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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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Aber schnell legte sie wieder die Maske der kontrollierten Kommandantin an.
    »Das Kriegsrecht sorgt dafür, dass Gerüchte unterbunden werden. Das Große Imperium möchte seine Bevölkerung nicht grundlos in Panik versetzen.«
    »Quatsch!«, entfuhr es Bull. »Es gibt keinen Angriff, daher gibt es auch keine Gerüchte.«
    Shaneka richtete sich auf und funkelte ihn böse an. »Der Regent hat keinen Grund, einen Angriff zu erfinden! Hören Sie auf damit, mit solchen blödsinnigen Geschichten davon abzulenken, dass Sie jedes nur bekannte Gesetz brechen, um Ihre eigenen Ziele zu verfolgen. Ich will davon nichts mehr hören, verstanden?«
    Bull holte tief Luft. »Gut. Wir wollen nicht wieder davon anfangen.«
    »Dann erzählen Sie mir endlich, was Sie planen. Was soll die ganze Scharade? Sie übernehmen mein Schiff mit Ihren Naats, quetschen sich in eine Uniform, damit Sie als Offizier der Imperiumsflotte auftreten können.«
    Bull schaute unwillkürlich an sich hinunter und zog das Oberteil der Uniform straff.
    »Sehen Sie«, schob Shaneka sofort nach, »aus Ihnen wird nie ein arkonidischer Offizier.«
    »Kommandantin.« Bull strich noch einmal über die Ärmel der Uniform. »Ich versprach, dass kein Blut fließen wird. Die Naats wurden paralysiert, dann medizinisch versorgt. Es geht ihnen gut. Sie haben sich selbst davon überzeugt. Richtig?«
    »Ja«, stimmte sie widerwillig zu.
    »Glauben Sie denn wirklich, dass wir erst alle Besatzungsmitglieder am Leben lassen, um sie dann an Bord unseres Raumschiffs zu töten? Das wäre viel einfacher möglich gewesen. Oder?«
    Shaneka schwieg.
    »Shaneka, wir brauchen Ihre Hilfe. Und ich gebe Ihnen mein Wort, dass wir dem Großen Imperium nicht schaden werden. Unsere Ziele sind ganz andere ... und für die Politik des Regenten nicht von Belang. Ich verspreche Ihnen, dass wir Sie danach freilassen. Unbeschadet, unverletzt.« Bull wartete, aber Shaneka schwieg ihn nur weiter an. Er fühlte, wie Ärger in ihm aufstieg. »Ich frage mich manchmal, ob Sie mir überhaupt zuhören. In den letzten Tagen habe ich mir alle Mühe gegeben, Ihnen zu erklären, dass wir Ihnen kein Leid zufügen wollen. Und wir ...«
    »Wir haben Krieg!«, fuhr Shaneka ihm ins Wort. »Die Methans bedrohen das Große Imperium. Und Sie stehlen in einem unfassbaren Akt der Piraterie ein Schiff, entführen die Besatzung und den Ersten Offizier und halten die Kommandantin als Gefangene!« Sie hatte sich aufgerichtet und schaute Bull jetzt direkt in die Augen. »Für mich sind Sie nicht mehr als ein Anführer einer Truppe von Abtrünnigen. Stellen Sie sich dem Imperium und setzen Sie Ihre Fähigkeiten ein, um uns zu helfen!«
    »Shaneka! Meinetwegen bin ich ein Pirat, sind die Naats Abtrünnige. Aber warum haben wir dann Sie und Ihre Besatzung nicht getötet? Beantworten Sie mir diese eine Frage.« Bull merkte, dass er lauter geworden war. »Bitte«, setzte er daher in normaler Lautstärke hinzu.
    Sie schwieg. »Ich ... ich weiß es nicht.«
    »Okay. Dann sind wir zwei einen Schritt weiter. Ich versichere Ihnen erneut, dass Ihrer Besatzung nichts geschehen wird.«
    »Und meinem Ersten Offizier?«
    Bull schaute sie überrascht an. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass sein Schicksal Sie besonders kümmert.«
    Ein Anflug von Röte huschte über ihre Wangen. »Das war ... nicht nötig.«
    Bull trat einen Schritt zurück. Er unterdrückte einen Fluch. »Sie haben recht. Das war nicht nötig. Entschuldigen Sie.« Er ging auf und ab, um Zeit zum Überlegen zu gewinnen. »Sie verstehen sicherlich, dass wir Hagnor ter Gaden nicht auf KE-MATLON abgesetzt haben. Innerhalb von wenigen Minuten hätte das ganze Imperium gewusst, wer hier wirklich an Bord das Kommando innehat. Und eine beispiellose Jagd auf dieses Schiff hätte begonnen.«
    »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    »Er ist am selben Ort wie die Naats.« Bull blieb stehen und fixierte ihre Augen. »Und ich verspreche Ihnen, dass er nach Beendigung meiner Mission irgendwo im Imperium wieder auf freien Fuß gesetzt wird. Lebend. Unversehrt. Er erhält dieselbe Behandlung, die ich auch Ihnen anbiete.«
    »Gut.«
    »Sind Sie jetzt bereit für ein vernünftiges Gespräch?« Bull versuchte, seine Verärgerung nicht durchschimmern zu lassen. Shaneka erwies sich immer wieder als kompetente Gesprächspartnerin, wenn es um technische Fragen ging. Bis jetzt hatte sie aber nur so weit kooperiert, wie es absolut notwendig war. Und ihre Ansichten über das Große Imperium waren

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