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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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umkämpfte Stadt unter ihnen. »Was sich zu euren Füßen abspielt, geschieht gerade auf allen besiedelten Planeten und Monden des Systems. Die Nodronen wehren sich wie Berserker. Blinde Berserker allerdings. Ich kann nur erahnen, was die Traumfamnire ihnen vorgaukeln, aber offenbar schmeckt es ihnen nicht. Vielleicht spüren sie einfach auch nur ein unbestimmtes Gefühl der Bedrohung und schießen deshalb wie wild um sich.«
    »Es sind Nodronen«, warf Errek ein. »Sie geben nie auf. Sie beugen sich keinem Feind, auch keinem unsichtbaren oder schwer greifbaren.« Rhodan glaubte, eine Spur gekränkten Stolzes herauszuhören.
    Ein einzelner Energiestrahl schlug in den Schirm ein. Der Rochen erzitterte. »Keine Sorge«, sagte Bull und steuerte manuell einen Ausweichkurs. »Ist nur das Warnsystem von diesem Ding, je stärker das Zittern, desto höher die Schirmauslastung. Das eben waren keine fünf Prozent.«
    Rhodan nickte. »Haben wir realistische Aussichten, den Widerstand der Nodronen in naher Zukunft zu brechen? Oder dass sie zu uns überlaufen?«
    »Nein und nein.« Bull strich sich durch das Stoppelhaar. »Ihren Widerstand komplett zu brechen, hieße, jede einzelne Stadt des Systems auszuradieren.«
    »Das kommt nicht in Frage!« meldete sich Errek zu Wort. »Wir wollen die Nodronen von den Zwillingsgötzen befreien, nicht sie alle umbringen!«
    »Bully wollte nur ausdrücken, wie unrealistisch ein solches Vorgehen ist«, beschwichtigte Rhodan. »Aber du hast ein wichtiges Stichwort gegeben, Errek. Es hat damit zu tun, dass die Nodronen nicht zu uns überlaufen. Was ist mit den Götzen, Bully?«
    »Wissen wir nicht. Es ist uns bisher nicht gelungen, in die Götzenstadt vorzudringen, die suggestive Beeinflussung ist zu groß. Jeder, der sich ihr nähert, unterliegt ihm. Die Piloten der Rebellen drehen ab, bevor sie ihm verfallen.«
    »Es stimmt, was er sagt.« Errek hatte den Kopf zwischen die Hände gelegt und lauschte in sich hinein. »Ich höre Stimmen, leise nur, aber deutlich. Sie flüstern mir zu, dass ich etwas Falsches tue, sagen den Götzenschwur auf.« Errek deutete in Richtung der Götzenstadt, dem einzigen Teil Kions, aus dem kein Rauch aufstieg. »Wir sind mindestens fünf Kilometer von der Götzenstadt entfernt. So weit dürfte der Einfluss der Götzen eigentlich nicht reichen!«
    Rhodan nickte langsam. »Das hatte ich befürchtet. Die Götzen versuchen ihren Einflussbereich zu vergrößern, um der mentalen Kraft der Traumfamnire zu kontern.« Er wandte sich an Bull. »Jetzt sind wir an der Reihe, Dicker.«

Kapitel 17
    Die Mongaal hatten das Grab mit bloßen Händen ausgehoben. Argha-cha schritt auf ihrem Weg durch ein Spalier von vielen hundert Clansleuten mit blutenden Händen. Selbst Kleinkinder, die noch nicht reiten konnten, standen in der Reihe und kämpften gegen die Tränen an, die die schmerzenden Finger ihnen in die Augenwinkel trieben.
    Argha-cha vermied es, mit jemandem Blickkontakt aufzunehmen. Den Kopf starr auf den Boden gerichtet, konzentrierte sie sich ganz darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, den nagenden Zweifeln zu widerstehen, die sie dazu bringen wollten, umzukehren.
    Übernahm sie sich nicht? Maßte sie sich, eine Halbwüchsige, die noch nicht einmal eine Peitsche im Holster trug, nicht etwas an, was viel zu groß war für sie, eine Aufgabe, an der sie elend ersticken würde?
    Belhon-ang war dieser Überzeugung. Der Krieger hatte sie nach der ersten Überraschung über ihre trotzige Ankündigung ausgelacht. Hatte sich vor ihr verbeugt und ihr galant den Vortritt überlassen.
    Argha-cha stand mehr als einmal kurz davor, kehrtzumachen und sich zu verkriechen, aber dann sah sie wieder das Bild der Zwillingsgötzen vor sich, die auf die verblutende Etor-tai herabblickten, als sei sie ein ungezogenes Haustier, das es gewagt hatte, den Teppich zu besudeln. Ein neuer Schwur formte sich in ihren Gedanken. Er galt den Götzen und verhieß nichts Gutes.
    Das Grab Etor-tais war flach, zu flach. Die Tradition gebot es, die Toten tief in der Erde zu begraben, zwei, drei Mannslängen unter der Oberfläche. Aber den Clansleuten war es nur unter großen Schwierigkeiten gelungen, überhaupt eine Grube auszuheben, zu widerspenstig hatte sich der Untergrund des Lagers erwiesen. Wo immer die Mongaal gegraben hatten, waren sie schnell auf Fundamente gestoßen - aus primitivem Beton und wohl aus der Frühzeit Kions, für bloße Hände dennoch ein unüberwindbares Hindernis. Schließlich,

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