PR TB 017 Der Flug Der Millionäre
betonte, daß er
ohne die richtigen Partner keinen Schritt weiterkommen würde.
Erst Mabel Rushtons diesbezügliche Bemerkungen hatten in ihm den
Entschluß reifen lassen, starke Verbündete zu suchen. Mit
Gewalt war in Terrania nichts zu machen, wohl aber mit Geld. Und zwar
in dem Augenblick, in dem man eine Schlüsselfigur ausfindig
machte, der Geld etwas bedeutete.
»An wen dachten Sie da?« fragte Garcia lauernd. »Haben
sie jemand, der in Frage käme? Und wie stellen Sie sich das
vor?«
»Ich habe jemand, aber Sie werden verstehen, daß ich
seinen Namen vorerst noch für mich behalte. Es handelt sich um
einen jungen Offizier der Raumflotte, der bei einem der letzten Flüge
Rhodans nach >Wanderer< dabei war. Also einen
Augenzeugen, wenn Sie so wollen. Er kennt die Position des
geheimnisvollen Planeten, und er wird sie uns verraten.«
»Ich habe mehrere Raumschiffe, Duval, die zwischen Kali sto
und der Erde Dienst tun, aber keins dieser Schiffe ist in der Lage,
das Sonnensystem zu verlassen. Meinen Informationen nach aber ist
dieser künstliche Planet mehr als anderthalbtausend Lichtjahre
von der Erde entfernt.«
»Wenn ich einen Offizier der Raumflotte meine, dann meine
ich natürlich auch sein Schiff. Er ist Kommandant einer
Gazelle.«
»Gazelle? Ein Diskus mit einem Durchmesser von 30 Metern?«
Garcia schnaubte verächtlich. »Damit wollen sie >Wanderer<
finden?«
»Es gibt kein geeigneteres Schiff für unsere Zwecke.
Lassen Sie das meine Sorge sein. Wichtig ist, daß Sie die
Weichen stellen, die für die weiteren Vorbereitungen unerläßlich
sind. Rhodan weilt zur Zeit nicht auf der Erde, aber seine
Geheimdienste arbeiten weiter. Man wird uns sehr schnell aufspüren,
wenn wir nicht vorsichtig sind. Und vor allen Dingen: außer uns
fünf darf niemand etwas erfahren.«
Garcia nickte Barbara zu.
»Es bleibt bei Ihrem Versprechen?« Als sie zögernd
bestätigte, fuhr er fort, wieder zu den Männern gewandt:
»Ich bin Ihr Mann. Ich stelle mein Schloß im Dschungel
zur Verfügung - auch meine Silberminen auf Kalisto, wenn Sie
wollen. Bringen Sie nur ein raumtüchtiges Schiff und einen
Piloten, der die Position des Jungbrunnens kennt. Sie haben mich an
der richtigen Stelle gepackt. Wer möchte schon sterben?«
Er erhob sich und zögerte an der Tür, als erwarte er,
daß man ihn zurückhielt. Als das nicht geschah, öffnete
er die Tür. Im Hinausgehen sagte er noch:
»Ich sehe Sie heute ja noch beim Abschiedsessen.«
Die Tür schloß sich.
Ronald Börsinger seufzte und griff nach dem Glas.
»Ein eiskalter Rechner, würde ich sagen. Aber als
Verbündeter zuverlässig. Es ist gut, daß wir ihn auf
unserer Seite haben. Er wird seinen Silberpreis vergessen. Jetzt geht
es um mehr. Homer G. Adams wird sich wundern.« »Er wird
sich den Kopf zerbrechen, was die Wandlung verursachte«,
befürchtete Duval. »Ich kenne Adams. Er wird versuchen, es
herauszufinden. Er muß den Preis kennen, um Garcia in Zukunft
richtig einzuschätzen.«
»Ich mag ihn nicht«, sagte Barbara ruhig. »Er
hat den Blick einer Schlange, die sich auf ihr Opfer stürzen
will.« »Sie haben die Situation gerettet«, stellte
Börsinger sachlich fest. »Ohne Sie hätten wir mehr
Zeit vergeudet. Sie müssen einen gewaltigen Eindruck auf ihn
gemacht haben.«
Mabel Rushton atmete tief ein.
»Es wird wohl unnötig geworden sein, daß ich
Adams kennenlerne. Das war meine eigentliche Absicht gewesen.«
Börsinger lächelte.
»Ich weiß, Madam. Aber ich glaube, Sie haben nun
bessere Trümpfe in der Hand. Duval, der nächste Schritt
liegt bei Ihnen. Was schlagen Sie vor?«
Der Franzose sah von einem zum anderen.
»Ich weiß es noch nicht genau. Ich schlage vor, Sie
kehren alle zu Ihren Wohnsitzen zurück, als wäre nichts
geschehen. Börsinger wird mir den Auftrag erteilen, in seinem
Namen einige Leute in Terrania zu besuchen, um neue Aufträge zu
erhalten. Bei der Gelegenheit sehe ich mich dort um und versuche,
einen alten Freund aufzustöbern. Er kann mir weiterhelfen. Mabel
und Barbara Rushton reisen inzwischen nach Südfrankreich und
erwarten mich in meiner Villa am Meer. Ein Urlaub wird uns guttun.
Mit Garcia rede ich noch. Er muß ein Versteck vorbereiten, denn
eines Tages werden wir spurlos verschwinden müssen. So hat jeder
seine Aufgabe.
Wenn er sie gewissenhaft erfüllt, kann eigentlich nichts
schiefgehen.«
»Was ist meine Aufgabe?« fragte Mabel. »Habe ich
eine erhalten?«
»Von Natur aus, ja«, sagte Duval etwas
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