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PR TB 021 Das Tödliche Paradies

PR TB 021 Das Tödliche Paradies

Titel: PR TB 021 Das Tödliche Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Howard Crane und Ron machten den Abschluss.
    „Sie erleben hier eine neue Welt“, erklärte
Crane. „So paradox es klingt - diese neue Welt ist die Welt des
alten ZIRKON. Auf dieser Insel stehen die Heiligtümer der alten
Priester, und was die Welt über die Geister von ZIRKON auch
immer sagen mag … sie leben noch!”
    Ron zweifelte keine Sekunde daran. Er sah sich um. Den Rand des
kreisförmigen Kessels bildete ein glattes Band aus schwarzem,
fettig glänzendem Fels. Das Band und der ganze Kessel waren viel
zu regelmäßig, als dass sie auf natürlichem Wege
hätten entstanden sein können. Die Breite des Bandes betrug
etwa zehn Meter. Die Felswände, die sich vom rückwärtigen
Rand des Bandes bis zu einer Höhe von mehr als fünfhundert
Metern erhoben, waren spiegelnd glatt. Der Gesamtdurchmesser des
Kessels betrug etwa dreihundert Meter. Wenn Ron den Kopf hob und nach
oben sah, hatte er das Gefühl, er stecke in einer finsteren
Röhre. Die Glätte des Gesteins boten dem Auge keinen
Anhaltspunkt. Der Blick hatte nichts, woran er sich festhalten
konnte. Die Felswand schien hin und her zu tanzen, wenn man länger
als fünf Sekunden auf ein und dieselbe Stelle sah.
    Die CONQUEST mit ihren hellen Aufbauten wirkte wie ein Fremdkörper
in der Düsternis des Kessels. Unbeweglich ruhte sie auf dem
ruhigen Wasser, das die Farbe der umgebenden Felsen angenommen hatte
und aussah wie schwarze Tinte. Ron war der einzige, dem der Kontrast
aufzufallen schien. Alle anderen wandten dem Schiff den Rücken
und starrten die Felsen an, als gäbe es dort etwas Besonderes zu
sehen. Während Rons Blick über das Schiff glitt, hörte
er von neuem die warnende Stimme tief im Hintergrund seines
Bewusstseins. Halee fiel ihm plötzlich wieder ein. Er musste sie
fragen, warum er sie umarmt hatte. Was, zum Teufel, war eigentlich
geschehen, kurz bevor er plötzlich zu sich kam und sich an seine
eigentliche Aufgabe erinnerte?
    Vielleicht wusste Halee darüber Bescheid. Er sah sich um. Er
musterte einen der Gäste nach dem andern, aber Halee konnte er
nirgendwo sehen. Halee war verschwunden.
    Howard Crane hatte angefangen zu reden. Seine Gäste standen
im Kreis um ihn herum und hörten aufmerk sam zu. Ron fügte
sich in den Kreis ein, als er sicher war, dass er Halee im Augenblick
nicht finden konnte, und lauschte ebenfalls. Obwohl Crane mit
kräftiger, lauter Stimme sprach, verstand er in den ersten
Sekunden kein Wort. Er wunderte sich darüber, bis ihm dämmerte,
dass Crane sieh der alten Sprache der Eingeborenen bediente. Er
sprach Zirkonisch.
    Anscheinend bedurfte es nur dieser Einsicht, um den Block zu
entfernen, der Ron am Verstehen hinderte. Die Worte bekamen plötzlich
Sinn. Er begriff, worüber Howard Crane sprach. Er hatte nie
zuvor Zirkonisch gehört und war mit anderen Leuten, die es
eigentlich hätten wissen sollen, der Ansicht, die Sprache sei so
gut wie ausgestorben. Aber hier stand er, hörte einem zu, der
Zirkonisch sprach - und verstand jedes Wort!
    Er wunderte sich darüber. Er wollte über seine
merkwürdige Fähigkeit nachdenken. Aber die Begeisterung,
mit der Crane sprach, und das Thema, das er behandelte, hielten ihn
davon ab. Schon nach einer halben Minute aufmerksamen Zuhörens
hatte er völlig vergessen, worüber er so erregt gewesen
war.
    „Die Welt glaubt“, rief Crane, „ZIRKON sei ein
schläfriges Paradies. Sie lacht über die Geister unserer
Vorfahren und hält sie für Hirngespinste. Sie schickt ihre
Touristen hierher, damit sie sich erholen und mit ihrem Spott unsere
Geister beleidigen. Wir wollen ihnen zeigen, wie dumm sie sind. Wir
wollen ihnen beweisen, dass unsere Geister größere Macht
haben, als sie es sich träumen lassen. Wir wollen ihnen
klarmachen, dass von ZIRKON aus eines Tages das Universum regiert
werden wird.“
    Er hob beide Arme und drehte sich, bis er geradewegs auf die
Felswand blickte. In seiner Blickrichtung wich die Menge auseinander.
Der Kreis öffnete sich.
    ,Erlaubt unseren Zutritt, ihr Mächtigen!“schrie Crane.
,Gestattet, dass wir euer Heiligtum besuchen und unsere Ehrerbietung
an der richtigen Stelle zeigen. Öffne dich, Berg!“
    Plötzlich klaffte ein Spalt in der schwarzen Wand. Er
verbreiterte sich rasch und wuchs zu einem Tor, dessen abgrundtiefe
Finsternis selbst die Schwärze des Felsens übertönte.
Die Bewegung erstarb, als der Zugang rund fünf Meter breit war.
Die Höhe betrug etwa drei Meter.
    Cranes Gäste standen in ehrfürchtigem Schweigen und
starrten in die

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