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PR TB 021 Das Tödliche Paradies

PR TB 021 Das Tödliche Paradies

Titel: PR TB 021 Das Tödliche Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte Ron mit Beschlag belegt und
ließ es nicht zu, dass er sich weiter als ein paar Schritte
entfernte. Die Sonne brannte mit ungehemmter Kraft. Cranes Gäste
empfanden dabei weiter nichts als Wohlbehagen, Ron jedoch legte sich
die Hitze mit drückender Kraft auf den Schädel. Vier von
Cranes Töchtern tanzten. Ron vermisste Halee. Er hatte sie nicht
mehr gesehen, seitdem sie aus der Kabine gerannt war. Der Tanz war
von der gleichen einschmeichelnden, verführerischen Art, wie er
ihn schon einmal gesehen hatte. Er ertappte sich dabei, wie er im
Rhythmus vor und zurück wippte, auf dem Boden sitzend und die
Beine untergeschlagen wie ein Banzo. Er erinnerte sich an seinen
Auftrag und hörte auf zu wippen.
    Trotzdem ergriff die allgemeine Fröhlichkeit allmählich
auch ihn. Er hatte inzwischen mehr getrunken, als er vorgehabt hatte
-ganz einfach deswegen, weil die Hitze einen kräftigen Durst
verursachte. Er fand es plötzlich schwer zu begreifen, dass sein
Auftrag die Verpflichtung mitbrachte, ständig ernst zu sein. Er
konnte ebenso gut mitmachen. Seine Aufmerksamkeit brauchte darunter
nicht zu leiden.
    Crane brachte ihn dazu, zu tanzen. Es war merkwürdig, wie
rasch er die Schritte und Bewegungen lernte und wie
selbstverständlich ihm das Ganze vorkam. In raschem, trommelnden
Rhythmus drehte er sich im Kreis, wiegte den Körper hin und her
uns stampfte mit den Füßen auf den Boden. Gesichter
huschten an ihm vorbei. Die bunten Büsche schienen sich vom
Boden zu heben und in der Luft zu schweben. Das blaue Meer hob sich
über den Bordrand und erfüllte die ganze Welt mit seiner
vollen Farbe.
    Ron hatte keine Ahnung, wie viel Zelt vergangen war, als der Lärm
plötzl ich erstarb - mit einem Schlag, als wären alle Leute
über Bord gesprungen.
    Er hielt mitten im letzten Tanzschritt inne und sah sich um.
Cranes Gäste waren noch da, nur standen sie jetzt am Rand des
Decks und hielten schweigend nach etwas Ausschau, was Ron von seinem
Standort aus nicht sehen konnte.
    Ein wenig Nüchternheit kehrte zurück, gerade genug, dass
er, ohne zu schwanken, zur Reling hinübergehen und ebenfalls
Ausschau halten konnte. Was er sah, war ein mächtiger Felsklotz,
der mitten im Meer schwamm. Die CONQUEST war etwa sechs Kilometer von
ihm entfernt. Ron erinnerte sich an Bilder, die er von Maheene
gesehen hatte. Ein altes Heiligtum der Zirkos, war die Insel insofern
eine groteske Antithese zur allgemeinen Fruchtbarkeit und
Fröhlichkeit des Planeten, als auf ihr nicht ein einziger
Grashalm wuchs. Maheene war so öde und tot wie der irdische
Mond. Seevögel, die sich aus irgendeinem Grund hierher verirrt
hatten, kehrten trotz ihrer Müdigkeit lieber um oder flogen zur
nächsten Insel weiter, als dass sie auf Maheene Rast gemacht
hätten. Selbst die Tiere des Meeres schienen vor dem Felsklotz
eine rätselhafte Furcht zu haben. Niemand hatte bislang in der
unmittelbaren Umgebung der Insel einen einzigen Fisch gesehen.
    Das schwarze, nackte Gestein in seiner Düsterheit bildete
einen merkwürdigen Gegensatz zum hellen Licht der Sonne, zur
Bläue des Meeres und zur Fröhlichkeit der Gesellschaft an
Bord der CONQUEST.
    Ron, der sich gerade von der Ekstase des Tanzes zu erholen begann,
legte sich der niederdrückende Anblick so aufs Gemüt, dass
er sich abwenden musste und einige Mühe hatte, seine Gedanken
wieder unter Kontrolle zu bringen.
    Der Rest der Fahrt verlief in Schweigen. Niemand hatte etwas
anderes zu tun, als an der Reling zu stehen und die Insel
anzustarren. Ron, der sich inzwischen ein wenig gefasst hatte,
schätzte die höchsten Felsgipfel von Maheene auf rund
zweitausend Meter Höhe. Die Insel war ungefähr kreisförmig.
Aus durchschnittlich fünfhundert Metern fiel der Uferfels
senkrecht ins Meer ab. Ron hatte keine Ahnung, wo Howard Crane zu
landen gedachte. Das Innere von Maheene war völlig
unübersichtlich. Schräge und gerade, zylindrische und
kegelförmige, regelmäßige und unregelmäßige
Felsformationen erhoben sich in solcher Menge, dass die ganze Insel
wie ein Lager schwarzen Bergkristalls aussah, den ein dämonisches
Glas auf das Zehnfache vergrößerte.
    Die CONQUEST schwang in sanftem Boden um das Südende der
Insel herum, und plötzlich öffnete sich eine schmale, tief
eingeschnittene Bucht, die gerade breit genug war, um das Schiff
aufzunehmen. Die CONQUEST glitt langsam in den Fjord hinein, und als
der Schatten der Berge über Deck fiel, kam es Ron so vor, als
hätte er von der sonnigen Welt da draußen

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