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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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wenigen Augenblicken noch war sie im Begriff gewesen, es mit bloßen Händen in Stücke zu reißen, aber jetzt, als sie in Belhon-angs breites Gesicht starrte, spürte sie, dass sie das Menschbild behüten musste. Alles andere hätte bedeutet, ihre Großmutter zu verraten.
    »Nein, das lasse ich nicht zu!«
    »Wie du willst. dann teilst du eben sein Schicksal.« Belhon-ang malte mit der Peitsche spielerisch eine Figur in die Luft.
    »Wartet! Nicht!« klang eine neue Stimme auf. Echrod-or drängte sich zwischen den Kriegern hindurch. »Argha, was tust du da? Geh aus dem Weg, sie werden dich umbringen!«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil ich es Etor schuldig bin.«
    »Sie ist tot!«
    »Dann muss ich es erst recht tun! An ihrer Stelle!«
    Argha-cha hielt Echrod-ors bohrendem Blick stand, auch als die Sorge darin sich in verzweifelte Wut verwandelte. »Wofür hältst du dich, Mädchen«, presste der Geschichte-Erzähler schließlich hervor, »dass du dir herausnimmst, dich dem Willen des Clans in den Weg zu stellen?«
    »Diejenige, die den letzten Atem Etor-tais schöpft.« Argha-cha warf den Kopf herum und starrte die Krieger herausfordernd an. »Oder sollte es unter euch jemanden geben, der den Mut dazu besitzt?«
    Schweigen antwortete ihr.

Kapitel 16
    Die Druckwelle der Explosion riss Perry Rhodan von den Beinen - und aus der Benommenheit. Er lebte! Wie durch ein Wunder. Rhodan hatte jede Hoffnung auf Rettung aufgegeben, als die Richterin die Peitsche erhoben hatte. Und doch war sie erfolgt. Das Undenkbare war geschehen: Die Peitsche der Richterin hatte ihn verfehlt!
    Rhodan fragte sich, wer hinter dem Wunder steckte. Es musste sich um eine Illusion gehandelt haben. Die Richterin hatte auf einen Punkt neben ihm gestarrt, als befände er sich dort. Ihr Gesichtssinn war mittels herkömmlicher Technik oder suggestiv in die Irre geführt worden.
    Errek musste einen Trupp Spezialisten zusammengetrommelt haben. Ein Gedanke kam Rhodan. War vielleicht Quart Homphé am Werk gewesen? Der dicke
    Terraner war schließlich Holo-Künstler, Illusionen waren somit sein Beruf. Rhodan wollte den Gedanken als unsinnig abtun - Quart besaß nicht die Nerven, ein solches Unternehmen durchzuziehen -, aber ein Gefühl hielt ihn davon ab. Der Holo-Künstler wäre nicht der Erste gewesen, der an diesem Ort, eine Ewigkeit von ihrer Zeit entfernt, neue, unvermutete Seiten an sich entdeckt hätte.
    Eine weitere Explosion ließ den Boden unter Rhodan erzittern. Der Terraner sah, wie eine Rauchwolke hinter einem Block von Zelthäusern aufstieg.
    Rhodan überblickte nur einen Ausschnitt des Himmels, aber selbst dort tummelten sich Hunderte von Fluggeräten. Nicht die silbernen Keile der Atmosphärengleiter, die den zivilen Verkehr Kions dominierten, sondern schweres Gerät, verschiedene Typen von nodronischen Jägern, ähnlich denen, die den Ordensturm der Wissenschaftler von Cor’morian in Mantagir zerstört hatten. Die meisten besaßen Rochenform, einige erinnerten den Terraner an Fledermäuse. Blitze schossen aus den Jägern und schlugen in der Stadt unter ihnen ein.
    Kion lag unter Beschuss!
    Eine wilde Hoffnung überkam Rhodan. War es möglich, dass.?
    »Perry! Alles in Ordnung?«
    Shimmi Caratech war neben ihm in die Knie gegangen. Ihr wirres Nodronenhaar war noch zerwühlter, als er es in Erinnerung hatte.
    Rhodan richtete sich auf. »Ja. Wieso.?« Er sah an sich herunter und verstand ihre Frage: Seine Kleidung war blutverklebt. »Das ist nicht meines - wenn auch nur um ein Haar.«
    Fran Imith und Pratton Allgame kamen jetzt auf Rhodan zugerannt, gefolgt von Quart Homphé und
    Errek Mookmher - der Rebellenführer hatte die Hand auf Quarts Schulter gelegt, keine abfällige Geste, eher eine wie unter Freunden - und einem Dutzend Rebellen. Die Nodronen hatten Strahler gezogen und beäugten misstrauisch den inzwischen menschenleeren Platz. Die Schaulustigen hatten ihr Heil in der Flucht in die angrenzenden Straßen gesucht. Die Richterin, die beiden Wächter und der Henker waren spurlos verschwunden. Rhodan ging davon aus, dass sie sich in die Anlagen unter dem Platz verkrochen hatten. Wäre das Wrack des Flugthrons nicht gewesen, Rhodan hätte geglaubt, er hätte seine im letzten Augenblick vereitelte Hinrichtung nur geträumt.
    Ein einzelner Strahlerschuss fauchte, gefolgt von einer ganzen Salve aus den Waffen der Rebellen. Rhodans Blick folgte der Richtung, die die Energiefinger vorgaben. Ein schwarzer Flugrochen hatte

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