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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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von einem Kolonialplaneten, wie es auch umweltangepasste Terraner gegeben hatte.
    Vor einer Milliarde Jahren.
    »Warum interessierst du dich für ihn? Wieso erkundigst du dich immer wieder nach ihm?«
    Er rutschte zum Rand des Bettes, erhob sich und zog sich langsam an. »Ich brauche Informationen, die dieser Varenn mir vielleicht verkaufen kann. Er scheint aber sehr misstrauisch zu sein. Vielleicht könntest du das Geschäft vermitteln. Es soll nicht zu deinem Nachteil sein.« Die Rebellen hatten ihn auf die bloße Hoffnung hin, ihnen einen Weg in die Botschaft verschaffen zu können, mit mehr Calculs ausgestattet, als er in zehn Jahren ausgeben könnte. In dieser Hinsicht musste er sich also keine Sorgen machen.
    »Was für Informationen?«
    Er sah ihr direkt in die Augen. »Über die Gesandtschaft von Nodro. Pläne der Energieversorgung, der Alarmvorrichtungen, der Kanalisation. einfach alles.«
    Sie schien nicht im Geringsten schockiert zu sein. »Ich glaube, ich kann dir helfen.« Sie zögerte, lächelte dann. »Wenn der Preis stimmt.«
    Pratton kniff die Augen zusammen. Ihre plötzliche Bereitschaft machte ihn misstrauisch. Ahnte sie vielleicht, was er vorhatte? Hoffte sie darauf, dass er bei den neuen Machthabern ein gutes Wort für sie einlegen würde? War sie vielleicht doch nicht das, wofür er sie hielt - eine Prostituierte? Zumindest eine halbprofessionelle, die sich ein paar Calcul nebenbei verdiente, wenn sie mit Männern ins Bett stieg, die ihr einigermaßen sympathisch waren?
    »Du wirst dich nicht beklagen können«, sagte er trotzdem, holte aus seiner Tasche - in der er einen winzigen Teil seiner >Barmittel< aufbewahrte - einen CredChip hervor, schaltete ihn frei und gab ihn ihr, ohne auch nur einen Blick auf die Summe zu werfen.
    Sie lächelte und schob den CredChip in eine Tasche ihrer roten Montur, die neben ihr auf dem Bett lag, ohne ihrerseits auf die Summe zu schauen.
    Gut gekontert, dachte er. Du hast Stil...
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er mit der Nodronin geschlafen hatte, ohne sich auch nur nach ihrem Namen erkundigt zu haben. Sie hatte Varenns Laden betreten, ihn angesprochen und keinen Zweifel daran gelassen, dass sie sich für ihn interessierte.
    Diese Unterlassung kündete nicht gerade von Stil. Hatte er es so nötig?
    »Ich. danke dir.«, sagte er und ließ das Ende des Satzes bewusst in der Schwebe.
    Sie verstand seine Absicht - aber peinlich war es ihm trotzdem -und lächelte erneut. »Nenn mich Tonka«, sagte sie.
    ***
    Pelmid Sulcatob hätte nicht gedacht, dass sie je wieder zulassen würde, dass ein Mann sie berührte, nicht nach allem, was Axx Cokroide ihr angetan hatte. Die körperlichen Schmerzen waren verblichen, die seelischen geblieben. Die Prellungen, Quetschungen und Abschürfungen schmerzten nicht mehr, die Erinnerungen umso mehr. Wund- und Narbenschmerzen auf der Seele, und die Zeit brachte keine Linderung. Nicht die geringste.
    Andererseits. Nicht jeder Nodrone war wie Axx, und dieser Mann war gar kein Nodrone.
    Er kannte sie nicht, aber sie kannte ihn. Sie hatte ihn schon im Fadenkreuz gehabt. Auf Wrischaila, in einer Lagerhalle in der Burg des Schutzpatrons der Diebe, als Axx Rhodan und seine Begleiter in eine Falle locken wollte, aus der sie sich dann mit überraschendem Einfallsreichtum und fast spielerischer Leichtigkeit befreit hatten.
    Hatte sie damals schon mit Axx Cokroide geschlafen, oder noch nicht? Sie konnte es nicht sagen, hatte es verdrängt.
    Geschlafen! Hätte Pratton Allgame nicht neben ihr gestanden, sie hätte laut aufgeschrien.
    Es war nicht schwer gewesen, den Terraner zu finden. Nachdem Sneber Grax, Linksberater von weiß Gott wessen Gnaden, für sie den Kontakt mit den Rebellen von Nodro hergestellt, sie sich bei ihnen bewiesen hatte und akzeptiert worden war, hatte sie schnell Möglichkeiten gefunden, in Erfahrung zu bringen, welche Taktiken und Pläne deren Führungsspitze ausheckte. Und als Pratton Allgame, der Meisterdieb, der Einbrecher, dann allein loszog, hatte sie geahnt, was er vorhatte.
    Sie hatte ihre Rebellenfreunde gebeten, Ausschau nach ihm zu
    halten. Und als sie ihn dann in Varenns Laden aufgestöbert hatten, in einem Bezirk von Mantagir, in dem die Unter- und Halbwelt ihr strenges Regiment führte, hatte ihre Ahnung sich verfestigt.
    Und nun wusste sie genau, wie der Hase lief. Die Gesandtschaft von Nodro. In der Axx Cokroide sich verschanzt hatte.
    Allein würde Allgame es nie schaffen. Dazu kannte er sich nicht gut

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