PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
auf. Es schien, als sei er einfach aus dem Himmel gefallen. Die Beine, die Vertrigg sehen konnte, waren fast einen Meter dick und reichten bis in die Wolken hinauf. Die Männer klammerten sich aneinander fest und betrachteten die ungeheuerliche Kreatur.
Korporal Iv riß seine Handfeuerwaffe aus dem Gürtel und gab einen Schuß ab. Bevor er ein zweites Mal feuern konnte, schlug ihm Vertrigg die Waffe aus der Hand. Der Dancer zeigte keine Reaktion.
»Wir müssen ihn angreifen«, schnaubte Iv.
Wortlos setzte sich Vertrigg in Bewegung. Trotz ihrer Waffen waren sie gegenüber dem Dancer völlig hilflos. Wahrscheinlich erreichte man mit Schüssen aus Energiewaffen überhaupt nichts.
Sie schlugen die Richtung ein, in der sie die LION vermuteten. Vertrigg war nicht sicher, ob sie sich nicht im Kreis bewegten. Sie legten etwa fünfzig Meter ohne Zwischenfall zurück, als drei weitere Dancers auftauchten. Die Wesen waren noch verhältnismäßig klein, aber immerhin dreimal so groß wie ein normaler Mensch. Einer wälzte sich quer über den Boden, während die beiden anderen umhertanzten und ah und zu kleinere Sprünge vollführten.
Die Gruppe der Männer kam zum Halten. Die drei Dancers versperrten ihnen den Weg, von dem sie annahmen, daß er zur LION führte.
»Was nun?« fragte La-Marck, der fünfte Mann.
»Wir umgehen sie«, ordnete Vertrigg an, obwohl er fühlte, daß seine Knie zitterten. Der Dancer, der sich am Boden wälzte, kam näher auf sie zu. Grotesk wirbelten seine Beine durcheinander. Vertrigg erkannte, daß das Geschöpf den Schnee aufwirbelte, um an das Neo-Molkex heranzukommen.
Vertrigg änderte die Richtung und begann langsam weiterzugehen. Gleich darauf spürte er, wie ihn jemand am Arm festhielt. Es war Iv, der direkt hinter ihm ging. Schweigend deutete der Korporal zurück.
Einer der Männer war in die Knie gesunken. Er stützte sich mit den Händen auf den Boden. Vertrigg hielt an, und die übrigen Männer ließen sich schweigend auf den Boden sinken. Einen Augenblick stand Vertrigg allein aufrecht da, voller Zorn über ihre Schwäche. Mühsam kämpfte er sich zurück.
Der Mann am Boden war Allijs. Vertrigg ging bis zu ihm hin und ergriff ihn unter den Armen. Allijs schien Zentner zu wiegen.
»Was ist los?« erkundigte sich der Captain. »Können Sie nicht weiter?«
»Luftmangel«, ächzte Allijs. Die Störungen im Helmfunk ließen seine Stimme weit entfernt erscheinen.
Da wurde Allijs in Vertriggs Armen schwerer. Panische Angst stieg in Vertrigg hoch. Hastig legte er den anderen auf den Boden und untersuchte das Sauerstoffaggregat. Er konnte keinen Schaden entdecken. Er packte Allijs an den Schultern und rüttelte ihn. Der Kopf des Mannes fiel von einer Seite auf die andere, als habe er keinen Halt.
Als Vertrigg durch den Sehschlitz das Gesicht von Allijs sah. Erkannte er, daß der Raumfahrer tot war. Erstickt an Sauerstoffmangel. Irgendwo am Schutzanzug war ein Schaden aufgetreten.
Vertrigg hustete trocken. Wieder hatte Pulsa ein Opfer gefordert.
»Allijs ist tot«, sagte er dumpf zu den anderen. Sie bewegten sich nicht. Sie schauten in die Gasschwaden hinein, als gäbe es dort Dinge, die Vertriggs Augen verborgen blieben. Der große Dancer war verschwunden, die drei kleineren hielten sich noch immer in ihrer Nähe auf.
»Wir müssen ihn zurücklassen«, sagte Vertrigg. »Steht auf. Es geht weiter.«
Sie erhoben sich mühsam. Nur La-Marck blieb am Boden.
»Sie auch, La-Marck!« schrie Vertrigg.
Zusammen mit einer Welle von Störgeräuschen kam La-Marcks Stimme. Sie war voller Hohn und Auflehnung, aber es war auch Resignation darin. Was der Mann sagte, verstand Vertrigg nicht. Er machte drei Schritte auf den am Boden Liegenden zu, wobei ihn der Sturm beinahe umwarf. Dann versetzte er La-Marck einen heftigen Tritt. Das half. La-Marck stand auf.
»Vielleicht sind Sie als nächster an der Reihe«, sagte er gehässig.
»Das kann schon sein«, sagte Vertrigg. Seit Allijs tot war, fühlte er keine Schwäche mehr in den Beinen. Er wurde von harter Entschlossenheit erfüllt, die LION zu erreichen, und das nicht allein.
»Es ist ja fast dunkel!« rief La-Marck.
Sie klammerten sich wieder gegenseitig fest und gingen weiter. Die Dancers waren kaum noch zu sehen, so schnell wurde es jetzt Nacht. Vertrigg befahl den Männern, ihre Scheinwerfer einzuschalten. Das Licht half ihnen jedoch nicht. Es wurde von den Schwaden der Gase
verschluckt. Die Orientierung wurde noch schwieriger.
Iv fing an,
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