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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von uns vermutlich niemals
erhoben werden können. Wenn sich ein Schiff hierher verirren
sollte, sind wir längst zu Staub geworden."
    „Pessimist. Noch haben wir den Planeten hier!" Aner
wies auf das Bild, das größer geworden war. Die kalkweiße
Sonne hatte sich nach links verschoben; der rostrote und
schmutzigbraune Planet lag direkt und als vollkommene Kugel auf dem
Vorausschirm. „Jupiterähnlich! Wie wollen wir dort
existieren?" „Das zu überlegen oder herauszufinden,
haben wir ein halbes Jahr Zeit", sagte Aner. „Und ich
persönlich zweifle nicht daran, daß uns etwas einfallen
wird."
    *
    Wie ein streifender Wolf lief Jared durch die verschiedenen Räume
des Schiffes. Während in der Steuerkabine die furchtbare
Wahrheit zur endgültigen Gewißheit wurde, untermauert
durch genaue Daten, wachte Coln über das Leben seiner Kameraden.
Leise zog er die Tür zu seiner Rechten auf. Der Raum dahinter
lag in Dunkelheit.
    Tiefe, regelmäßige Atemzüge waren zu hören.
Jared hielt den Rand der Tür fest und überlegte. Zehn der
dreizehn Freunde hatte er schlafend oder sich mit anderen Dingen
beschäftigend angetroffen. Bis jetzt war die gefürchtete
Panik nicht eingetreten. Jared knipste das Licht an.
    Cendö lag auf ihrem Bett. Die kleine gelbe Lampe beleuchtete
die schlanke Gestalt, und einen Augenblick lang dachte Jared an
Venda. Er verscheuchte den Gedanken ; diese Rückkehr war ihm
restlos unmöglich gemacht worden.
    „Cende?" fragte er halblaut. Das Mädchen rührte
sich nicht. Eine breite Strähne blonden Haares war ihr in die
Stirn gefallen. Die Augen waren geschlossen und der Brüstkorb
hob und senkte sich. Jared ging näher heran. Die unangezündete
Zigarette hing immer noch im Mundwinkel.
    „Cende?" fragte er wieder, etwas lauter diesmal.
„Schläfst du?"
    Das Mädchen reagierte nicht. Um sich endgültig zu
vergewissern, begann er Cendes Schultern zu schütteln.
    „Cende - wach auf!" sagte er scharf. Das Mädchen
rührte sich nicht. Ihr Kopf bewegte sich schlaff hin und her.
Das Gesicht war unnatürlich blaß. Jared drückte auf
den Knopf des Kommunikators. Die Robotvermittlung schaltete sofort
auf Steuerraum um.
    „Hier Jared", meldete sich der Mathematiker. „Stuart?"
    Stuarts Gesicht erschien auf dem kleinen Kontaktschirm. Er zog die
Brauen hoch, als er an Jared vorbei auf das besinnungslose Mädchen
sah.
    „Ich komme sofort", sagte er und trennte die
Verbindung. Zwei Minuten später war er neben Jared, eine große
Ledertasche in den Händen.
    „Ist noch etwas zu retten?" fragte Jared nicht ohne
Beklemmung.
    Stuart sah schnell auf seine Uhr. „Hm", sagte er,
„eineinhalb Stunden dürften vergangen sein, seit sie die
Tabletten schluckte."
    „Knapp eine Stunde", korrigierte Jared. „Ich war
schon einmal hier und unterhielt mich mit ihr; sie war noch nicht
schläfrig."
    Zusammen arbeiteten sie kurze Zeit, dann hatte Stuart dem Mädchen
den Magen ausgepumpt. Er spritzte ein herzanregendes Mittel und ließ
eine Kanne heißen, schwarzen Kaffee bringen. Als Cende wieder
aufwachte, war ihr nicht nur hundeelend, sondern sie schien auch
nicht ganz bei Sinnen zu sein.
    Stuart nickte Jared zu, sagte: „Das andere überlasse
ich dir", und verließ die kleine Kabine. Jared setzte sich
neben Cende ans Bett.
    „Du bist verrückt", sagte er. „Was hast du
dir eigentlich gedacht?"
    Sie zuckte unmerklich mit den Schultern und sah Jared mit einem
verschleierten Blick an. Sie schwebte zwischen Schlafen und Wachen;
der Medikamentenrest in ihrem Kreislauf wollte sie einschläfern,
das Mittel, das Stuart gespritzt hatte und das Koffein hielten Cende
wach.
    „Ich weiß nicht, Jared", flüsterte sie. „Ich
weiß es wirklich nicht."
    „Anstatt mit mir darüber zu sprechen, hast du versucht,
dich fortzuschleichen. Ein erwachsenes Mädchen wie du könnte
ruhig etwas mehr Mut haben."
    „Mut, mit dir zu reden?" fragte sie leise. Sie erholte
sich langsam, aber merklich. Jared freute sich darüber, ohne es
zu zeigen.
    „Warum nicht mit mir - hast du Angst vor mir?"
    Sie nickte schweigend. Jared grinste und sagte:
    „So ist es immer. Niemand vermutet hinter meinen
beherrschten, markanten Zügen eine menschliche Regung. Anstatt
zu warten und zu beobachten, hast auch du vorgezogen, den ersten
Eindruck entscheiden zu lassen. Dir fehlen fünf Semester
psychologische Diagnostik, mein Kind."
    „Was hätte ich dann feststellen können?"
fragte Cende und lächelte matt. Jared seufzte und griff nach
ihrer

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