PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe
gemeinsam verabschiedet.«
Mia wollte etwas erwidern, doch Schroeders Anzugkom schrillte und hielt sie davon ab.
Nur mit halbem Ohr hörte Schroeder zu, wie die anderen weiterhin seine These diskutierten, während er in Gedanken versunken den Kom aktivierte.
»Der erste Treck hat das Wrack fast erreicht«, ertönte Onmouts Stimme. »Das ist ja ein ganz schöner Kasten! Wo befindet ihr euch?«
»Wir kommen raus, um...«
Mitten in seinem Satz schrillte Tamras Stimme. »Es sind Flammen!«, hörte Schroeder sie rufen. »Kleine, blaue Flammen dringen in ihre Köpfe ...« Auch sie kam nicht dazu, zu Ende zu sprechen, ein lautes Krachen überlagerte ihre Worte.
Schroeder zuckte zusammen. »Was ...« Ein kreischendes Fauchen zerriss ihm fast das Trommelfell. »Onmout!«
»... schießen!«, schrie der Captain. »Wir müssen...« Der Rest seiner Worte ging in entsetztem Geschrei und dem Donnern von abgefeuerten Waffen unter.
»Sie greifen an!«, keuchte Tamra. Schroeder meinte, ihr Entsetzen über die Entfernung hin mit Händen greifen zu können.
Er wollte sich konzentrieren, wollte ihr zur Hilfe springen, erstarrte aber mitten in der Bewegung. Eine namenlose Panik griff nach ihm und ließ, ihn kraftlos auf die Knie sinken.
Mit weit aufgerissenen Augen unterbrach Tamra die Verbindung zu Schroeder und Onmout und sah auf die beiden Leichen. Die zweite Flamme hatte einen der beiden Soldaten angegriffen und auf die gleiche Weise getötet wie Tsu-zhi.
Plötzlich erschien die blaue Flamme wieder auf der Stirn der toten Frau und löste sich davon. Langsam stieg sie empor, wobei sie anfing, in einem sich steigernden Rhythmus zu pulsieren. Heller und wieder dunkler wurde ihr Blau, und bei jedem Aufblitzen schien die Energie, die sie abstrahlte, sich zu verdoppeln. Schließlich sandte sie grelle, blendende Lichtblitze aus, und als Tamra nicht mehr hinsehen konnte, flackerten sie kurz grell auf und erloschen dann schlagartig.
Über Tsu-zhis Leiche schwebten jetzt zwei Flammen. Sie standen für einen Augenblick lang ruhig in der Luft, während auch aus dem Kopf des toten Soldaten die Flamme wieder auftauchte und sich ebenfalls teilte. Tamra begann gerade zu fürchten, dass die vier sich jetzt den anderen Menschen zuwenden würden, als sie in die Höhe schwebten und durch die Hülle des Kathedralenschiffs verschwanden.
Mit jagendem Herzen sank Tamra in die Hocke, um wieder zu Atem zu kommen. Sie gönnte sich nur wenige Sekunden Ruhe. Dann sprang sie auf.
»Kommen Sie!«, rief sie Fouchou und dem noch lebenden Soldaten zu. »Wir müssen zu den anderen.«
Und ohne sich zu vergewissern, dass sie ihr auch folgten, lief sie zum Beiboot.
Jason Neko reckte den Hals, als ganz in seiner Nähe verwirrtes Geschrei laut wurde. Er befand sich inmitten einer Gruppe von Raumsoldaten aus der MINXHAO, von denen ihn nicht nur der Weißhaarige überragte, der ihn befreit hatte. Dennoch konnte er einen Blick auf das Geschehen zu seiner Linken erhaschen.
Er bemerkte ein blaues Leuchten. Dann sah er flammenartige Gebilde, kaum größer als menschliche Fingernägel, die durch die Luft heranrasten, über den Menschen verharrten und leicht zu beben begannen.
Die meisten Gestrandeten wichen instinktiv vor ihnen zurück, doch einige schienen wie an Ort und Stelle gebannt zu sein. Wie paralysiert blieben sie stehen und sahen mit an, wie die Flammen sich ihnen näherten und sich dann auf ihre Stirnen setzten.
Eine Frau kreischte. Die Flamme drang durch ihren Schädel ins Innere ihres Gehirns vor!
Neko spürte, wie sich sein Magen umdrehte. Dennoch gelang es ihm, völlig klar zu denken. Mit einer Mischung aus Ekel und Faszination sah er zu, wie die ersten Flammen wieder aus den Köpfen emporstiegen. Ihr Flackern wurde wilder, rhythmischer, verwandelte sich in stroboskopartiges Blitzen, bis es in einem einzigen grellen Aufleuchten mündete - aus dem sich schließlich jeweils zwei Flammen hervorschälten!
Unter den Menschen brach Panik aus. Neko spürte einen harten Schlag im Rücken, der ihn taumeln und fast stürzen ließ. Nur mühsam hielt er sich auf den Beinen. Die Menschen rings herum schrieen wild durcheinander und rannten kopflos einfach davon.
»In das Posbiwrack!«, brüllte jemand.
Als hätte der Ruf das Entsetzen der Menschen kanalisiert, wandten die meisten sich in die angegebene Richtung.
Neko wollte ihnen folgen, konnte es aber nicht. Ganz kurz fürchtete er, selbst ein Opfer der Flammen geworden zu sein, doch dann begriff er, was
Weitere Kostenlose Bücher