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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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seinem Nacken. Die Nerven an der Nasenwurzel schmerzten, dann hatte er diese Prüfung hinter sich gebracht.
    Ein weiterer Soldat unternahm einen Scan seines im Unterarm eingepflanzten Datenprints. Das implantierte Metallplättchen war unbeschrieben. Eine Mikro-Positronik reagierte auf die Suchimpulse des Scans und modulierte in Blitzeseile ein DNA-Bild aus der Vergleichsdatenbank des »gegnerischen« Rechners. Das gute Ding hatte ihm ein Vermögen gekostet, sich aber schon längst bezahlt gemacht.
    »Ich bin gleich wieder zurück, um meine Teile zu holen«, sagte Wiesel. Er unterdrückte seine Triumphgefühle. Bislang lief alles glatt.
    »Schon klar.« Der Wächter seufzte. »Wir müssen dich leider jedes Mal aufs Neue überprüfen.«
    »Ist in Ordnung. Ich bin’s gewohnt. Ihr tut ja nur eure Pflicht. Bis bald!« Wiesel nahm den breiten Kiesweg, der ihn in Richtung Logistik führte – um bei der erstbesten Gelegenheit vom Weg abzuweichen und Rhodan zu folgen. Er schob sich zwischen das ColounshabaDenkmal und fand zwischen zwei meterhohen, behaarten Mandibeln der Spinnen-Plastik Deckung. Auf einen unbedarften Beobachter mochte es wirken, als setzte er sich hin, um Atem zu schöpfen.
    Vorerst war er sicher. Er musste grinsen. Routine, Langeweile und der unbedingte Glaube an die Unfehlbarkeit moderner Positroniken waren Wiesels beste Freunde.
    Unweit vor sich sah er eine Menschenansammlung. In dessen Zentrum stand Perry Rhodan. Mit unbewegter Miene hörte er sich an, was seine Begleiter zu sagen hatten. Er schüttelte langsam den Kopf und deutete damit an, dass er anderer Meinung als all seine Begleiter war. Der mythenumwobene Unsterbliche griff nach einem Schutzanzug, den ihm ein Mitarbeiter reichte, und streifte ihn sich mit lange geübter Routine über.
    Wiesel blickte am Unsterblichen vorbei. Irgendetwas irritierte ihn. »Was, zum Himmeldonnerwetter, ist das?«, entfuhr es ihm, als er einen freischwebenden Fensterrahmen erblickte, in dessen Zentrum sich ein in einem Lächeln eingefrorener Mund befand.
    Wurde deswegen dieser unverhältnismäßig große Aufwand betrieben? Hatte ein formenergetisches Standbild Perry Rhodan aus der Solaren Residenz gelockt?
    Nein. Da musste mehr dahinterstecken.
    Wiesel überlegte. Sollte er eine Spionsonde ausschicken? Er verwarf den Gedanken gleich wieder. Angesichts der Sicherheitsvorkehrungen im Innerbereich der energetischen Absperrung erschien ihm das Risiko zu hoch. Er musste näher an den Unsterblichen und das seltsame Objekt ran…
    In seinem Kopf ratterten bereits wieder die Zahlenkolonnen. Ein unbekanntes Mysterium war schlichtweg der Aufhänger für die Boulevard-Berichterstattung. Perry Rhodan war als Mensch bekannt, der mit seltsamer Regelmäßigkeit über Phänomene aller Art stolperte. Teilweise waren die Ereignisse, die Terra seit vielen Jahrtausenden im Bann hielten, seiner Aura als ehemaliger Ritter der Tiefe und der Verbundenheit zur Superintelligenz ES geschuldet, teilweise schien er Probleme wie magisch anzuziehen.
    Wiesel war es einerlei. Er sah lediglich das Geld, das zu verdienen war. Reichtum, der ihm eine sorgenfreie Zukunft garantierte.
    Ihn fröstelte.
    Seine Instinkte schlugen an, zum wiederholten Mal am heutigen Tag. Er fühlte wachsende Unruhe in seinem Rücken. Langsam drehte er sich um.
    Am Checkpoint herrschte helle Aufregung. Die LFT-Soldaten unterhielten sich angeregt mit einer dicken, sie alle überragenden Gestalt.
    Ernest von Kraft.
    Er hielt einen desaktivierten Posi-Kobold in seiner Hand und gestikulierte wie wild. Hinter ihm standen mit unbewegter Miene die beiden Spürhunde, die Wiesel abgehängt zu haben glaubte. Ihre uniformen Jacken und Hosen waren schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Bodyguards zeigten da und dort oberflächliche Kratzer, wirkten aber darüber hinaus unverletzt.
    Die beiden Männer hatten trotz widrigster Umstände seine Spur behalten. Ihr Geruchs- und Orientierungssinn musste phänomenal sein.
    Farina stand ebenfalls bei den Soldaten. Ihre Gesichtszüge waren entgleist, schluchzend erzählte sie von ihrer Begegnung mit Wiesel. Immer heftiger weinte sie. Aus Scham oder aus Ärger – wer mochte das sagen?
    Alarm schallte übers Gelände. Einer der Spürhunde deutete in Wiesels Richtung, als könnte er ihn im Schutz des Denkmals ausmachen. Die Soldaten zogen ihre Waffen, entsicherten sie und kamen im Laufschrift auf ihn zu.
    Wiesel hatte die Situation sträflich unterschätzt. »Notfallplan!«, verlangte er von

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