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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dar.
    »Na ja, wenn ich's mir recht überlege«, sagte Shimmi, »bleibe ich vielleicht doch lieber Mensch. Ich meine - das ganze Leben lang kein Sex .«
    »Oho«, widersprach Quart. »Da liegst du aber gewaltig daneben.«
    Äußerlich unterschieden sich die beiden quochtischen Geschlechter kaum, zumal ja nur eine einzige Frau - die amtierende Königin - an der Fortpflanzung beteiligt war. Auch für die Männer wurde es höchstens Ernst, wenn sie zur Befruchtung der königlichen Eier ausgewählt wurden. Was logischerweise - bei nur einer Königin pro Planet! - einer kleinen Elite vorbehalten blieb.
    »Lass mich raten«, nuschelte der immer noch arg lädierte Pratton Allgame. »Preisträger der Imperialen Spiele haben diesbezüglich gewisse Pflichten.«
    »Da sind wir aber froh, dass Chi Waka nicht auf der Einhaltung dieser Gepflogenheit bestanden hat«, scherzte Bully. »Sie wäre mir, ehrlich gesagt, etwas zu breithüftig. - Entschuldige, Quart. Ich wollte dich nicht unterbrechen.«
    Kein Problem. - Aus dem Gesagten resultierte jedoch mitnichten, dass die Quochten auf ein erfülltes Sexualleben verzichteten. Ganz im Gegenteil. Befreit von Empfängnisverhütung, Kinderversorgung, Erbfolgestreitigkeiten und dergleichen, pflegten sie diesbezüglich zu tun oder zu lassen, wonach ihnen gerade der Sinn stand. Mal verhielten sie sich äußerst promiskuitiv, dann wieder enthielten sie sich für lange Zeit jeglicher sexueller Betätigung. So oder so handelten sie aus reinem Spaß an der Freude. Ohne den Druck, die etwaigen Folgen schon im Vorhinein regeln zu müssen, waren moralische Tabus obsolet. Wenn ein Mann einen Mann liebte, sollte er ihn lieben - wenn er ihn liebte. Oder eine Frau eine Frau. Oder drei Frauen fünf Männer. Oder ...
    »O Himmel. Jetzt weiß ich, wo wir vorhin hineingeplatzt sind«, rief Bully aus. »Und wir dachten, das sei eine etwas überhitzte Badeanstalt .«
    Es war hübsch anzusehen, wie Bull und Imith simultan erröteten.
    »Erzähl, was es mit der Vizekönigin auf sich hat, Quartodezimus«, bat
    Gern. - Die Vizekönigin eines planetaren Volkes sah aus wie eine normale Quochtin, trug jedoch die genetischen Anlagen zur Königin bereits latent in sich. Sie wurde allein von den hormonellen Ausdünstungen der amtierenden Königin abgehalten, in eine neue Wachstumsstufe einzutreten und die körperliche Disposition einer Urmutter auszubilden.
    »Das kapiiier ich nicht. Wahrscheinlich bin ich einfach zu blöööd dazu. Jede atembare Luft«, quiekte Sneber Grax, »enthält doch massenhaft Hormone, Mormone, Weltkone, Anemone, Feromone, Provolone, Sojabone, ...«
    »Das macht schon Sinn«, stoppte Perry Rhodan den vor Aufregung blinkenden Yuchten. »Angenommen, die Königin stirbt überraschend, so muss Ersatz vorhanden sein, der - beziehungsweise die - rasch den nachwuchstechnischen Bedarf des Quochtenvolks generieren kann. Das mag reichlich unromantisch klingen«, entschuldigte er sich, »aber Romantik steht hierorts, glaube ich, eher nicht so hoch im Kurs.«
    Er nickte Quart zu. Weiter, hieß das.
    Jetzt wurde es spannend. Das Zusammenleben der Quochten fußte auf einer Art biologischer Demokratie. Die Dominanz der Königin stand in direktem Zusammenhang mit der Zustimmung ihrer Untertanen zu ihrer Politik. Fehlte diese, veränderte sich das hormonelle Makroklima in der Population, und als Konsequenz verlor die Königin ihren Status.
    »Wir haben entsprechende historische Aufnahmen gesehen«, erklärte er. »Und die Kommentare dazu gehört. Eine vom Volk abgelehnte Königin verfällt in eine hoch depressive, so genannte Krampfmetamorphose und hört auf, das nicht mehr benötigte, zusätzliche Gewebe mit Blut zu versorgen. Abgestorbene Zellen werden ausgeschwemmt, bis nach lang andauernden Schrumpfungsprozessen der auf normale Verhältnisse zurückgestutzte Körper übrigbleibt. Allerdings ist der Vorgang so anstrengend, dass ihn die Wenigsten überleben. In der Regel rückt die planetare Vizekönigin zur neuen Königin auf.«
    »Mhm. Die Vizekönigin ihrerseits«, sagte Fran Imith, sich die Nasenflügel kratzend, »intrigiert natürlich, wo sie kann. Und mitten drin stecken, wieder einmal, wir.«
    Bully hätte sie gern an sich gedrückt. Aber er wollte alles, nur nicht aufdringlich sein.
    »Du oder ich?«, fragte er.
    »Wir«, sagte sie.
    Also teilten sie den anderen gemeinsam mit, was sie in Erfahrung gebracht hatten.
    Gemeinsam. Wir. Nicht du oder ich, dröhnte es durch Bulls alten, dicken Kopf. Wir

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