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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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alarmiert worden.
    Leutnant Nasaro kannte die geringen Chancen, einen Flüchtling bei Nacht in der Wüste aufzuspüren. Nateby konnte hinter der nächsten Düne liegen. Man würde ihn nur finden, wenn man in allernächster Nähe und auf einem Dünenkamm entlangfuhr, so daß die InfrarotOptik auf die Wärmeausstrahlung des Körpers ansprach.
    Die Infrarot-Optik hatte allerdings schon mehrmals angesprochen. Nur stellte sich dann immer heraus, daß die Wärmestrahlung von einem meterlangen Gift-Dachs stammte, wie sie zu Hunderten die Wüste bevölkerten. Wenn die Sonne aufging, würde alles anders aussehen. Bis Mittag pflegte es windstill zu sein, und in dieser Zeit genügte es, nach der Spur des Flüchtlings zu suchen.
    Leutnant Nasaro pustete gegen das Mikrofon des Funkhelms. Dann schaltete er die Welle der Jagdkommandos ein. »Hier Kommando eins! Ich rufe zwo, drei und vier! Bitte melden!«
    Nacheinander meldeten sich die Führer der übrigen drei
    Kommandos. Sie hatten ebensowenig Erfolg aufzuweisen wie Nasaro. Der Leutnant, dem die Koordination der Jagd oblag, wies die anderen an, noch zehn Kilometer westwärts in Richtung auf Muddy Water zu fahren und danach Abfangposition einzunehmen.
    »Ich melde Bedenken an!« drang die Stimme von Sergeant Hito krächzend aus dem Empfänger. »Nateby kann bei diesem Sturm noch nicht so weit gekommen sein. Wir sollten bleiben, wo wir sind, und am Morgen in Ostrichtung suchen.«
    »Abgelehnt!« sagte Nasaro schroff. »Nateby muß nach Westen gehen. Mag ihn der Sturm jetzt behindern, sobald die Sonne aufgeht, wird er zusehen, so schnell wie möglich voranzukommen.«
    »Jawohl!« sagte Sergeant Hito. »Aber, mit Verlaub: Wenn ich fliehen müßte, würde ich mir ein Versteck suchen und warten, bis wir die Geduld verlieren.«
    »Sie sind aber kein Flüchtling, Sergeant. Oder möchten Sie gern einer sein?«
    Leutnant Nasaro vernahm nur noch einen unterdrückten Fluch. Dann hatte Hito abgeschaltet. Er lachte rauh, und die Stimmen der beiden anderen Kommandoführer fielen ein.
    »Schalten Sie gefälligst ab!« knurrte Nasaro bissig. »Wenn ich lache, haben Sie noch lange nicht zu lachen. Verstanden!«
    Er erwartete keine Antwort und unterbrach die Verbindung. Erst jetzt fiel ihm auf, daß der Sturm nachgelassen hatte. Als er sich umwandte, sah er am finsteren Osthorizont etwas, das aussah, als hätte jemand grüne Leuchtfarbe über den Himmel verspritzt. Die Sonne badete die höchsten Gipfel der Höckerberge in ihrem grünen Licht.
    »Na also!« Nasaro seufzte erleichtert. »Gleich werden wir ihn haben.«
    Nun stieg die Sonne schnell über die Berge, eine Folge der raschen Rotation Opposites. Immer mehr Gipfel leuchteten auf, bis schließlich auch die Wüste von der Flut des Lichts übergossen wurde. Nur die Westflanken der Berge lagen noch im Schatten, eine trostlose, düster drohende schwarze Wand, bar jeder Vegetation, zerklüftet und zerrissen durch den ewigen Wechsel von Sonnenglut und Nachtkälte.
    Die Wüste selbst war an dieser ihrer engsten Stelle ein welliges, sich fast ständig bewegendes Auf und Ab von Wanderdünen. Der Sand stammte vom Basalt der Höckerberge. Dort wurde er abgetragen, sammelte sich am Fuß des Gebirgszuges in Form von Schuttkegeln, von wo der Wind ihn zur Wüste hinabtrug. Jetzt schwieg der Wind, nur die Riffelmarken auf den Dünen zeugten von seiner Tätigkeit.
    Mit Nasaros Augen gesehen, wurden die sanften Luv-Hänge der Dünen zu leicht überschaubaren Blättern, auf denen die Spur eines Menschen dem Suchenden nicht entgehen konnte; die Lee-Hänge dagegen waren dunkle Verstecke, schlecht zu erkennen und nur aus nächster Nähe zu untersuchen. Hinter einem der Lee-Hänge, vermutete Nasaro, mußte jetzt Merk Nateby stecken, dazu verurteilt, sich früher oder später durch seine Bewegungen oder die Spuren, die er bei schnellen Sprüngen über die deckungslosen Dünenkämme hinterließ, zu verraten.
    »Abfangposition eingenommen!« meldete Sergeant Holgan.
    Leutnant Nasaro setzte den Feldstecher ab. »Frühstückspause für Sie, Sergeant. Ich werde solange aufpassen.«
    Innerhalb der nächsten fünf Minuten meldeten auch die anderen Kommandos die Ausführung des Befehls.
    »Halten Sie die Augen offen!« ermahnte Nasaro und setzte dann zynisch hinzu: »In wessen Abschnitt Nateby durchbricht, der kann sich gleich mit absetzen.«
    Leutnant Nasaro war eben ein gutgedrillter Kämpfer, weiter nichts. Als Sechsjährigen hatte man ihn seinen Eltern weggenommen und

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