PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Straße und versuchte, einen Gleiter anzuhalten.
Sein nächster Weg führte natürlich zu Iratio Hondro. Guri wußte nicht, wie Jerk und der Obmann miteinander standen und wie lange Jerk brauchen würde, um eine Audienz zu erlangen. Er nahm das Schlimmste an und rechnete damit, daß Jerk sofort vorgelassen würde. Dann blieben ihm selbst, alle Eventualitäten eingerechnet, noch rund zehn Minuten, um den Palast des Obmanns abzuriegeln und Jerk Hansom zu fassen, sobald er dort auftauchte.
Er fuhr herum.
»Wilbro, wie weit bist du?«
Wilbro sah nicht auf. »Isit kommt gerade zu sich«, brummte er. »Der kleine Dürre hier wird in ein paar Augenblicken wieder da sein, die anderen beiden brauchen noch zwei oder drei Minuten.«
Guri kniete nieder. Er rüttelte Isit Huran an den Schultern. Isit schlug die Augen auf und starrte ihn verwundert an.
»Wo... was...?«
»Keine Zeit«, winkte Guri ab. »Jerk Hansom... Sie erinnern sich an Jerk Hansom?«
Isit fuhr sich mit der Hand über die Stirn, dann nickte er.
»Er ist uns entkommen«, rief Guri erregt. »Wahrscheinlich hat er den halben Weg zum Palast des Obmanns jetzt schon hinter sich. Wir müssen ihn schnappen, bevor er Hondro aufklären kann!«
Isit Huran bewies, daß er ein harter Mann war. Er stemmte sich vom Boden ab und stand auf.
»Kommen Sie«, sagte er einfach. »Wir nehmen meinen Wagen!«
Guri drehte sich um. Will Heeph war gerade dabei, sich auf die Ellbogen aufzurichten. Guri griff ihm unter die Arme und zog ihn in die Höhe. Der kleine Mann gab ein erstauntes Grunzen von sich.
»Mitkommen!« befahl Guri hart. »Kazmer, du folgst uns mit deinen Leuten und postierst dich in der Nähe des Palasts. Wir handeln aus dem Stegreif. Du mußt selber sehen, was nötig ist. Gib Porro Mallin im Stützpunkt Bescheid und sag ihm, er solle sich bereithalten.«
Tureck nickte, aber das sah Guri schon nicht mehr. Hinter Isit
Huran her, den immer noch benommenen Will Heeph halb auf den Armen tragend, lief er in den finsteren Gang hinaus. Es ging um Sekunden.
Die Fahrt durch die Stadt war ein Alptraum. Isit Huran saß am Steuer seines eigenen Wagens, und von den zweihundert Paragraphen, die die plophosische Verkehrsordnung umfaßte, blieb kaum ein einziger unverletzt. Immerhin wurde Will Heeph dabei vollends wach und protestierte lautstark gegen Isits Fahrweise.
Guri schnitt ihm das Wort ab und erklärte in kurzen, hastigen Sätzen die neue Lage. Er machte ihm klar, daß die Revolution verloren war, wenn Iratio Hondro Zeit hatte, Gegenmaßnahmen zu treffen.
Will Heeph schwieg bestürzt. Isit Huran riß den Gleiter um eine letzte Kurve und brachte ihn an der Einfahrt zum Palais des Obmanns zum Stehen. Aus einem Wachhäuschen an der Seite trat ein Posten hervor und streckte den Kopf durch das offene Fenster.
»Sie erkennen mich?« fragte Isit knapp.
Der Posten salutierte.
»Ich bringe den Minister für Innere Angelegenheiten und einen wichtigen Gefangenen«, erklärte Isit. »Im Interesse der Staatssicherheit muß ich auf dem schnellsten Weg mit dem Obmann sprechen. Melden Sie mich an!«
Der Posten trat zurück. Der Gleiter bewegte sich schon, da wandte Isit sich noch einmal zur Seite: »Wieviel Wagen haben im Lauf der letzten Viertelstunde die Einfahrt passiert?« fragte er laut.
»Keiner, Sir«, antwortete der Posten.
Isit atmete auf. Der Gleiter schoß die breite Rampe hinauf, die vor dem Haupteingang des Palastes lag. Die drei Männer stiegen aus. Das hohe Glasportal öffnete sich vor ihnen. In der Empfangshalle trat ein Offizier in Paradeuniform ihnen entgegen. Isit Huran besorgte das Sprechen. Will Heeph stand hinter Guri und hielt ihm den Lauf seines Strahlers gegen den Rücken. Guri hatte die Augen halb geschlossen und versuchte, hilflos und zornig auszusehen. Es fiel ihm nicht sonderlich schwer. Der Streifschuß, den Jerk Hansom ihm übergebrannt hatte, schmerzte teuflisch, und Guri hätte tausendmal lieber in einem weichen Bett gelegen, als bei Nacht und Nebel die plophosische Revolution in Gang zu bringen.
Isit Hurans Name öffnete alle Türen. Der Offizier in Paradeuniform hatte inzwischen von dem Posten an der Einfahrt erfahren, worum es ging. Ohne Verzögerung brachte er den Chef des Geheimdienstes und seine Begleiter zum Liftschacht und glitt mit ihnen hinauf in die erste Etage. Der breite Hauptgang war leer. Nur vor dem Eingang zum Vorzimmer des Raumes, in dem Iratio Hondro seine Arbeitsstunden verbrachte, standen zwei Posten. Der Offizier
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