PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Anton Ismael und Posbifresser Michou kochten ausnahmsweise einmal ein gemeinsames Süppchen, um die angeschlagene Moral der Truppen zu stärken.
Wie auch immer, etwas war im Busch, und man schien seiner Mitwirkung zu bedürfen. Eine Sachlage ganz nach des Bademeisters Geschmack. Er gedachte, den höchstmöglichen Profit daraus zu schlagen.
»Die Laren«, sagte Quul, »sind ein schwieriges Kapitel. Mit ihnen Geschäfte zu machen, kommt teuer. Für jedes Datenbit, das sie herausrücken, fordern sie hundertfache Gegenleistung. Womit ich wohlgemerkt keineswegs ausgesagt habe, dass ich, ein schlichter Rekreationsbetriebsleiter, eine solche Transaktion überhaupt einfädeln könnte.«
»Geschenkt«, mischte sich Captain Grünschnabel ein. »Du brauchst nicht ums heiße Öl rumzureden. Wir haben Michous Rückendeckung.«
Das hatte Quul hören wollen: Sie verhandelten in offiziellem Auftrag. Er rieb sich die Hände. Soeben war der Preis um zweihundert Prozent gestiegen. »Was bietet ihr?«
»Was verlangst du?«, fragte Onmout zurück.
»Ein kleines Vöglein hat mir gezwitschert, dass die Laren schon vor einigen Jahren in den Besitz von Konstruktionsunterlagen für ein im Imperium Altera verwendetes Transportmittel gelangt sind; ich schwöre, ich hatte nichts damit zu tun! Jedenfalls haben sie die Dinger nachgebaut. Jedoch kriegen sie's noch nicht richtig hin, weil die Pläne unvollständig waren.«
»Du meinst... Käfigtransmitter?«
»Jetzt, wo du's sagst... Könnte sein, dass ich diese Bezeichnung schon mal aufgeschnappt habe.«
Onmout erbleichte. »Das ist nicht dein Ernst. Nie und nimmer lässt der Kommandeur zu, dass diese Technologie in larsche Hände fällt.«
»Aber sie haben die Technologie doch bereits, Dmetri, alter Junge. Ihnen fehlt bloß ein Teil der Bedienungsanleitung. Das wird es euch doch wohl wert sein, oder?«
»Auszeit!« Die Frau, die sich Diamant nannte, stieg beeindruckend gewandt aus ihrem Liegestuhl. »Erlaubst du, dass wir uns kurz beraten?«
»Aber gern.« Sie hatten den Köder geschluckt, und der Haken saß fest. »Muss mich ohnehin entschuldigen, meine Blase drückt. Wenn ich wiederkomme, solltet ihr mir etwas Vernünftiges unterbreiten.«
Er schritt gravitätisch in Richtung der Toiletten von dannen. Als er sich in der Verbindungsgrotte und außer Sicht befand, rannte er los. Zwei Biegungen weiter betätigte er einen versteckten Schalter, worauf sich eine Geheimpforte öffnete. Quul Ting quetschte sich hinein. Dies war sein Büro, seine Kommandozentrale. Von hier aus konnte er fast alle Räume des Wonnemonds überwachen. Auch auf
Onmouts Gruppe hatte er schon vorhin Richtmikrofon-Felder einjustiert. Zu belauschen, was sie besprachen, würde ihm einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Der Bademeister ging zum Schreibtisch und wollte sich gerade in seinen bequemen, überformatigen Drehsessel fläzen, als dieser herumschwenkte.
Jemand saß darin.
Zu Tode erschrocken wich Quul Ting zurück. Es handelte sich um Onmouts Begleiter, den hageren, grimmig wirkenden Mann mittleren Alters.
Unmöglich! Wie konnte der Fremde noch vor ihm hierher gelangt sein? Woher hatte er von diesem Raum erfahren? Und vor allem: Was wollte er?
»Mein Name«, sagte der Eindringling ruhig, »ist Startac Schroeder. Ich besitze die Mutantenfähigkeit der Teleportation. Der Ausdruck ist dir theoretisch bekannt?«
Quul brachte keinen Ton heraus. Er schaffte es gerade noch zu nicken.
»Lehrreiche Erfahrung, so eine Teleportation. Pass auf, ich zeige es dir.«
Der Mutant berührte Quul am Arm. Im nächsten Augenblick hatte sich die Umgebung schlagartig verändert. Sie befanden sich vollständig unter Wasser, offenbar in einem der kalten Tauchbecken. Er hatte den Schock noch nicht annähernd verdaut, da waren sie schon wieder woanders - diesmal zurück bei der Gruppe am Dampfpool.
»Bemerkenswert, nicht wahr?«, sagte die Lady Diamond. »Spitz jetzt die Ohren, Bademeister, damit ganz bestimmt keine Missverständnisse aufkommen. Du wirst uns alles sagen, was du über Laren und Posbis weißt. Alles. Nicht das kleinste Detail wirst du auslassen. Weigerst du dich oder versuchst du uns zu belügen, springt Startac mit dir ins freie All hinaus - in der Badehose, ohne Raumanzug, und lässt dich dort zurück. Glaube nicht, du könntest vor ihm fliehen. Er ist nämlich zusätzlich auch Psi-Orter und spürt dich jederzeit überall im ganzen Alter-System auf. Klar? Dann los.«
Quul Ting redete schneller und
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