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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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durchscheinend, floss durch Rhodans Hände, sank zu Boden und war verschwunden, bevor er ihn berührte.
    Rhodan blieb mit leeren Händen und leerem Herzen zurück.

Aus den Unterweisungen der Geschichtswahrer
     
    Vor langer Zeit, als die Begriffe »khal« und »thas« nur aussagten, an welchem Khertak-Arm man wohnte, lebte bei den Khal-Nethor eine junge Frau, deren Schönheit sich mit der von Prinzessin Crysalgira messen ließ. Sie war die Tochter des Anführers der Khal, und sie hieß Crysalya.
    Theroslyn, ein Sohn des Hochvaters der Thas, umwarb sie voll Inbrunst, war er ihrem Anmut doch hoffnungslos verfallen. Aber sie erhörte ihn nicht. Sie erhörte überhaupt keinen ihrer Werber, denn sie hoffte auf den einen, der all ihre Träume erfüllte.
    Als dann der geheimnisvolle Fremde auftauchte, war es um sie geschehen. Niemand wusste, ob er von flussaufwärts oder flussabwärts kam. Er war plötzlich da. Und er fragte die Nethor, ob sie in ihre alte Heimat zurückkehren mochten.
    Das Angebot kam so unvermittelt, dass keiner zu antworten wagte. Doch dann lehnten sie ab. Er war ein Fremder, und warum sollten sie ihm trauen? Vielleicht war der Krieg gar nicht vorüber, und er wollte sie nur aus ihrem Versteck locken.
    Aber selbst wenn er es ehrlich meinte, gab es flussaufwärts nichts mehr für sie. Die Urväter der Neth'or waren seit vielen Generationen tot. Das Zweistromland war den ehemaligen Flüchtlingen längst Heimat geworden. Eine karge Heimat mit wenig Pflanzen und kaum Tieren, gewiss, aber doch Heimat. Flussaufwärts hingegen erwartete sie nichts.
    Der Fremde bot an, sie könnten wieder zurückkehren, wenn es ihnen flussaufwärts nicht gefalle, aber selbst das wagten sie nicht. Zu groß war die Angst vor Veränderung, zu groß die Sorge, man könne den Feind, die Methans, auf das Zweistromland aufmerksam machen.
    Der Fremde akzeptierte die Einstellung der Neth'or, aber er versprach, ihnen dabei zu helfen, ihre Heimat in einen schöneren Ort zu verwandeln. Er verließ sie, und niemand wusste, wohin. Aber er kehrte zurück. Und er brachte Sträucher, Bäume und Tiere.
    Als Crysalya sah, wie sich der Fremde für die Neth'or einsetzte, wie er das Zweistromland in ein Paradies verwandelte, verlor sie ihr Herz an ihn. Er war freundlich zu ihr, erwiderte aber ihre Gefühle nicht. Doch Theroslyn, der Hochvatersohn, zürnte dem Fremden, den alle inzwischen nur den Hoffnungsbringer nannten. Er stellte seiner Angebeteten nach, sprach Schmähreden über den Hoffnungsbringer, versprach ihr alles, wenn sie ihn nur erhörte.
    Crysalya jedoch hatte nur Augen für den Fremden. Sie fragte ihn, woher er all die Gaben habe, die er ihnen bringe. Er antwortete, sie stammten von Prinzessin Crysalgira, die allzeit über sie wache und ihnen eine schöne Heimat bereiten wolle. Sie fragte, ob es dort, wo er herkomme, überall so bezaubernde Pflanzen und Tiere gebe. Er antwortete, dass die Pflanzen und Tiere in seiner Heimat noch viel schöner seien. Sie fragte, ob er sie mit flussaufwärts nehmen könne. Er antwortete: »Ja.«
    Und damit begann das Unheil.

6.
    Der Hoffnungsbringer
     
    Am liebsten wäre Stiqs Bahroff vor der Brücke stehen geblieben und hätte Sergh da Teffron und die Thas allein in die Höhle gehen lassen. Aber die Hand des Regenten – oder der neue Regent, als der er sich längst betrachtete – hatte ihm während des Schießtrainings vor ein paar Tontas zu verstehen gegeben, dass er ihn stets im Blick behalten werde.
    »Ich weiß, was du planst«, hatte er gesagt. »Aber ich kann dir den Zellaktivator nicht überlassen. Ein Mann deiner Intelligenz begreift das sicherlich. Du kannst dich für den einfachen Weg entscheiden und ihn mir zurückgeben. Oder du wählst den schweren Weg und versuchst zu fliehen. Dann werde ich dich erschießen, es als Unfall hinstellen. Such dir aus, was dir lieber ist.«
    Wäre nicht Thalyan zu ihnen gestoßen und hätte unzählige Fragen über den Strahler gestellt, hätte da Teffron den Zellaktivator sicher bereits in diesem Augenblick verlangt.
    Als da Teffron nun allen voran in die Höhle stürmte, wäre die Gelegenheit zur Flucht günstig gewesen. Immerhin trug Bahroff seit Kurzem einen Antigravgürtel wie sein Herr. Doch da stieß ihn Thalyan von hinten an.
    »Ihr Kamerad hat gesagt, ich soll auf Sie aufpassen. Sie müssen mit in die Vorratshöhle kommen. Also los!«
    Hatte da Teffron dem Hochvater auch aufgetragen, ihn zu erschießen, falls er fliehen wollte? Auszuschließen war

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