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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Gefahr des Verdurstens aussetzte. Aber eben weil sein Verhalten so selbstmörderisch war, erhoffte er sich eine bessere Chance.
    Merk Nateby erhob sich in die Hocke, schob das Halstuch unter die Schirmmütze, so daß es nun den Nacken schützte, und kroch auf allen vieren den Dünenhang hinauf. Er fühlte sich einigermaßen sicher - und das war sein Verderben!
    Erst nachdem er die Deckung verlassen hatte, nahm er das gleichmäßige Summen wahr, das in der Luft lag. Augenblicklich rutschte er in seine Deckung zurück. Dort lauschte er mit klopfendem Herzen auf das Geräusch des Antigrav-Generators. Noch bestand die Möglichkeit, daß man ihn nicht entdeckt hatte. Schließlich war er nur eine Sekunde zu sehen gewesen. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht.
    Zuerst verwandelte sich das ruhige Summen in helles Singen. Es kam zielsicher näher. Dann vermischte es sich mit einem gleichen, aber eine Oktave höher liegendem Ton. Merk Nateby wußte, daß er verspielt hatte. Der zweite Schweber war nur gekommen, weil das Ziel der Jagd feststand.
    Die Gewißheit gab ihm seine Ruhe zurück. Langsam erhob er sich, ein hochmütiges Lächeln auf den Lippen. Er klopfte sorgfältig den Sand von seiner Kombination, rückte die Mütze zurecht, nachdem er das Halstuch zu dem vorschriftsmäßigen Knoten gebunden hatte, und stieg erneut die Düne hinauf. Als er den Kamm erreichte, sah er den ersten Schweber in etwa hundert Metern Entfernung auf sich zukommen. Von dem zweiten war nur der aufgewirbelte Staub zu sehen, und von links und rechts krochen weitere zwei Staubfahnen heran.
    Hochaufgerichtet, steif wie eine Statue, erwartete Merk Nateby die Verfolger. Seine Augen blickten über sie hinweg, als suchten sie den Punkt hinter der Wüste, den er nun niemals mehr erreichen würde.
    Nacheinander hielten die vier Schweber etwa zehn Meter vor ihm an. Die Besatzungen stiegen aus und näherten sich mit schußbereiten Waffen. Drei Meter vor ihrem Opfer blieben sie stehen und salutierten. Dann trat ein junger Leutnant vor. Mit gesenkten Augen nestelte er an Natebys Koppel, löste die wenigen Ausrüstungsgegenstände, den Beutel mit der Verpflegung und die Wasserflasche. Nur die schwere Strahlwaffe ließ man ihm.
    Major Merk Nateby wußte genau, was jetzt kommen würde. Er preßte die Lippen zusammen. Als dann der Schuß fiel, triumphierte er. Er hatte seinen Schmerz nicht gezeigt.
    Ohne hinzusehen, wußte Merk Nateby, was mit ihm geschehen war, denn es handelte sich um einen seit Jahrzehnten auf Opposite eingeführten rituellen Brauch. Danach mußte ein Übeltäter, wenn ihm die Flucht aus dem Stützpunkt gelungen war, am Leben gelassen werden. Die einzige Bestrafung bestand darin, ihn der Lebensmittel und des Wassers zu berauben - und ihm einen nadelfeinen Energiestrahl durch den rechten Oberschenkel zu jagen.
    Rote Kringel tanzten vor Natebys Augen. Er konzentrierte sich voll und ganz darauf, Haltung zu bewahren. Trotzdem trieb ihm der brennende Schmerz Tränen in die Augen.
    Wie durch Watte hindurch vernahm er das Zusammenknallen der Absätze, als die Verfolger zum letztenmal salutierten. Dann summten die Antigrav-Generatoren auf, und die Schweber glitten in dichtaufgeschlossener Kette zum Stützpunkt zurück.
    Merk Nateby wandte sich langsam um und schaute hinter den Fahrzeugen her. Die Besatzungen blickten zu ihm zurück.
    Da riß Merk Nateby die Hacken zusammen. Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand legten sich, zum V-Zeichen der Blauen Garde geformt, an das Mützenschild.
    »Es lebe der Obmann!« stieß er mit sich überschlagender Stimme hervor - so lange, bis er von den Schwebern nur noch die Staubfahnen sehen konnte.
    Nun überfiel ihn der Schmerz mit doppelter Wucht. Merk Nateby stöhnte. Dann tat er die ersten Schritte. Zu seiner Verwunderung ging es einigermaßen, wenn er den rechten Fuß nachschleifte. Nur würde es kaum bis Muddy Water gehen. Liebkosend strich er über den Kolben der Strahlwaffe, eines schweren Impulsstrahlers, wie er normalerweise nur für Kampfeinsätze verwendet wurde. Die Waffe würde ihn davor bewahren, wilden Tieren zum Opfer zu fallen - und ihm vielleicht, wenn es gar keine andere Möglichkeit mehr gab, das Sterben erleichtern.
    Daß Merk Nateby in naher Zukunft auf makabre Weise mit jenem Strahler galaktische Geschichte schreiben sollte, ahnte niemand.

20
    Während Major Merk Nateby durch den heißen Sand der Wüste stolperte, herrschte rund zwanzig Kilometer weiter östlich hektisches

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