PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
hatten sich unaufhaltsam der LION genähert, so daß eine Entdeckung nur noch eine Frage der Zeit gewesen war. So hatte Rhodan den Befehl gegeben, die Korvette zu besetzen.
Auch die Zentrale der LION I war überfüllt. Atlan, Tschato, Mory Abro und Rhodan teilten sich die Plätze um die Ortungsgeräte. Bully stand in der Nähe des Piloten. Noch war die LION deutlich auszumachen. Inzwischen war sie zweifellos von den Suchschiffen entdeckt worden. Die übrigen Schiffe des akonischen Verbandes hatten ihre Richtung geändert und folgten jenen zehn, die sich der LION näherten.
Rhodan vermutete, daß der Gegner die LION umzingeln wollte, bevor er zum Angriff überging. Diese Entwicklung war für die Besatzung der Korvette günstig, denn solange die Akonen mit der LION beschäftigt waren, konnten sie sich nicht um andere Dinge kümmern.
Auf einem Umweg sollte die LION I ins Simban-System zurückkehren. Rhodan war entschlossen, das Schiff auf einem lebensfeindlichen Planeten innerhalb des Systems zu landen. Die Akonen würden mit Bestimmtheit alle Sauerstoffplaneten absuchen. Erst dann, wenn sie sich zurückzogen, konnte die Korvette eine Welt anfliegen, auf der es gute Lebensbedingungen gab.
An Bord der LION war eine Gigatonnenbombe mit Zeitzündung zurückgeblieben. Sie würde den Schlachtkreuzer in eine Wolke von Mikromaterie verwandeln. Wenn die Akonen bis zu diesem Zeitpunkt die LION noch nicht untersucht hatten, würden sie an einen Unfall glauben. Sollte es ihnen jedoch gelingen, vor der Explosion an Bord zu gehen, würden sie aus dem leeren Hangar ihre Schlüsse ziehen.
Die LION I hatte sich jetzt weit genug von der LION entfernt, so daß sie die Korvette ohne Risiko beschleunigen konnten. Der Pilot erhielt die entsprechenden Befehle. Schneller und schneller wurde das kleine Schiff, bis es schließlich zum Linearflug überging.
Ungefähr zur gleichen Zeit erreichten dreißig weitere Schiffe der Akonen die LION.
Die beiden ovalen Scheinwerfer im Bug des Beibootes flammten auf. Das grelle Licht tastete sich über den stählernen Rumpf der LION. Scharf abgezeichnet traten alle Einzelheiten hervor. Tenpa mußte die Augen zusammenkneifen, um nicht geblendet zu werden. Um das Zittern seiner Hände zu verbergen, hatte er sich fest auf die Lehne des Pilotensitzes gestützt. Die Terraner hatten weder auf Funksprüche noch auf die Warnschüsse reagiert. Ohne Schutzschirme lag der terranische Schlachtkreuzer vor den Akonen im Raum. So hatte sich Tenpa entschlossen, zehn Beiboote aus verschiedenen Schiffen ausschleusen zu lassen. Die Suchschiffe, die den Gegner umzingelt hatten, waren feuerbereit.
Trotz der gewaltigen Feuerkraft, die Tenpa in seinem Rücken wußte, stieg das Unbehagen des Akonen, als sie sich der LION weit genug genähert hatten, um die Scheinwerfer einzuschalten. Gerade die Tatsache, daß der Schlachtkreuzer praktisch schutzlos im All stand, verwirrte Tenpa. Er vermutete, daß die Besatzung irgendeine teuflische List plante, um die Akonen doch noch zu überwältigen.
Immer wieder dachte Tenpa daran, daß die Terraner keine Möglichkeit hatten, den Suchschiffen gefährlich zu werden. Vielleicht waren sie alle tot, durch einen Unfall ums Leben gekommen. Doch alle vernünftigen Erklärungen, die es für den Zustand der LION gab, vermochten Tenpa nicht zu beruhigen. Das Licht der Scheinwerfer erfaßte die offene Schleuse des Hangars. Tenpa ließ die Geschwindigkeit des Beibootes drosseln.
»Steuern Sie dort hinein!« befahl er dem Piloten.
Er erwartete, daß jeden Augenblick ein Lichtblitz aufflammte. Doch nichts geschah. An der Spitze der zehn Beiboote glitt Tenpas Schiff in den Hangar der LION hinein. Die Scheinwerfer erhellten die ausgedehnte Halle.
Ohne die leiseste Erschütterung setzte das akonische Kleinstschiff auf. Tenpa erkannte, daß der Hangar verlassen war. Jetzt stieg der Verdacht in ihm auf, die Terraner könnten die LION mit Rettungsbooten verlassen haben.
Er mußte sich vergewissern, ob diese Vermutung zutraf. Tenpa befahl den Männern, ihre Schutzanzüge anzulegen. Als sie das Beiboot verließen, fühlte Tenpa, daß die fremdartige Umgebung seine Verwirrung steigerte. Er hätte sich gern mit Ablebur unterhalten, doch dazu hatte er im Augenblick weder Gelegenheit noch einen vernünftigen Grund. Sie durchquerten den Hangar. Die Energiestationen des terranischen Schiffes schienen lahmgelegt zu sein, denn es blieb überall dunkel. Die
Akonen schalteten die Lampen ein, die zur
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