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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Rhodan.

12
    Der Platz, den sich Tan-Pertrec im Oberen Tscheno seines Volkes erhofft hatte, schien sich in diesem Augenblick in einen Platz in einem der unzähligen Gefängnisse auf seiner Heimatwelt zu verwandeln. Obwohl noch berechtigte Aussichten bestanden, die Flüchtlinge zu fangen, fühlte sich der Befehlshaber der Blues niedergeschlagen.
    Er hatte mehrere verhängnisvolle Fehler begangen. Er hatte das Flaggschiff gelandet, ohne darauf zu warten, daß ein anderes der sieben übrigen Suchschiffe zur Unterstützung über der Ebene kreiste. Das war der erste Fehler gewesen. Dann hatte er das Eindringen des gegnerischen Schiffes in die Atmosphäre von Roost falsch gedeutet. Er hätte wissen müssen, daß die Terraner tollkühn genug waren, um unter solchen Umständen ein Beiboot auszusetzen. Beide Fehler erwiesen sich nicht als entscheidend.
    Aber es gab eine dritte, nicht wieder gutzumachende verkehrte Entscheidung, die er persönlich getroffen hatte. Sie bestand darin, daß er zweihundert Soldaten ausgeschleust hatte. Damit hatte er das Flaggschiff in doppelter Hinsicht zur völligen Bedeutungslosigkeit verdammt. Er konnte das Diskusschiff nicht starten, weil er nicht wußte, wie sich die zweihundert Soldaten gegenüber dem feindlichen Beiboot verhielten. Außerdem konnte er nur weit ins Hinterland gezielte Schüsse abfeuern lassen, um die eigenen Männer nicht zu gefährden. Auch an die Möglichkeit, daß das Raupenfahrzeug der Terraner explodieren könnte, hatte er viel zu spät gedacht.
    Nun hatte sich die Explosionswolke verzogen. Die Bildschirme übertrugen Tan-Pertrec ein genaues Bild der Vorgänge im Freien. Von allen Seiten kamen die Soldaten auf das Flaggschiff zugerannt. Im stillen verwünschte sie Tan-Pertrec, aber er war zu klug, um sie für seine Fehler schuldig zu sprechen.
    Wertvolle Sekunden verstrichen, während denen Tan-Pertrec wie gelähmt auf dem Platz des Kommandanten saß. Das Gefühl seiner Schuld, die er auf sich geladen hatte, ließ ihn zögern, weitere Befehle zu geben. Resignation drohte sich seiner zu bemächtigen.
    Schließlich fielen ihm die restlichen Suchschiffe ein, und er begann zu handeln. Er gab den augenblicklichen Standort des Flaggschiffes an die anderen Schiffe bekannt. Dann forderte er deren Kommandanten zur Verfolgung des gegnerischen Schiffes auf.
    »Sobald es als sicher gilt, daß wir sie nicht mehr einfangen können, bevor sie in ihr Mutterschiff zurückkehren, müssen wir sie vernichten«, befahl er abschließend. Er hoffte, daß keiner der Männer seine Unsicherheit gespürt hatte. Die bisherigen Pannen erschienen ihm schlimm genug. Was sollte erst passieren, wenn der eine oder andere Kommandant auf die Idee kam, auf eigene Faust zu handeln, um Tan-Pertrec um den sicher geglaubten Erfolg zu bringen?
    Zum erstenmal dachte Tan-Pertrec daran, daß die Politik des Oberen Tscheno falsch sein konnte. Gab es keine andere Alternative gegenüber fremden Raumschiffen als Krieg?
    Warum zerfleischten sich die Völker der Blues untereinander? Nachdem es den Terranern gelungen war, die Macht der Gataser, der einst führenden Rasse der Blues, zu zerbrechen, lagen alle Völker im Krieg miteinander.
    Fast alle großen Völker kämpften gleichzeitig noch gegen die Herren des anderen Imperiums, auf die Waffen vertrauend, die sie von den Akonen erhielten.
    Tan-Pertrec wußte genau, daß auch der Obere Tscheno mit den Männern aus dem Blauen System in Verbindung stand. Ein Teil der Waffen des Schiffes, das er befehligte, kam von den Akonen. Wie kam es, daß diese Akonen so großzügig supermoderne Waffen und andere wichtige Güter der Schwerindustrie zu billigsten Preisen verschleuderten? Schufen sie damit nicht mit der Zeit einen Gegner für sich selbst? Oder wollten sie die Blues für den Kampf gegen einen anderen Feind stark machen?
    Für den Kampf gegen die Terraner?
    Für jeden dieser Gedanken würde man ihn ins Gefängnis stecken, wenn er je den Mut aufbringen sollte, ihn vor dem Oberen Tscheno zu äußern.
    Wenige Augenblicke später tauchten die ersten der Suchschiffe über den Bergen auf. Vielleicht waren sie noch rechtzeitig gekommen - das war im Augenblick nicht festzustellen. Tan-Pertrec wartete, bis alle Soldaten ins Schiff zurückgekehrt waren. Dann gab er den Befehl zum Start. Er beeilte sich nicht sonderlich. Das Flaggschiff konnte im entscheidenden Moment nicht mehr eingreifen, das wußte der Kommandant. Nur die Rolle des Zuschauers blieb ihm.
    Erst später, wenn es

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