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PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder

Titel: PR TB 015 Ich, Rhodans Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Natürlich war es möglich, daß der
Rauschzustand, in dem sich die Geltoner während ihrer Tänze
befanden, ihnen die Entfaltung ihrer geheimnisvollen Fähigkeiten
erst erlaubte, doch das besagte nicht, daß ein Mensch die
gleichen Kräfte erlangen konnte, wenn er von diesem Saft trank.
    Die Pflanzen konnten unter Umständen für Ben Loosen
völlig wertlos sein.
    Je länger ich nachdachte, desto sicherer wurde ich, daß
ich einen anderen Weg einschlagen mußte, um das Rätsel der
verschwundenen Eingeborenen zu lösen. Doch davon sollte die
Kolonistin nichts erfahren. Sie würde ihre Pflanze erhalten. Das
würde sie für einige Zeit beschäftigen. Und nach dem
20. Februar würde sich wahrscheinlich kein Mensch mehr um diese
Sache kümmern können.
    Im Laufe des Tages gelang es mir, mehrere Pflanzen zu stehlen und
zum Wagen zu bringen. Dort verbarg ich sie unter meiner Ausrüstung.
Ich schlug das Zelt ab und packte es auf das Fahrzeug. Damit war ich
für einen schnellen Aufbruch gerüstet.
    Die Eingeborenen kümmerten sich nicht um mich. Sie
behandelten mich, als sei ich einer der ihren.

12. Februar
    Bereits dreimal war ich mit der Absicht zum Wagen gegangen, die
Eingeborenen zu verlassen. Ich hatte mindestens hundert Pflanzen
gesammelt. Doch jedesmal, wenn ich im Fahrersitz Platz genommen
hatte, wurde ich von dem Wunsch überfallen, ins Dorf
zurückzukehren. Es war ein Gefühl, das man eigentlich nur
mit Heimweh vergleichen konnte. Und so kehrte ich jedesmal wieder in
meine primitive Hütte zurück. Ich hatte aufgehört mich
zu rasieren. Ein dunkler Stoppelbart bedeckte mein Gesicht.
Inzwischen hatte ich gelernt, mich selbst zu ernähren. Ich
verzichtete auf den Proviant im Wagen und lebte von Früchten und
Wurzeln. Gespannt wartete ich darauf, daß die Eingeborenen
feiern würden, doch die Abende vergingen, ohne daß sie
ihre Tänze begannen.
    Als ich zum viertenmal beim Wagen auftauchte, erwartete mich dort
ein Jäger. Erleichtert erkannte ich, daß es nicht jener
war, mit dem ich bereits zusammengetroffen war. Der Kolonist hatte
ein Bündel Felle vor dem Fahrzeug auf den Boden gelegt und sich
darauf niedergelassen. Es war Mittag. Brütende Hitze lastete
über der Hochebene. Der Mann trug einen breitkrempigen Hut, um
sich vor der hochstehenden Sonne zu schützen. Sein Gesicht war
hager, er kaute auf einem Grashalm und hatte den Kopf in eine Hand
gestützt.
    Dann sah ich, daß er innerhalb des Fahrzeuges herumgewühlt
hatte. Ich nahm nicht an, daß er die Pflanzen übersehen
hatte.
    „Was wollen Sie?” fragte ich grob. Der Klang meiner
eigenen Stimme erschreckte mich. In den letzten Tagen hatte ich kaum
etwas gesprochen.
    Er räkelte sich wohlig auf den Fellen.
    „Das gleiche könnte ich Sie fragen”, meinte er.
„Sie sind kein Jäger, nicht wahr?” Warum stellten
sie mir alle die gleiche Frage? Hatten die Jäger allein das
Recht, sich in den Bergen aufzuhalten? Ich gab ihm keine Antwort,
sondern deutete auf das Fahrzeug. „Was haben Sie gesucht?”
fuhr ich ihn an.
    Er spie den Grashalm aus und erhob sich. Seine Augen blieben im
Schatten des Hutes, doch ich wurde den Eindruck nicht los, daß
er mich spöttisch betrachtete.
    „Herrenlose Wagen sind in dieser Gegend selten”,
bemerkte er freundlich. „Ich wollte nur feststellen, wer der
Besitzer ist.” „Jetzt wissen Sie es”, sagte ich.
    Er schüttelte bedächtig den Kopf. „Ich denke, die
Kutsche gehört Ben Loosen. Und freiwillig hat die alte Dame
Ihnen sie bestimmt nicht gegeben.” „Ich bin in ihrem
Auftrag hier”, sagte ich wütend.
    „Haben Sie den Auftrag ausgeführt?” wollte er
wissen.
    „Ja”, sagte ich. „Aber das wird Sie nicht
interessieren.” Er kicherte und hob seine Felle auf. Mit einem
Schwung warf er sie auf den Wagen.
    „Ich denke, wir fahren jetzt zusammen nach GeltonCity und
stellen fest, ob Ben Loosen Sie kennt.” Er unterstrich seine
Worte dadurch, daß er seine Schockwaffe zog. Mein Zorn legte
sich, als mir einfiel, welchen verwilderten Anblick ich bieten mußte.
Ich hatte das Mißtrauen des Jägers erweckt.
    Er kletterte hinten auf den Wagen und winkte mir zu.
    „Steigen Sie ein!” forderte er mich auf.
    Kaum saß ich hinter dem Steuer, als mich wieder die
Sehnsucht nach dem Walddorf erfaßte. Ich
    unterdrückte das Gefühl und startete den Motor.
Unwillkürlich blickte ich zum Waldrand hinüber, voller
Hoffnung, daß die Eingeborenen auftauchen und mich zurückholen
würden. Doch nichts geschah. Der Jäger hielt

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