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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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lotsen. – Aber was bin ich bloß für ein schlechter Gastgeber! Darf ich vorstellen: Dies ist die bezaubernde Arpinder Curebanas, meine langjährige Partnerin. Mein Name ist Hojat Boyd. Wir nennen uns selbst Chrononten. Vertikal-Agenten ist ein anderes Wort für unsere Tätigkeit. – Ich weiß, ich weiß…« Er hob abwehrend die Hände hoch. »All diese Begriffe sind dir unbekannt und werfen weitere Fragen auf. Darf ich dich bitten, uns zu begleiten? Wir haben uns unweit von hier ein Büro eingerichtet, in dem es weitaus gemütlicher ist als auf der Fossil-Ebene.«
    »Nun gut.« Perry Rhodan passte sich der etwas gestelzten, altmodisch klingenden Redensweise Hojat Boyds an. »Ihr habt sicher nichts dagegen, wenn ich meinen Partner mitnehme?«
    »Deinen Partner?« Die Frau namens Arpinder Curebanas tat so, als hätte sie Wiesel erst jetzt bemerkt. »Wir hatten mit einem anderen Begleiter gerechnet.«
    »Ich musste kurzfristig um deponieren. Mein Freund nennt sich Wiesel. Er ist ein… Besorgungsspezialist und wird mir mit Rat und Tat beiseite stehen.«
    Perry Rhodan hörte den Kleinen lachen. Das erste Mal, seitdem sie sich begegnet waren.
    »Er ist uns willkommen«, beeilte sich Hojat Boyd zu sagen. »Dein Freund ist auch unser Freund. Darf ich euch nun bitten…«
    Perry Rhodan nickte Wiesel zu. Er musste die Verschleppungstaktik der beiden sogenannten Chrononten hinnehmen. Immerhin war er als Hilfesuchender hierhergekommen.
    Sie setzten sich in Bewegung. Es ging vorbei an Denkmälern und Figuren, hügelauf und hügelab. Dämonische Figuren zeigten ihnen hässliche Fratzen, eine Hundertschaft an steinernen Kriegern mit gezogenen Primitivwaffen rahmte sie einen Teil des Wegs entlang ein. Steif gefrorene Cherubime und Seraphine mit grünspanbesetzten Flügeln grüßten aus weiter Ferne, Schneckenwesen mit kristallinen Fühlern thronten auf eckigen Häusern.
    Perry Rhodan beobachtete, nahm die Eindrücke ungeordnet in sich auf. Er fand keine stimmige Erklärung für eine derartige Anhäufung von steinernen Figuren. Diese Ebene war möglicherweise nur ein weiterer Aspekt der tatsächlichen Reise hinüber ins Rote Universum.
    Der Marsch erfolgte in absoluter Stille, sah man vom Knirschen der Kieselsteine unter ihren Schuhen ab. Die beiden Chrononten blieben stets ein paar Schritte voraus, als wollten sie einem Gespräch tunlichst ausweichen.
    »Verlasst auf keinen Fall den Weg«, wies Arpinder Curebanas sie an. »Nur er ist abgesichert. Manchmal tauchen… Irritationen in der Fossil-Ebene auf. Sie sind unberechenbar und gefährlich.«
    Irritationen? Wovon redete die Frau? Noch bevor Perry Rhodan nachhaken konnte, hatte sich Arpinder wieder weggedreht. Sie richtete ihren Blick meist zu Boden, nach links und nach rechts, als suchte sie nach Spuren. Eine Hand hielt sie stets ausgestreckt. Ein Schritt vor ihr loderte eine feuerrote Flamme, in die eine Art Plan projiziert war. Die Chrononten nutzten Holografien. Vieles hier war ähnlich wie auf von Terranern bewohnten Welten – und dann doch wieder ganz anders.
    »Eine feurige Schönheit«, murmelte Wiesel in seiner typischen, kurz angebundenen Art. »Und was für einen prachtvollen Arsch sie hat! Apfelförmig. Gut zum Festhalten. Wie man’s gern hat.«
    »Mag sein.« Das Aussehen der Chronontin interessierte ihn nicht sonderlich. Rhodan kämpfte mit Schwindelgefühlen. Der mehrmalige Ortswechsel machte sich durch Konzentrationsmängel bemerkbar.
    »Sie hat X-Beine«, fügte Wiesel kritisch und zugleich seltsam redselig hinzu, »und sie ist nicht besonders gut bei Fuß. Ist wohl in einem städtischen Umfeld aufgewachsen, Hojat ist viel agiler als sie, trotz seines Gewichts. Er schnauft nicht, er ächzt nicht…«
    Er plapperte weiter, ganz entgegen seines sonstigen Verhaltens. Als wollte er Angstgefühle übertünchen.
    Oder steckte mehr dahinter?
    Es ging durch ein sanftes »Hügelland«. Manchmal kreuzten sie andere Wege, ebenfalls mit hellen Kieselsteinen belegt. Dann blieben die beiden Chrononten stehen, als wären sie sich ihrer Sache nicht ganz sicher.
    »Ich traue der Sache nicht!«, flüsterte Wiesel Perry Rhodan zu. »Chrononten. Transgenese. Temporale Landzungen. VertikalAgenten. Das sind bedeutungslose Worthülsen, mit denen man uns hinhalten will…«
    »Wart’s ab«, erwiderte Perry Rhodan ebenso leise. »Wenn uns die Chrononten etwas antun wollten, hätten sie das viel früher und viel einfacher haben können. Vorerst spielen wir bei ihren Spielchen mit.

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