderen Fähigkeiten berichtet worden.« Noir schüttelte den Kopf, als wunderte er sich über seine eigenen Worte. »Was ist mit Ihnen, Miss Ariane? Ist etwas über Nuklearkatastrophen in Spanien bekannt geworden? Woher stammen diese ganz besonderen Fähigkeiten von Sid Gonzalez, dessen Gabe der Teleportation die Ihre bei Weitem übertrifft, Mister Kakuta? Was ist mit John Marshall, den

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