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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Kopf der jungen, halb verhungerten Frau geschmiegt, sodass er es zuerst für ein Kissen gehalten hatte, lag ein zweites Intelligenzwesen. Äußerlich eine Kreuzung zwischen flossenloser Robbe und kurzer, bepelzter Schlange, befand es sich ebenfalls in einer Art Dämmerschlaf. Dennoch ortete Startac geistige Aktivitäten in jenem Bereich des ultrahochfrequenten Spektrums, der für parapsychische Begabungen typisch war. Daher sein Gefühl der Vertrautheit, bei gleichzeitiger Exotik. Jenes kleine, wie ein reichlich abgeschmuddeltes Kuscheltier aussehende Wesen war ein Mutant wie er, während das kahl geschorene Menschenmädchen, mit dem es eng - und wahrscheinlich schon über lange Zeit - verbunden war, unterbewusst jene grenzenlose, aber keineswegs melancholische, sondern eher trotzige Einsamkeit ausstrahlte, die Startac von sich selbst allzu gut kannte.
    Kein Wunder, dass er dermaßen irritiert und aufgewühlt war, seit er die Addition dieser beiden Schwingungen geortet hatte. Er musste mehr über dieses ungleiche Paar, dem er sich so ... angehörig fühlte, in Erfahrung bringen; und zwar sofort.
    Ohne sein Deflektorfeld abzuschalten, ging er zu dem Greis im Rollstuhl, hockte sich neben ihn und sagte leise: »Bitte erschrecken Sie nicht. Ich bin ein Mensch wie Sie und komme von Altera.«
    Die Reaktion des Mannes verblüffte ihn. Der Alte zuckte nur kurz und kaum merklich; dann raunte er, seine Sitzposition beibehaltend: »Legion Alter-X?«
    »Ja.« Feinheiten konnten später erläutert werden. »Wird dieser Raum überwacht?«
    Der Weißhaarige nickte mehrmals bedächtig, als führe er lautlose Selbstgespräche. Tatterig griff er an die Räder seines Rollstuhls, wendete und fuhr langsam quer durch en Raum zu einer Tür, die er beiseite schob und hinter sich offen ließ. Startac folgte ihm in die Toilette.
    »Hier sind wir abhörsicher.« Die Stimme des Alten klang nun fest, befehlsgewohnt. »Und es gibt auch keine Kameras. Also zeigen Sie sich!«
    Startac kam der Aufforderung nach. Sein Gegenüber musterte ihn kritisch. »Einen Kampfanzug wie den Ihren hatten wir zu meiner Zeit in der Flotte nicht. Neue Spezialeinheit?«
    Der Infomationsaustausch ging flüssig vonstatten. Startac war ohnehin kein Mann ausschweifender Reden, und Guilder Vinales ein ehemaliger Raumsoldat, der es im Exil nicht verlernt hatte, knapp und sachlich zu rapportieren. Was Startac über das Schicksal des Siedlertransporters MERCANT, die Zustände in Dekombor und insbesondere über die junge Frau namens Tamra Cantu erfuhr, bewegte ihn so sehr, dass er spontan, ohne die Konsequenzen zu bedenken, einen Entschluss fasste - und unverzüglich in die Tat umsetzte.
    Tragisches Ende eines Gunstbolds
     
11. T RAGISCHES E NDE EINES G UNSTBOLDS
    Tamra schlug die Augen auf und erblickte Perry Rhodan.
    Er trug nicht denselben Helm wie auf den historischen Abbildungen, und das Blond seiner Haare wirkte stumpfer, nicht ganz so leuchtend. Dennoch stand außer Zweifel, dass es der Großadministrator war, der sich über sie beugte.
    Aber nein, unmöglich. Legenden erwachten nicht plötzlich zum Leben. Träumte sie? Wurden ihr Halluzinationen induziert, vielleicht über den Fernsteuer-Chip? Tamra blinzelte, bewegte die Zehen, spreizte die Finger, alles aus eigenem Willen. Kein Funkkontakt hinderte sie daran.
    Sie war frei.
    Und Rhodan... real?
    Sie wollte etwas fragen, brachte nur unzusammenhängende Laute heraus.
    »Schschsch«, sagte der Großdaministrator beruhigend. »Du befindest dich in Sicherheit, wenigstens vorläufig.« Bei den letzten Worten warf er einem zweiten Mann neben sich einen tadelnden Seitenblick zu.
    Perry Rhodan wird kommen, uns zu retten und heimzuholen, hieß es in dem uralten Schlaflied. Tamra hatte nie daran geglaubt, vermochte es auch jetzt nicht. So lange sie zurückdenken konnte, war sie enttäuscht worden. Jede Hoffnung hatte getrogen, jegliche Aussicht auf Besserung sich als nur noch gemeinerer Betrug entpuppt, Zwiebelschale für Zwiebelschale.
    Ein Teil Tamras wollte unermesslich gern Rhodan für echt halten. Die andere Hälfte verwehrte sich mit den weitaus besseren Argumenten dagegen. Kindheitsträume gingen nicht in Erfüllung, und falls doch, dann auf desillusionierende Weise, als umso scheußlichere Zerrbilder. Gerettet vom leibhaftigen Perry Rhodan? Nein. Nicht in diesem Leben. Wahrscheinlich spielte bloß Mitrade aber-mals ein grausames Spiel mit ihr.
    Dagegen anzugehen, aufzubegehren wie früher so oft, hatte Tamra nicht mehr

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