Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
mit Atomraketen anzugreifen und zu vernichten.
    Dann kam die große Ernüchterung für ihn.
    Die hyperdimensionalen Lebewesen von Pulsa setzten ihre Angriffe gegen den Schlachtkreuzer nicht fort, sondern verschwanden im Hyperraum oder scharten sich um die Einschlagstellen der Atomraketen. Das Schiff, das die Raketen nicht getroffen hatten, startete. Offenbar hatte sein Kommandant die Gefahr erkannt. Das raubte Merk Nateby die Möglichkeit, den Beschuß fortsetzen zu lassen. Das Raumschiff entkam.
    Wie sich hinterher herausstellte, hatten sich des Obmanns Absichten durchaus nicht mit seinen eigenen gedeckt. Er hatte unter keinen Umständen die Aufmerksamkeit der Terraner auf Opposite lenken wollen. Für den Irrtum seines Majors zeigte er kein Verständnis. Merk Nateby wußte sofort, als Iratio Hondro am Interkom tobte, was ihm bevorstand. Er wartete nicht erst auf das Verhaftungskommando, sondern er floh.
    Nun war Major Merk Nateby immer ein pflichtbewußter, absolut linientreuer Offizier der Blauen Garde gewesen. Daran änderte die zu erwartende Strafe nichts. Aber die Ehre war ihm wichtiger als alles andere.
    Die Flucht diente nur dem Ziel, seine Ehre zu retten. Das war ein altes Gesetz bei den Gardisten auf Opposite. Gelang es einem von ihnen, sich der sofortigen Bestrafung durch die Flucht zu entziehen, so hatte er Aussicht, straflos auszugehen und vor allem seine Ehre wiederherzustellen. Merk Nateby war die Flucht gelungen. Aber noch suchten die Jagdkommandos nach ihm, und wurde er gefaßt, bevor er einen bestimmten Punkt jenseits der Wüste erreichte, war er so gut wie verloren. Und noch befand er sich rund hundert Kilometer vom Ziel entfernt.
    Sein Ziel war die Wasserstelle Muddy Water, jenseits des Wüstenschlauchs zwischen dem in den Höckerbergen verborgenen Stützpunkt und Badgers Prärie. Erst, wenn er Muddy Water erreichte, war er gerettet. Dann mußten die Jagdkommandos ihn wieder zum Stützpunkt fahren, und er würde weiter als Offizier des Obmanns dienen.
    Merk Nateby lachte gequält, als er daran dachte. Die Chancen für einen Flüchtling standen eins zu hunderttausend. Wen die Jagdkommandos nicht einfingen, den brachte entweder die Glut des Tages um, oder er wurde von einem Sandsturm begraben. Das, was den Major von der Dünenkrone gefegt hatte, war nur der normale nächtliche Wind zu den Höckerbergen gewesen. Gegen einen Sandsturm dagegen kam niemand an. Merk Nateby hoffte, der Sturm möge ausbleiben, bis er es geschafft hatte.
    Das gelegentliche Aufheulen des Antigrav-Generators wurde allmählich schwächer. Langsam richtete Merk Nateby sich auf. Sofort packte ihn der Wind und zerrte an seiner Uniformkombination.
    Aber er war auf seiner, Merk Natebys, Seite. Während die Jagdkommandos dagegen ankämpfen mußten, brauchte er sich nur treiben zu lassen - denn er hatte den gleichen Weg wie der Wind, den Weg zu den Höckerbergen.
    Sergeant Holgan riß den Schweber mit einem Fluch herum.
    So entging er zwar der Gewalt der einen Bö, aber dafür packte die nächste das kleine Fahrzeug und drehte es mit dem Bug gegen die Fahrtrichtung, während der Innenraum mit einem Schwall feinkörnigen Sandes überschüttet wurde.
    Der junge Leutnant, der das Jagdkommando Nr. 1 führte, spuckte und hustete. Es knirschte unangenehm, als er sich mit dem Ärmel die Gläser der Staubbrille abwischte. Überall saß der Sand, in den Ohren, der Nase, dem Mund und sogar in den Augen. Die Brille schützte nicht gegen die kleinsten, staubfeinen Teilchen. Er schaute über den Bordrand des offenen Fahrzeuges. Dabei bemerkte er, daß der Sturm ihn jetzt von hinten traf.
    »He! Sergeant!« brüllte er. »Wo wollen Sie denn hin?«
    Im nächsten Augenblick nahm die nächste Bö ihm den Atem. Diesmal traf sie ihn wieder von vorn, und nur daran merkte er, daß der Sergeant den Kurs neu eingerichtet hatte.
    Innerlich verfluchte er seinen Auftrag. Das hinderte ihn jedoch nicht daran, die Verfolgung des Flüchtlings voranzutreiben. Major Nateby hatte eben Pech gehabt. Zufällig war er Chef der Raumabwehr, und als er zusätzlich Zentraledienst gehabt hatte, war es passiert. Auf den Befehl eines anderen hin hätte die Feuerleitzentrale nicht das Feuer auf den terranischen Schlachtkreuzer eröffnet. Nur der Chef der Raumabwehr war befugt, Befehle des Obmanns direkt weiterzugeben, ohne das Bestätigungszeichen vorzuweisen. Leider fehlte der Befehl des Obmanns, wie sich hinterher herausstellte. Und nun waren wieder einmal die Jagdkommandos

Weitere Kostenlose Bücher