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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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verlegen mit den Achseln. »Na, dann gehe ich mal wieder an die Arbeit. Oder brauchst du noch etwas?«
    »Nein danke. Oder doch. Könntest du mir bei Gelegenheit wieder eine etwas schicklichere Kleidung aus dem Liner bringen lassen?«
    »Klar doch. Ich ... ich ... äh ... Wie dumm von mir. Ich leite das gleich in die Wege.«
    Er errötete bis zu den Ohrenspitzen. Süß.
     
    Sauer war ein Hilfsausdruck für Axx Cokroides Gemütslage.
    Die Richtung, in welche sich die Flüchtigen gewandt hatten, behagte ihm gar nicht. Sie bewegten sich auf eine kritische Zone zu. Es kam einem hohen Wagnis gleich, ihnen in dieses Gebiet zu folgen.
    Als könne sie seine Gedanken lesen, sagte die in mehr als einer Hinsicht aufreizende Feuerleitoffizierin: »U-oh. Wo der, scheint's, hin will, haben wir aber wenig Verwandte.«
    Er wies sie scharf in die Schranken: »Zerbrich dir nicht meinen Kopf, Weib, oder ich zerbreche dir deinen! Wir bleiben dran. Niemand entkommt Axx Cokroide.«
    Doch als sie, nur wenige Augenblicke nach dem Frachter, den Linearflug abbrachen, schien es, als strafe ihn die Realität Lügen.
    Dass sie zu den übrigen von Balance B aufgebrochenen Einheiten keine Funkverbindung mehr bekamen, verwunderte Axx nicht. Dieser Sektor wurde nicht vom Empire kontrolliert. Also gab es auch keine Relaisstationen, und die zwölf Sternenkreuzer, die im hyperenergetischen Chaos des transitierenden Sonnensystems den Anschluss verloren hatten, befanden sich gewiss deutlich weiter entfernt als bloß fünf Lichtjahre. Sie waren auf sich allein gestellt. Und wenn schon; damit hatte er gerechnet.
    Doch auch vom Frachter fehlte jede Spur.
    Dafür gab es nur eine Erklärung: Dessen Schiffsführer hatte unmittelbar an diese Etappe eine weitere angehängt, hatte den Flug bloß kurzfristig unterbrochen, um sie zu bluffen, ihn dann aber sofort wieder geradlinig fortgesetzt, zu einem Ziel, das von vornherein programmiert gewesen war. Weit konnte das nicht sein, nicht bei den hier dicht an dicht stehenden Sonnen.
    Axx Cokroide ließ den Kurs des gekaperten Schiffes extrapolieren. Er trieb seine Mannschaft zu höchster Eile an, wobei er die Hand nicht zufällig auf die Peitsche von Nodro legte. Entsprechend flott lieferten sie Resultate. Drei Systeme kamen in Frage. Zwei davon waren unbewohnt.
    Und das dritte .
    »Wrischaila«, fauchte er durch die zusammengebissenen Zähne. »Ausgerechnet Wrischaila!«
    Seine Gedanken rasten. War es Absicht oder Zufall? Hatte der gegnerische Kommandant, der sich laut Vardaks Aussage Perry Rhodan nannte, von allem Anfang an vorgehabt, im Wrischaila-System Zuflucht zu suchen? Oder waren seine Manöver tatsächlich so spontan und improvisiert gewesen, wie es den Anschein gehabt hatte?
    Anders ausgedrückt: Wusste dieser Rhodan - der doch, wenn schon nicht Nodrone, unzweifelhaft ein Humanoider war -, wusste er eigentlich, worauf er sich einließ?

Kapitel 4
    SCHIKANEN
     
    25. Juni 1329 + E09. Na bitte, liebes Tagebuch, schrieb Shimmi Caratech. Reginald und Perry haben auch den letzten Nodronen ausgetrickst und im Sternendschungel dieses Kugelhaufens abgehängt. Und nebenbei, wie Bully es formuliert hat, »einen unverhofften Hort der Zivilisation« entdeckt. Vielleicht finden wir hier ja endlich diese seltsamen Cor'morian, oder wenigstens einen brauchbaren Hinweis, wo sie sich verkrochen haben.
    Sie kaute, im vollen Bewusstsein der Bedeutung dieser Aufzeichnungen für die Nachwelt, auf ihrem Stift herum. Einen zukünftigen Meilenstein der Weltliteratur zu verfassen, war gar nicht so einfach.
    In dem System, in das wir gerade einfliegen, schrieb sie nach reiflicher Überlegung, ist mörderisch was los. Die Planeten sind zwar allesamt lebensfeindlich und unbewohnt, aber der sechste, ein gewaltiges Riesentrumm, besitzt nicht weniger als 23 Monde. Dreiundzwanzig Stück! Und offenbar ist jeder Einzelne davon, vom Kleinsten bis zum Größten, besiedelt. Auf den Monden, in den Orbits um sie herum sowie über das ganze System verstreut tummeln sich nämlich etliche tausend Raumschiffe in allen möglichen Formen. Einige sehen haargenau so aus wie das, was in Schikagos Katzenkistchen liegt, hihi; hoffentlich riechen sie nicht auch so ...
    Den letzten Satz strich sie wieder. Der klang, fand sie, zu flapsig für die Chronistin einer derartigen »Odyssee«. Pratton Allgame hatte ihr dieses Wort erklärt, und auch, dass es ebenfalls auf einen Reisebericht zurückging, aufgezeichnet von, wenn sie sich richtig erinnerte, Homer G.

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