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PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion

Titel: PR Rotes Imperium 03 - Die Zukunftsbastion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Pfeifton. Will sich die Kapsel oder das Bedarfsmoos von mir verabschieden?
    »Wer so heult, muss reichlich schalla schalla sein«, grummelte Couu Laduum.
    Rhodan sah ihn fragend an. In diesem Moment erbebte die Scholle. Rhodan blickte zurück. Ein Tier war aus dem Meer auf die Scholle gesprungen. Ein zweites, gleichartiges folgte. Die beiden ähnelten irdischen Pinguinen, obwohl sie weit mächtiger wirkten, zwei ausladende Flossenpaare besaßen und anstelle eines Schnabels ein zahnbewehrtes Krokodilsmaul. Sie glitten wie an Fäden gezogen auf die Kapsel zu, rissen ihre Mäuler auf und schlugen die Zähne hinein. Sie tranchierten die Kapsel geradezu. Ein drittes ihrer Art tauchte auf und schloss sich dem Mahl an.
    »Gut«, sagte Couu Laduum. »Keine Spuren.«
    Rhodan wandte sich ab und zwängte sich nach den Ofosuapia in die Einstiegsluke. Es wurde eng in dem Fahrzeug, das die Legionäre den Oberflächler nannten. Couu Laduum nahm vorne Platz, anscheinend dem Cockpit des Fahrzeugs. Cuderuu, Mutter Oodsha und Rhodan saßen dicht aneinandergedrängt, Rhodan mit so stark angezogenen Beinen, dass er das Kinn auf die Knie stützen konnte. Oder musste.
    Couu Laduum ruckte noch eine Weile hin und her, bis er hinreichend Raum für den Hammer geschaffen hatte, den er auf dem Rücken trug. Dann griff er mit seinem haarfeinen Augententakel nach etwas, das aussah wie ein Armknochen, der sich aus dem Cockpit hochreckte, ein Knochen, zusammengesetzt aus Elle und Speiche. Couu Laduum drückte den Knochen nach vorn. Die Tonne setzte sich mit einem Ruck in Bewegung, rollte von der Scholle, überschlug sich mehrfach und klatschte ins Fluid.
    Rhodan blickte auf die Taschenuhr. Sie waren nun seit über zehn Stunden unterwegs. Mutter Oodsha hatte ihn darüber ins Bild gesetzt, wie sie verfahren wollten. Ihr Auftrag - oder besser: der Teil der Arbeit, den zu übernehmen sie den Anjumisten versprochen hatten - bestand darin, Rhodan in Richtung Velines zu schaffen. Der genaue Aufenthaltsort des Generalgouverneurs war ihnen nicht bekannt. Aber sie würden Rhodan zu einem Pfadfinder bringen.
    Einen Pfadfinder - den Scout, von dem Gillygin geredet hatte? »Und dieser Pfadfinder kennt den Weg?«, hatte Rhodan gefragt.
    »Nicht unbedingt«, hatte Couu Laduum sich eingemischt. »Dann würde er ja Pfadkenner heißen. Oder haben Nasenkönige für die Feinheiten sprachlicher Komposita keinen Sinn?«
    Worauf habe ich mich da eingelassen?, hatte Rhodan gedacht.
    Zwei der drei Ofosuapia, der hochgewachsene Couu Laduum und der rundlichere Cuderuu, unterhielten sich seit ihrem Aufbruch von der Scholle fast ununterbrochen, ohne dass Rhodan immer verstanden hätte, wovon eigentlich die Rede war. Häufig schmückten die fremdartigen Wesen ihre Sätze durch anscheinend frei erfundene Vokabeln aus, deren Bedeutung für ihn kaum zu enträtseln war. Sie erklärten einander für schalla schalla, fanden etwas gung da gung oder verspotteten die Meinung des anderen als gnadenlos blittscheff.
    Nicht ein einziges Mal waren die beiden Ofosuapia einer Meinung. Sie stritten über alles: über die Vor- und Nachteile verschiedener Forts und der Planeten, auf denen diese Forts gastierten, über die Bekömmlichkeit von Nahrungsmitteln und über Rezepte, über Kunstkonzepte, mathematische Probleme, Modelle der Gastfreundschaft, über die Bedeutung historischer oder mythischer Legionen, über die Attraktionen unterschiedlichster Regionen der Galaxien Rotheim, Kji und Vac Vam.
    Oft hatte Rhodan den Eindruck, schiere Aufschneidereien zu hören, fantastische Münchhausiaden. Dann wieder staunte er. Einem Disput über die Entwicklungsmöglichkeiten von Transitionstriebwerken konnte er nur ansatzweise folgen und musste bald vor dem Detailwissen der beiden Fremden kapitulieren.
    Ab und an, wenn die beiden Ofosuapia zu lautstark disputierten, mischte sich Mutter Oodsha ein, manchmal in Interkosmo, manchmal äußerte sie sich in einem hohen Sirren, das sich immer wieder in für Menschen unhörbare Bereiche verlor.
    Interkosmo ist nicht ihre eigene Sprache, erkannte Rhodan. Warum sprechen sie es dann untereinander? Er beantwortete sich die Frage selbst: Weil sie nicht untereinander sind, weil ich mit ihnen reise.
    Er fragte sich, ob die Ofosuapia diese Streitgespräche eigens für ihn in Szene setzten. Wenn ja: Warum? Wollten sie ihm das Gefühl geben, heimisch, Teil ihrer Legion - ihrer Familie - zu sein? Hielten sie ihn für einsam, wollten sie ihn trösten?
    Vermenschliche sie nicht

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