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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß sich der
Gleiter auch über den Boden bewegen konnte. Sein eigenstes
Element war aber die Luft; er war hervorragend manövrierfähig.
Das mattsilberne Boot wurde jetzt langsam von den hydraulischen
Trägerelementen herumgeschwenkt und zeigte auf das Portal der
Schleuse.
    Aner zog sich zurück und beobachtete das Ausschleusen des
Gleiters durch die schmalen Sichtschlitze der Innentür. Die
Krananlage wurde langsam gedreht, so daß der Bug des
Verbindungsbootes genau in den Weltraum hinaus wies. Eine gewölbte
Platte schob sich langsam hoch, die hydraulischen Anlagen fauchten.
Ein Magnetkontakt schnappte, der Gleiter wurde ausgestoßen. Die
kleinen Plasmatriebwerke sprangen an, der stumpf silberne Körper
mit den Emblemen des Springerschiffes an den Seiten fiel nach unten.
Aner schloß die äußere Platte.
    „Jetzt werde ich vier Stunden lang zitternd vor den
Funkgeräten sitzen und verfolgen, wie es Gord und seinen
Begleitern geht. Auch die Bandgeräte laufen mit."
    „Ich werde mit dir zittern", versprach Jared seinem
Freund und ging mit ihm zusammen hinauf zur Steuerkanzel.
    *
    Die Umrisse des Planeten wölbten sich und kamen auf die drei
Menschen unter der Kuppel aus Panzerglas zu. Ein erschreckender,
gefährlicher Anblick. Während der Pilot des Beibootes die
Triebwerke drosselte, fiel der Körper in einer langgezogenen
Bewegung steil nach unten. Er fiel senkrecht in die Mitte des
verwaschenen Bildes hinein.
    Totenstille kennzeichnete diesen Abschnitt des Fluges.
    Es war, als flöge ein Ball durch ein Vakuum. Nur die
einzelnen, hastigen Atemzüge zeigten, daß hier noch Leben
war. Die Wolkendecke näherte sich rasend schnell. Die Spitze des
Gleiters, kaum zwei Meter von der vorderen Kante der Kuppel entfernt,
zielte auf etwas Unbestimmtes jenseits dieser milchigen Wolken. Die
ersten Spuren einer Atmosphäre machten sich bemerkbar. Die
Flügel des Gleiters schnitten durch das Gas und erzeugten ein
hohles Pfeifen. Der Laut nahm ständig an Intensität zu.
    Ein langer Impulsstoß des Triebwerkes donnerte auf und
bremste den Fall. Die Chefbiologin drehte sich langsam zu Gord um.
Ihr Gesicht, von schwarzem Haar umrahmt, wirkte angespannt. Es
schien, als warte das Mädchen jeden Augenblick, daß der
Gleiter auf einen Bergriesen prallte. „Wie wird es dort unten
aussehen?" fragte Elva leise.
    „Ich erwarte eine zerrissene Urlandschaft aus Steinen und
offenen Metalladern", antwortete Gord. „Felsbrücken
in den abenteuerlichsten Formen. Ätzende Regen, schwere Stürme
und eine vergiftete Atmosphäre. Ein endloses Zwielicht, Seen und
Tümpel aus verdichtetem und verflüssigtem Gas -und ähnliche
Dinge."
    Wieder schwieg Gord Kedes, der wuchtige Elektroniker und bewegte
leicht die Steuerung. Bereits jetzt gehorchte der Gleiter den
Steuerausschlägen, obwohl die Maschine gerade in die oberste
Luftschicht eingetaucht war.
    Luftschicht?
    Die Wolken wurden dichter. Einige Sekunden später in dieser
rasenden Abwärtsfahrt tasteten sich die Geräte bis auf den
festen Grund durch und schlugen aus. Der Höhenmesser begann
Werte zu zeigen.
    „Zweitausend Meter", las Gord laut ab.
    Die Maschine brach völlig blind durch einen Nebel, der sogar
die Sicht auf das Vorderteil des Gleiters verhinderte. Weit unter dem
Flugzeug lagen Berge, Täler und vermutlich endlose Geröllhalden,
umspült von giftigen Niederschlägen, die von einem rasenden
Orkan über die Landschaft gejagt wurden.
    „Eintausendfünfhundert Meter", durchbrach die
Stimme des Piloten die erwartungsvolle Stille. Immer noch fiel das
Beiboot, jetzt allerdings in einer immer flacher werdenden Kurve. Die
Dunkelheit in der Mitte der treibenden Wolken hüllte sie ein und
der Pilot versuchte ständig, die Stöße des starken
Windes auszugleichen.
    „Neunhundert Meter."
    „Achthundert Meter."
    Brüllend erwachte das Impulstriebwerk zum vollen Leben. Es
stemmte sich mit der gesamten Kraft gegen einen langen, furchtbaren
Stoß, der das Boot abtrieb und schüttelte. Aus der
schrägen Bewegung wurde ein Fall, der nicht nur abwärts,
sondern auch rechts und links dieser Ebene verlief.
    „Siebenhundert Meter. Jetzt müßte diese
Wolkendecke eigentlich aufreißen", knurrte Gord wütend
und bewegte seine Pseudohände über die wenigen Schalter des
Armaturenbrettes. Wieder verringerte sich die Fallgeschwindigkeit.
    Und dann waren sie hindurch ...
    Über ihnen blieben die Wolken zurück. Es war, als habe
das Boot einen dichten, braungrauen Stoffvorhang durchstoßen.
Fahles

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