PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
sich gegen die Berge, während er allmählich die Höchstgeschwindigkeit erreichte. Wie ein grauer Schemen glitt er durch den Regen. Inmitten dieses weiten Landes wirkte er klein und verloren.
Tan-Pertrec kämpfte gegen die Panik an, die ihn antrieb, unsinnige Befehle an die Besatzung zu geben. Er mußte sich damit abfinden, daß etwas schiefgegangen war. Die Terraner bewiesen wieder einmal ihre Gefährlichkeit.
Tan-Pertrec vermochte ein Gefühl der Bewunderung für das Manöver des gegnerischen Kommandanten nicht zu unterdrücken, der es gewagt hatte, so dicht im Linearflug an einen Planeten heranzugehen und dann in den Normalraum einzutauchen.
Doch dieses Vorgehen bewies gleichzeitig, wie verzweifelt der Feind in diesem Augenblick war. Als sich der Kommandant der Blues das vor Augen führte, beruhigte er sich schnell.
Zweifellos handelte es sich nur um ein einzelnes Schiff der Terraner, dessen Kommandant nun versuchte, die Blues von Roost abzulenken.
Tan-Pertrec war bereit, einige Schiffe für die wertvollen Flüchtlinge zu opfern. Er gab drei Schiffskommandanten den Befehl, sich mit ihren Raumern um den Gegner zu kümmern. Sein eigenes Schiff behielt den errechneten Kurs bei. Es würde als Verstärkung der Suchschiffe über Roost auftauchen.
Als Tan-Pertrec in die Atmosphäre des Planeten Roost vorstieß, hatte der Kommandant die alte Besonnenheit zurückgewonnen. Eigentlich hatte sich durch das Auftauchen des feindlichen Schiffes nichts geändert. Tan-Pertrec gratulierte sich zu seiner Klugheit. Seine Vorgesetzten würden für seine Handlung Verständnis aufbringen. Wenn sein Verband tatsächlich drei weitere Schiffe verlor, würde man diesen Verlust durch die Gefangenen schnell ausgleichen können. Tan-Pertrec hatte noch einen anderen Einfall. Er konnte ohne weiteres behaupten, daß er diese drei Schiffe während der Schlacht mit den feindlichen Blues verloren hatte. Damit war er vollkommen abgesichert.
Tan-Pertrec ließ die Funker Verbindung mit den Suchschiffen aufnehmen. Wie erwartet, hatte das terranische Schiff den Planeten etwas durchgeschüttelt. Hoffentlich waren die Flüchtlinge nicht verunglückt.
Da erreichte Tan-Pertrec die Nachricht von rätselhaften Funksprüchen, die man empfangen hatte. Es dauerte nicht lange, bis die Blues den Sinn der Signale begriffen hatten.
Das terranische Schiff funkte um Hilfe. Und es bekam Antwort. Tan-Pertrec wurde unsicher. Seine Funker erklärten ihm, daß der Flottenverband des Gegners zu weit entfernt war, um im Augenblick gefährlich zu werden. Gleichzeitig drückten sie ihre Sorge aus, daß die Aktion auf dem Planeten Roost nicht schnell genug abgeschlossen werden konnte. Die Terraner pflegten nicht zu zögern, wenn eines ihrer Schiffe in Gefahr war.
Tan-Pertrec ließ sich nicht beirren. Die Computer ermittelten den ungefähren Zeitpunkt, wann die Feinde eintreffen würden. Tan-Pertrec stellte fest, daß ihm noch genügend Zeit blieb, Perry Rhodan und dessen Begleiter zu fassen, wenn jetzt alles nach Plan ging.
Als das Flaggschiff der Blues über der Oberfläche von Roost dahinjagte, vernichtete die LION den ersten der drei angreifenden Raumer mit einer Gigatonnenladung aus einer Transformkanone. Tan-Pertrec erhielt die Nachricht wenige Augenblicke später.
Seine Katzenaugen bewegten sich nicht. Rachegefühle wurden in ihm wach. Er wußte, daß es schwer sein würde, die Mannschaft vor Handgreiflichkeiten gegenüber den terranischen Flüchtlingen zurückzuhalten.
Tan-Pertrecs Schiff flog über einen ausgedehnten Wald dahin. Dann erfolgte die Ortung.
Der Kommandant sprang von seinem Platz auf. Offen zeigte er seine Gefühle. Irgendwo dort unten mußte sich der kleine, wendige Flugapparat der Terraner befinden.
Das Flaggschiff der Blues raste in einen Regenschauer hinein. Tan-Pertrecs Kopf schwankte leicht auf dem dünnen Hals. Seine Katzenaugen richteten sich auf die Bildschirme der Außenübertragung.
Hinter dem ausgedehnten Wald, über den sie hinwegflogen, erstreckte sich eine düstere Ebene bis zu den Bergen. Dort mußten die Flüchtlinge sein.
11
Er spürte, daß ihn jemand an der Schulter berührte. Dann hörte er, daß jemand seinen Namen rief.
»Captain! Sir, wachen Sie auf!«
Captain Walt Heintman kämpfte gegen die bleierne Müdigkeit an und schlug die Augen auf. Die blendende Helligkeit um ihn herum ließ ihn die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkneifen.
»Was ist los?« fragte er unsicher.
Mit einem Schlag wurde er hellwach. Er
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