PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer

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der er nicht mehr lebend herauskam. Leider hatte Rhodan nicht die geringste Ahnung, wie er all das anstellen sollte.

15.

    Der Weg zurück an die Oberfläche kam ihm ungewöhnlich lang vor. Mehrfach glaubte Perry Rhodan sogar, sich verirrt zu haben, doch schließlich erreichte er über einen langen, sanft nach oben verlaufenden Abwassertunnel eine Wandleiter, die über ein vergittertes Einstiegsloch auf eine Straße führte. Das Gitter stellte für den Strahler, den er einem der arkonidischen Soldaten abgenommen hatte, kein Hindernis dar. Nachdem er die Öffnung passiert hatte, verschweißte er das Gitter mit der auf geringste Intensität regulierten Waffe, so gut es ging. Wenn man nicht genau hinsah, war die Manipulation nicht zu bemerken.
    Auf Ghewanal herrschte tiefste Nacht, auch wenn diese sich kaum vom trüben Tag unterschied. Da die anhaltend dichte Wolkendecke nur wenig Sonnenlicht durchließ, wurde die künstliche Beleuchtung praktisch nie ausgeschaltet.
    Auch zu dieser Stunde waren noch zahlreiche Passanten unterwegs, in der Hauptsache Arkoniden, davon viele in Uniform. Zu Rhodans Erleichterung kümmerten sich die meisten nicht um ihn. Zwar erntete er den einen oder anderen neugierigen Blick, allerdings sprach ihn niemand an.
    Im Geist ging er seine Möglichkeiten durch. Der Raumhafen war noch immer zu weit entfernt, um ihn zu Fuß zu erreichen. Rhodan rief sich die Eindrücke ins Gedächtnis, die er gesammelt hatte, als sie mit der TIA'IR auf Artekh 17 gelandet waren. Es gab hier nur wenige öffentliche Informationsquellen; er hielt sich eben auf einem Militärstützpunkt und nicht in einer Touristenoase auf. Wenn ihn sein Orientierungssinn jedoch nicht völlig im Stich ließ, befand er sich in etwa im Zentrum der rund hundert Kilometer langen Insel. Mit einem Gleiter hätte er die Distanz zu seinem Ziel in weniger als einer Stunde zurücklegen können.
    Die große Frage war, wie eng Sergh da Teffron sein Überwachungsnetz geknüpft hatte. Dass die Hand des Regenten nach ihm und den anderen suchte, durfte als sicher gelten.
    Ghewanal war eine Militärbasis. Wenn hier auch nur annähernd gleiche Bedingungen galten wie in ähnlichen Einrichtungen auf der Erde, waren die Möglichkeiten der Beobachtung umfassend. Vermutlich hatte man ihn bislang nur deshalb noch nicht entdeckt, weil er sich größtenteils im unterirdischen Reich der Missk aufgehalten hatte. Je länger er also auf offenem Gelände, sprich: auf den Straßen der Stadt, unterwegs war, desto wahrscheinlicher war es, dass ihn da Teffron irgendwann entdeckte.
    Selten in seinem Leben hatte sich Rhodan isolierter gefühlt als in diesen Minuten. Fraglos war die Architektur auf Ghewanal ein Ergebnis des nur eingeschränkt verfügbaren Raums. Dennoch spiegelte sich im oft wuchtigen, protzigen Stil vieler Bauwerke der Umstand, dass deren Architekten einer Zivilisation entstammten, die seit Jahrtausenden ein gewaltiges Sternenreich beherrschte und der es nicht an Selbstbewusstsein mangelte.
    Rechts von ihm erhob sich ein geradezu monströser Kasten, eine grauschwarze Wand, die bis in die Wolken hineinzureichen schien. Aus einigen wenigen Fenstern drang schwacher Lichtschein, doch er machte das Gebäude eher noch trostloser und düsterer, als es ohnehin schon war.
    Links dagegen wuchs einer jener typischen Trichtertürme wie ein exotischer Pilz aus dem Boden. Von seinem Stiel führte eine Reihe von Röhren zu anderen Bauten. In einer Höhe von mindestens fünfzig Metern wölbte sich die zylinderförmige Basis nach außen und überspannte diesen Teil der Straße wie ein gigantischer Regenschirm.
    Auch wenn die Arkoniden als humanoide Spezies nahezu zwangsläufig einigen universellen Prinzipien folgten, die sich schlicht aus anatomischen Notwendigkeiten ergaben, so hatten sie sich dennoch gänzlich anders entwickelt als die Menschen. Das zeigte sich nicht nur in ihrem Verhalten und ihrem allgemeinen Verständnis von Dingen wie Recht und Moral, sondern auch in der Art und Weise, wie sie ihre kulturellen Vorlieben und Abneigungen in die Gestaltung ihrer Umwelt einfließen ließen.
    Zehn Minuten später betrat Rhodan eine Art Markt, auf dem selbst für ghewanalsche Verhältnisse außergewöhnlich viel Betrieb herrschte. Zudem wurde das Publikum zunehmend bunter. Neben Arkoniden in Zivilkleidung gesellten sich nun auch Vertreter anderer Spezies zu den Anwesenden.
    Um den viereckigen Platz, dessen Seiten rund hundert Meter maßen, gruppierte sich eine