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PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

PR NEO 0039 – Der König von Chittagong

Titel: PR NEO 0039 – Der König von Chittagong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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schnappten sich Arianes und Kakutas Rucksäcke, ohne in ihrer Wachsamkeit auch nur eine Sekunde nachzulassen, und zogen sich gleich wieder zurück, zu André Noir. »Danke für Ihre Kooperation! Aber nun muss ich leider gehen. Ich habe wichtige Dinge zu erledigen. Der Energieschirm wird sich in den Morgenstunden öffnen. Es steht Ihnen dann frei, zu tun und zu lassen, was Sie wollen.«
    Tako wusste nicht, was er sagen sollte. Das war es also? André Noir hatte sie bloß hierher gelockt, um sie zu warnen und seine Verschwörungstheorien an den Mann zu bringen? Wie verrückt war der Changeur eigentlich?
    »Ihnen ist bewusst, dass wir über die ALL URE berichten werden, sobald wir in Terrania sind?«
    »Wie Sie möchten. Sollte es Rhodan allerdings einfallen, mit einer bewaffneten Streitmacht nach mir zu suchen, wird er sein blaues Wunder erleben.«
    Noir sprach die Bedrohung mit einer bemerkenswerten Gelassenheit aus. Er war sich seiner Sache völlig sicher. So, wie es bei Verrückten meist der Fall war.
    »Was ist mit Wuriu?«, fragte Ariane.
    »Er wird in den nächsten Stunden aus seiner Betäubung erwachen und sich an kaum etwas erinnern können. Ich wünsche Ihnen eine gute Heimreise.« Noir verbeugte sich, wollte das Starbucks verlassen, überlegte sich es dann und drehte sich nochmals zu ihnen um. »Ich möchte Ihnen gerne ein Rätsel mitgeben, Mister Kakuta.«
    »Hm?«
    »Ich habe Sie changiert. Sie waren minutenlang verschwunden, sind dann in unsere Realität zurückgekehrt. – Aber sind Sie das wirklich? Wissen Sie, ob Sie exakt dieser Tako Kakuta sind, den ich weggeschickt habe? Was, wenn ich Sie ausgetauscht habe und Sie ohne Ihr Wissen zu einem meiner Agenten umfunktioniert wurden?« Noir schwang einen Arm, als wollte er mit einer Geste das gesamte Schiff umfassen. »Und: Ist dies hier denn wirklich der Ort, den Sie verlassen haben? Denken Sie dran: Als Changeur habe ich Zugriff auf zig Tako Kakutas. Ich kann Ihre Realität beliebig abändern und habe Sie womöglich in meinem Sinne beeinflusst. Das gilt selbstverständlich auch für Sie, Miss Colas, oder für Mister Sengu.«
    Der Franzose öffnete die Glastür und trat hinaus in den Dschungel, begleitet von seinen schweigsamen Leuten und dem fliegenden Tutgut. Kakuta überlegte, ob er ihnen folgen und einen Angriff wagen sollte. Er musste ihn mit einem einzigen, einem gezielten Hieb bewusstlos schlagen, bevor Noir seine Gabe zur Anwendung bringen konnte ...
    Er zögerte zu lange, und als er sich endlich dazu entschloss, das Wagnis einzugehen, leuchtete ein blasser Energievorhang hinter der Glasfront auf.
    Zu spät. Zu langsam. Zu unentschlossen. Du bist ein Versager, Tako!
    Oder war er nicht in der Lage, Noir etwas anzutun? Etwa, weil er von ihm beeinflusst und gesteuert wurde?
    Es war ein erschreckender Gedanke. Kakuta bemerkte die nachdenklichen Blicke, mit denen Ariane ihn bedachte. André Noir hatte Misstrauen gesät, und die Saat ging bereits jetzt auf.
    Eine Kaffeemaschine gab ein röchelndes Geräusch von sich, als wollte sie auf sich aufmerksam machen. Daneben stand ein Tablett voll mit Erfrischungsgetränken, Wasser und kleinen Snacks, die Noir ihnen zurückgelassen hatte.
    Eine Visitenkarte lag bereit. »Mit freundlicher Empfehlung«, las Ariane die handschriftlichen Anmerkungen vor. »André Noir, Changeur. Chittagong.«
    »Er hat auch einige Pod- und Mailadressen zurückgelassen«, ergänzte Kakuta und deutete auf winzige Schriftzeilen. »Wahrscheinlich solche, die sich nicht nachverfolgen lassen.«
    »Wie verrückt muss man sein, um ein derartiges Schauspiel aufzuführen und zu glauben, dass man ungestraft davonkommt?«
    »Ich befürchte, dass Noir alles andere als verrückt ist. Vielleicht ein wenig überspannt. Aber er hat einen Plan. Und davor fürchte ich mich.«
    »Was hältst du von seinen Verschwörungstheorien?« Ariane eilte zu Wuriu, betastete besorgt sein Gesicht, wischte ihm Schweiß von der Stirn.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Kakuta. »Aber wir werden mit Marshall darüber reden.«
    Er trat nun ebenfalls zu seinem Freund und betrachtete ihn. Die Augen starrten ins Leere, die Pupillen waren erweitert, und der Atem kam stoßweise. Doch es deutete nichts darauf hin, dass sie sich Sorgen machen mussten.
    »Und du?«, stellte Ariane jene Frage, vor der er sich am meisten fürchtete. »Bist du noch du selbst?«
    »Ich weiß es nicht. Ich hoffe es. Wenn es stimmt, was Noir erzählt hat, dann besitzt er Kräfte, die weit über mein

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