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PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe

Titel: PR Posbi-Krieg 03 - Friedhof der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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unterschiedlichsten Varianten existieren. Vielleicht hat dieses Schiff eine Besatzung gehabt, die in dem für uns sichtbaren Spektrum sehen konnte.«
    Neko winkte ab. Er saß mit dem Rücken gegen eine Wand gelehnt und deutete neben sich, um Tamra zum Setzen aufzufordern. »Ist auch egal. Sind wir einfach froh, dass der Kram hier noch funktioniert und wir nicht im Dunkeln hocken müssen.«
    Tamra kam seiner Aufforderung nach, indem sie sich auf die Fersen hockte.
    »Was willst du eigentlich hier?«, fragte Neko nach einer Weile.
    Sie musste überlegen, bevor sie die Frage beantworten konnte. Was genau wollte sie wirklich? Herausfinden, ob er wusste, wer das Kind in ihrem Leib gezeugt hatte? Ein schmerzhafter Krampf durchzog sie und brachte sie davon ab, eine entsprechende Frage zu stellen.
    »Vorhin, als die Flammen angegriffen haben«, begann sie vorsichtig. »Warst du da untot?«
    Er lehnte den Kopf an und starrte in die Luft. Die langen, schwarzen Haare hingen ihm in die Augenwinkel, aber es schien ihn nicht zu stören. »Kurz.«
    Es hörte sich an, als wollte er noch etwas sagen, aber er tat es nicht. Also hakte Tamra nach: »Und?«
    Er wandte den Kopf, ohne den Blick von der Wand zu nehmen.
    Lange Zeit sah er sie einfach nur an. Dann grinste er schmal. »Warum denke ich gerade, dass du dir Sorgen um mich machst?«
    Tamra spürte einen Anflug von Zorn. Noch immer konnte er es nicht lassen, seine Spielchen mit ihr zu treiben. Sie zwang sich zur Ruhe und schwieg nun ihrerseits.
    Endlich verlosch das Grinsen auf seinen Zügen, und er wurde ernst. »Seltsame Dinge passieren, solange Mitrade mich kontrolliert«, sagte er leise.
    Schroeders Füße trugen ihn durch den Gang mit den runden Durchlässen zurück in den riesigen Hangar, den sie zuerst betreten hatten.
    Die konturlose Hauptbeleuchtung ließ die Halle noch gigantischer erscheinen, als sie ohnehin schon war. Schroeders Blick wanderte an den seltsamen, wie Stängel aussehenden Antennen in die Höhe, und ohne dass er darüber nachdachte, ging er in eines der Labyrinthe, das die würfelförmigen Aufbauten darunter bildeten. Die Würfel waren nicht so massiv, wie sie aus der Entfernung ausgesehen hatten. Er marschierte eine Weile durch die rechtwinklig angelegten Korridore und kam sich dabei fast vor wie in einer Bibliothek. Nur dass es keine Bücher waren, die sich in den rechts und links von seinen Schultern aufragenden Fächern befanden, sondern Bauteile der unterschiedlichsten Art und Weise.
    Plötzlich blieb er stehen. Er ließ den Fuß, den er schon in die Luft erhoben hatte, zu Boden sinken und biss die Zähne zusammen. Das Unbehagen, das nach dem Flammenangriff nur widerwillig vergangen war, kehrte mit unvermittelter Wucht zurück. So stark war es, dass Schroeder sich krümmte. Keuchend richtete er sich auf. Es kostete ihn Kraft, den nächsten Schritt zu tun, doch eine düstere Ahnung trieb ihn vorwärts.
    Er ging um die nächste Ecke.
    Ein Stöhnen drang zwischen seinen verkrampften Kiefern hervor. Der nächste Schritt überstieg beinahe seine Kräfte. Er brachte ihn an eine der größeren Kreuzungen, aus deren Mitte wieder eine dieser Antennen in die Luft ragte. An ihr entlang wanderte sein Blick in die Höhe.
    Und dann stieß er einen erschrockenen Fluch aus.
    Über ihm, auf der fächerförmigen Plattform der Antenne, schwebten die blauen Flammen!
    Neko erzählte mit wenigen Worten, was er unter dem Einfluss von Mitrades Fernsteuerung erlebt hatte. »Es war ein umfassendes Gefühl von Hunger und Gier«, endete er. »Völlig archaisch und beängstigend.«
    »Glaubst du, dass du die Flammen wahrgenommen hast?«
    Er zuckte mit den Achseln. »Was sonst? Seltsam war, dass sie zwar gierig wirkten, aber nicht böse oder so. Nur hungrig. Wie ein Tier vielleicht. Es ist schwer in Worte zu fassen.«
    »Hm.« Tamra rieb sich über die Narbe auf ihrer Stirn. »Und diese Wahrnehmung verschwand, als Mitrade die Verbindung unterbrach?«
    »Ja. Aber da ist noch etwas.« Neko zog die Beine vor die Brust.
    »Noch ...« Ihr Hyperkom unterbrach Tamra. Sie aktivierte es.
    »Wo bist du?«, erklang Schroeders keuchende Stimme.
    »Bei Neko. Warum?«
    »Wo genau?«
    So gehetzt klang er, dass sie ihm ohne zu zögern antwortete. »Am Ende des Gangs, in dem wir die Flüchtlinge untergebracht haben. In einer kleinen Kammer, wie eine...« Sie verstummte, weil Schroeder im selben Augenblick neben ihr materialisierte.
    »Die Flammen greifen wieder an«, keuchte er. »Sie waren die

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