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PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

PR TB 006 Die Tochter Des Roboters

Titel: PR TB 006 Die Tochter Des Roboters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seelisch Nahestehenden
teilzunehmen, der weiter entfernt war, als die fünf normalen
menschlichen Sinne reichten. Sie dachte nicht darüber nach. In
wilder Panik tobten ihre Gedanken. Es dauerte lange, bis sie
daraufkam, daß sie im Augenblick nichts anderes tun konnte, als
die anderen Terraner auf die Gefahr aufmerksam zu machen, in der Ron
sich befand. Vielleicht wußten sie, wo er sich aufhielt und
konnten ihm zu Hilfe kommen. Die Idee, daß sie sie auch ganz
einfach auslachen könnten, kam ihr nicht. Sie rannte aus der
kleinen Küche hinaus. Stolpernd und rufend lief sie den Rundgang
entlang, der zum Antigravschacht führte. Wenigstens glaubte sie,
daß er dorthin führte, bis sie plötzlich in einem
quadratischen Raum mit vier Türen stand. Durch eine davon war
sie hereingekommen. Der Gang war hier zu Ende. Wenn sie den Lift
finden wollte, mußte sie es hinter einer der anderen drei Türen
versuchen. Sie wählte eine aufs Geratewohl. Als sie auf sie
zutrat, schob sich das schimmernde Plastikmaterial summend zur Seite.
Ungeduldig zwängte sie sich durch den entstehenden Schutz, noch
bevor der Ausgang sich vollends geöffnet hatte. Sie schickte
sich an, weiterzulaufen. Aber da war etwas, was sie vor Furcht fast
ohnmächtig machte. Sie konnte keinen einzigen Schritt tun!
Zitternd sank sie gegen den Rand der Tür zurück und
betrachtete mit weit aufgerissenen Augen den Mann, der vor ihr stand.
»Sie werden jetzt mit mir kommen, mein Kind«, sagte seine
leise, häßliche Stimme. »Für Sie ist hier kein
Platz. Sie werden mir keinen. Widerstand leisten, Sie werden alles
tun, was ich Ihnen sage...«
    Aina wollte schreien. Sie wollte sich wehren. Aber sie tat nichts
von alledem. Seine Stimme machte sie schwach und müde. Sie
brachte nicht einmal mehr einen Arm in die Höhe. Sie mußte
sich zusammenreißen, daß ihr die Augen nicht zufielen.
»Kommen Sie, mein Kind«, befahl der Mann und wandte sich
um. Er hatte es nicht nötig, weiter nach Aina zu sehen. Sie
würde ihm folgen, wohin er auch immer ging. Ein Mann wie Boolun,
der Baalol-Priester; hatte schließlich seine besonderen
Fähigkeiten.

5.

    Als die Sonne auf ging, sah Ron Landry das Haus vor sich liegen.
Es war noch ein Stück weit entfernt und vorläufig sah es
noch nicht besonders imposant aus. Er war die Nacht hindurch
marschiert und hatte dabei über seine Lage nachgedacht. Seinem
festen Vorsatz zuwiderhandelnd, hatte er sich den Kopf zerbrochen.
Sich zu äußerster Konzentration zwingend, war es ihm
gelungen, ein paar von den Möglichkeiten, die sich als Erklärung
anboten, auszuschalten. Das bedeutet nicht viel; denn es gab mehr als
zehntausend verschiedene Möglichkeiten. Und wenn es ihm in
Loorams Haus nicht gelang, rasche Aufklärung zu erhalten, dann
würde er wahrscheinlich ein paar Jahre brauchen, um durch
sorgfältiges Beobachten, Abwägen und Kombinieren die
neuntausendneunhundertneunundneunzig falschen Erklärungen zu
erkennen und dann endlich zu wissen, was wirklich los war. Er war
müde, als er schließlich vor dem Trichterstiel des
mächtigen Gebäudes stand. Aber gerade in diesem Augenblick
kam ihm ein Gedanke, der ihn so sehr erschreckte, daß er sich
eine Zeitlang kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Kalt lief es
ihm den Rücken hinunter, als er sich erinnerte, wie leichtfertig
er sich in eine Gefahr begeben hatte, die ihn hätte das Leben
kosten können. Gesetzt den Fall, man hatte ihn ganz einfach nur
ein Stück entlang der Zeitachse bewegt, entweder vorwärts
oder rückwärts. Dann spielten sich die Dinge, die er
beobachtete, nach der Eigenzeit des Planeten ARKON entweder in der
Zukunft oder in der Vergangenheit ab. Die kleine Grauwespe zum
Beispiel, die an der glatten Wand des Trichterstiels langsam in die
Höhe kroch, war jetzt nicht dort, sie war, zum Beispiel, vor

    zehn Minuten dort gewesen. Wenn er mit der Hand die Wand berührte,
dann wurde diese Wespe ihm nichts anhaben können. Sie war in
Wirklichkeit ja gar nicht dort. Aber, und das war der springende
Punkt, eine andere Wespe konntejetzt, in diesem Augenblick, an der
gleichen Stelle sitzen. Er konnte sie nicht sehen; denn von ihm aus
betrachtet lag der Augenblick >jetzt<, nach der Eigenzeit des
Planeten, in der Zukunft. Wenn er also seine Hand ausstreckte, dann
konnte es passieren, daß ihn die Wespe stach, die er gar nicht
sah. Er erinnerte sich an den Versuch, den er auf der Landstraße
angestellt hatte. Der Wagen, den er vor sich sah, konnte ihm nichts
antun. Er war ja

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