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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ihm weitere Aufmerksamkeit zu schenken. In dem Eingang mochten sich einfache Bürger ängstlich vor dem Sturm der Dreizehnerschaft oder empiretreue Soldaten verborgen haben, die Krieger würden es nie erfahren. Die Mongaal befanden sich im Gefecht und befolgten seine Regeln: kein Zögern, keine Gnade. Wer entschlossen Furcht und Schrecken säte, minimierte die eigenen Verluste und in letzter Konsequenz die des Feindes - so dieser denn klug handelte und sich den Mongaal bedingungslos unterwarf.
    Als die Dreizehnerschaft an der Pforte der Götzen ankam, blieb hinter ihr eine Spur aus qualmenden Feuern zurück, die den Geruch von brennendem Fleisch verströmten. Nirgends hatte man den Mongaal ernsthaft Widerstand entgegengebracht, aber Argha-cha verschwendete keinen Gedanken an die Gründe für die Desorientierung der Kioni. Sie waren verweichlichte Stadtbewohner, was war von ihnen anderes zu erwarten gewesen?
    Die Dreizehnerschaft suchte am äußeren Rand des Vorplatzes der Pforte Deckung hinter einem Verwaltungsgebäude.
    »Die Pforte ist zu niedrig für die Sturmtiere«, stellte eine Kriegerin fest. Sie trug eine eng anliegende Maske aus Schlangenhaut. »Wir sollten sie umgehen. Es muss noch andere Eingänge geben.« Die Frau erblickte ebenso wie die übrigen Krieger die Pforte zum ersten Mal.
    Die Dreizehnerschaft schwieg. Der Einwurf der Kriegerin war klug, aber den Kriegern widerstrebte es, einem Hindernis auszuweichen.
    »Die Pforte ist zu stark befestigt, als dass die Sturmtiere sie bezwingen könnten«, gab die Frau zu bedenken.
    Argha-cha sagte nichts. Sie wartete ab, dass Belhon-ang sich rührte. Sie würde ihm nur diese eine Chance geben. Er ergriff sie.
    »Ich übernehme das«, sagte er, die Stimme unnatürlich hoch. Belhon-ang zog einen schweren Projektilwerfer aus der Sattelhalterung, überprüfte die Waffe und löste sich von der Gruppe.
    Der Mongaal ritt langsam, jede Vorsicht missachtend auf den Platz, als paradiere er. Kaum hatte er die Deckung verlassen, zuckten ihm aus dem Bereich der Pforte armdicke Energiestrahlen entgegen. Das schwere Schirmaggregat, das sein Sturmtier trug, absorbierte die auftreffende Energie. Ein vielfarbiger Lichterkranz umhüllte Belhon-ang und das Tier.
    Die Dreizehnerschaft verfolgte das Schauspiel mit angehaltenem Atem. Belhon-ang hatte sich der Vorreiterin öffentlich widersetzt, er musste nun ihr und dem Clan seine Loyalität beweisen. Versäumte er es, würde der Vorreiterin keine Wahl bleiben, als ihn aus dem Weg zu räumen. Sie durfte keine Zweifel an ihrer Autorität dulden.
    Reiter und Sturmtier setzten ihren Weg unbeirrt fort. In der Mitte des Platzes hielt Belhon-ang an. Sein Schirm warf jetzt Blasen, Blitze züngelten über seine Oberfläche, elektrisches Knistern übertönte das Fauchen der Strahlen. Sein Schirmaggregat lief auf Überlast. Der Krieger nahm sorgfältig Ziel, als stünde er mit seinen Kameraden in der Steppe und schösse zur Übung auf Felsen, dann löste er das Doppelprojektil aus.
    Einen Augenblick lang schien die Pforte zweimal zu existieren, als ihre Konturen in dem Schirm, der sie umhüllte, hervortraten. Der Schirm brach zusammen, für eine zehntausendstel Sekunde nur, aber der Zeitraum genügte dem zweiten Projektil, sein Ziel zu finden.
    Der Boden bäumte sich unter Argha-cha auf, als die Pforte der Götzenstadt samt der Schirmaggregate explodierte. Eine gewaltige Stichflamme schoss in den Himmel, zerschnitt die Hologramme, die über der Götzenstadt immer noch den mittlerweile angeschlagenen Ruhm des Empires besangen.
    Die Dreizehnerschaft brüllte auf, verließ ihre Deckung und ritt zu Belhon-ang. Arme streckten sich aus, Hände stritten darum, dem mutigen Krieger auf die Schulter zu klopfen. Argha-cha ließ die Dreizehnerschaft gewähren, dann gab sie einen Befehl.
    Die Krieger formierten sich neu - und der Sturm der Mongaal brach los.
    Argha-cha ritt an der Spitze ihrer Krieger, wie es sich für die Vorreiterin der Mongaal jetzt, da der Moment der Entscheidung bevorstand, gebührte. Hinter Argha-cha reihten sich die Krieger auf ihren Sturmtieren auf wie Perlen an einer Kette. Zwischen den Tieren blieb nur eine Handbreit Abstand, auch dann, als das Sturmtier Argha-chas auf Höchstgeschwindigkeit beschleunigte.
    Argha-cha presste sich mit aller Kraft gegen den Rücken des Sturmtieres, spürte, wie die mächtigen Muskeln des Tieres seinen tonnenschweren Körper vorantrieben. Ein Schirm baute sich auf, hüllte Reiterin und Sturmtier wie

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