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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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ungewöhnlich schmalen Lippen blutleer, fast braun wirkten. »Ich hasse überzählige Mitwisser. Aber der General meint, du hättest gut gearbeitet und dir daher eine Chance verdient. Nutze sie, mach kei-nen Fehler, Verwalterin. Und vor allem: Kein Wort zu irgendwem! Sonst sehen wir uns wieder, und zwar sehr kurz.«
    Noch Stunden später lief es Mitrade kalt den Rücken hinunter, wenn sie an diese Drohung dachte. Zum Glück war für Ablenkung gesorgt. Dekombor wurde von tausenden Demonstranten regelrecht belagert. Der aufgebrachte, durch die angrenzenden Straßen ziehende Pöbel forderte in Sprechchören, sämtliche Menschlinge als potenzielle Terroristen und Mitschuldige am Attentat auf den Stern der Laren hinzurichten. Die reinste Ironie: Jüngst war aus der Hetranats-Pyramide genau dieser Befehl an die Bezirksverwaltung ergangen. Aber Mitrade hatte ihn, mangelhafte Übermittlung vorschiebend, ignoriert - weil sie wusste, dass ihr Lehnsherr kein Interesse daran hatte, den Wunsch der Schreihälse zu erfüllen. In seinen Presse-Dossiers versprach der General zwar ein »Ende der inkonsequenten Willkür im Umgang mit den alteranischen Missetätern«, kündigte »lückenlose Aufklärung der Hintergründe« an sowie für die Zukunft eine »Politik der strikten Null-Toleranz«. In Wirklichkeit aber wollte er das Thema noch möglichst lang am Köcheln halten. Was unmöglich gewesen wäre, hätte er alle Alteraner exekutieren lassen.
    Sanktionen mussten freilich verhängt werden, um die Volkswut vorübergehend zu befriedigen. Da Kat-Greer und sein Führungsstab vollends damit ausgelastet waren, die Revolte voranzutreiben, blieb es Mitrade-Parkk überlassen, den Medien knackige Bilder von Züchtigungen an Menschlingen zu liefern.
    Sie beauftragte Jason Neko, je hundert Männer, Frauen und Kinder auszuwählen, die öffentlich ausgepeitscht werden sollten. Der »Minderheitensprecher« - sie verkniff sich jedes Mal ein Grinsen, wenn sie ihn so titulierte - bettelte und flennte, bis sie die Quote gnädigerweise auf jeweils siebzig reduzierte. Genau diese Anzahl -zehn für jeden Zacken des Larensterns - hatte sie von Anfang an im Sinn gehabt. Aber sie wollte ihrem treuen Schoßhündchen die Gelegenheit bieten, das Endergebnis seinen Artgenossen als großartigen Verhandlungserfolg zu verkaufen.
    Vom Balkon des Verwaltungsgebäudes aus sah Mitrade zu, wie die zweihundertzehn Sühnknechte mit nackten Oberkörpern am Markt-platz Aufstellung nahmen, schön brav und gesittet in Reih und Glied. Sie zweifelte nicht daran, dass es sich um Freiwillige handelte.
    Es geht doch nichts über richtig gut erzogene Sklaven, dachte sie. Spuck ihnen ins Gesicht, und sie bedanken sich noch dafür.
    Dann kamen die zwanzig Maahks mit den Peitschen. Ebenfalls faszinierende Wesen: Man bestellte »mittelschwere, allerdings nicht lebensbedrohliche Wunden, von denen etwa ein Fünftel bleibende Verstümmelungen hinterlässt«, und genau das lieferten sie ab. Einfach herrlich!
    »Fangt erst an, wenn ihr mein Zeichen erhaltet!«, rief Mitrade vom Balkon, dann begab sie sich in den Raum mit der Fernsteuerungs-Spinne. Für diese kleine Perfidie war sie fast ein wenig stolz auf sich. Sie installierte das holografische Gespinst, schlüpfte in Tamra Cantus Körper, schaltete aus dem Paralyse- in den Aktivmodus und bewegte die Scheuche zum Marktplatz. Als einundzwanzigsten Schergen...
    War das ein Spaß, mit Tamras Armen die Peitsche zu schwingen! Rosige Kinderhaut platzte. Weiberstimmen wehklagten. Männer knirschten so laut mit den Zähnen, dass es in halb Dekombor zu hören war. Fassungslos glotzte Jason Neko die Scheuche an, die noch härter zuschlug als die Maahks. Natürlich wusste der Knechtgeborene, wer ihre Hand führte. Dennoch würde er dieses Bild nie mehr aus dem Gedächtnis verbannen können. Auf immer und ewig würde für ihn Tamra die untote Henkersmagd bleiben, was Mitrade, der Nekos Zuneigung zur Scheuche nicht verborgen geblieben war, erkleckliche Genugtuung verschaffte.
    Auch beim Publikum kam die Darbietung, die bis in den hintersten Winkel des Trovents übertragen wurde, hervorragend an. Hinterher teilte einer von Kat-Greers Adjutanten Mitrade mit, der General habe sich durchaus wohlwollend geäußert über sie und die Art, wie sie den Knechtschaftsbezirk leitete.
    Im selben Anruf wurde ihr eine neue, verantwortungsvolle Aufgabe zugeschanzt. Am Raumhafen der Neunten Flotte war ein Alteranisches Schiff notgelandet und dessen Besatzung in

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